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BLE-Kartoffelmarktbericht KW 11 / 22: Handel mit Äpfel in Frankfurt und Hamburg äußerst positiv

Weiterhin dominierte Deutschland mit Elstar, Jonagold und Boskoop. Ergänzt wurde mit einheimischen Braeburn und Royal Gala sowie italienischen Granny Smith und Golden Delicious. Die Nachfrage war in dieser Woche meist stabil, verlief aber uneinheitlich: Während sich in Berlin und München die Geschäfte leicht abschwächten, entwickelte sich der Handel vor allem gegen Wochenende in Frankfurt und Hamburg äußerst positiv.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Niederländische Elstar und Royal Gala in gelegter Aufmachung wurden in Frankfurt angeboten. Hamburg offerierte hochwertige gelegte Formate aus Italien und Frankreich. Kleinere Mengen der neu aufgetretenen deutschen Sorte Fräulein fanden in München gute Beachtung. Entgegen dessen zeigten sich ebenda erste konditionelle Schwächen bei inländischen Elstar und Topaz.

Tafeltrauben
Das Angebot schränkte sich leicht ein, Zufuhren waren weniger üppig und oft unregelmäßig. Südafrikanische Thomson Seedless, Crimson Seedless und blaue Sugarsixteen dominierten. Von der Bedeutung her folgten Abladungen aus Namibia und Peru. Letztere schickten IFG-Varietäten, Red Globe, Thomson Seedless und Sugarone. Ebendiese kosteten in Hamburg 27,50 € je 8,2-kg-Karton. Im Allgemeinen verspürten örtlich einige Händler eine eher angespannte Situation, die die Tarife mehrheitlich versteifen ließ. In puncto Güte vermeldeten Frankfurt und Berlin diese eher ansteigend bei primären Produkten. Auf der anderen Seite gab es aber auch Rückläufer aus dem Großfilialbereich, welche in Hamburg zu Dumpingpreisen offeriert werden mussten.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die Saison befindet sich spürbar in ihrem Ende: Sowohl das Interesse bei sehr frühlingshaftem Wetter, als auch die Verfügbarkeit schränkten sich ein. Mengenmäßig dominierten weiter und fast gleich auf, Spanien und Israel. Neben marokkanischen Nadorcott, Tang Gold oder Afourer ergänzten türkische Murcott. Orri aus Israel wurden in München und Berlin mit gewohnt ansprechender Qualität zufriedenstellend geräumt. Da die breite Nachfrage vielerorts eher nach unten tendierte, waren leichte Kursabschläge vonnöten, um einer Bestandsbildung entgegen zu wirken.

Zitronen
Spanische Abladungen herrschten vor, türkische ergänzten die Szenerie. Das Kaufinteresse war uneinheitlich: während in Hamburg der Handel eher zaghaft vonstattenging, floss die Ware in München markttäglich gut ab. Die Bewertungen blieben meist konstant, da das Angebot hinreichend mit der Nachfrage harmonierte. Lediglich in Frankfurt legten die spanischen Chargen minimal im Verkaufspreis zu, was dem Interesse keinen Abbruch tat.

Bananen
In dieser Woche war die Versorgung hinsichtlich der Interessenlage relativ stabil abgestimmt. Knappe Verfügbarkeiten prägten dennoch vielerorts den Handel. Die Notierungen verharrten weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Hamburger leerten ihre Läger im gesamten Markensektor zügig, wohingegen in Frankfurt der Umsatzschwerpunkt auf den beiden Zweitmarken lag. München und Berlin vermeldeten für alle Marken leichte Kursanstiege, die in Folge der weiterhin knappen Verfügbarkeiten von der aufnehmenden Hand getragen wurde.

Blumenkohl
Französische Chargen dominierten vor italienischen und ergänzenden Zufuhren aus Spanien. Es war ein freundliches Interesse zu erkennen, zumal die Qualitäten noch weitgehend überzeugen konnten. Angesichts der in Teilen verminderten Verfügbarkeit und der angehobenen Einstandspreise kam es örtlich zu leichten Preisanhebungen. In Berlin verteidigten ab Donnerstag dominierende französische Artikel in grandiosen Qualitäten ihre 10,- bis 12,- € je 6er-Aufmachung. Vergleichbare Notierungen wurden auch in Frankfurt für ebendiese Aufmachung aus allen Herkünfte aufgerufen.

Salat
Kopfsalat stammte vorrangig aus Belgien und Italien. Abladungen aus Deutschland und Frankreich ergänzten das Geschehen punktuell, wobei insbesondere die einheimischen Unterglas-Waren so teuer waren, dass sie nur für einen eng begrenzten Kundenkreis von Interesse waren. Die in Teilen verbuchten Gewinne für die Bunten Salate waren nicht zuletzt dem Missverhältnis von zu geringen Erntemengen, mit einer immer noch guten Nachfrage geschuldet. Die Vermarktung von Eissalat verlief uneinheitlich, während in München die Zufuhren auf das mäßige Interesse abgestimmt wurden, gab es ein tarifliches Hin und Her in Hamburg. Zum Wochenschluss trafen in Frankfurt leichte 12er und 9er Sortierungen ein, die jedoch den Qualitätsansprüchen kaum genügten. Endivien aus Italien wiesen in Teilen erste Schwächen auf, wurden auch von der aufnehmenden Hand weniger beachtet, so dass die Notierungen örtlich schwächelten.

Gurken
Niederländische, inländische und belgische Schlangengurken teilten sich die Vermarktung untereinander auf. Alle samt steigerten deutlich ihre Erntemengen, allen voran die der heimischen UnterglasProduktion. Daraus resultierend tendierten, neben der noch vielerorts präsenten Ware aus Spanien, die Preise nach unten. Zum Wochenende verloren diese aber zunehmend an Bedeutung. Entgegen des Preistrends der Woche stiegen in Frankfurt die Forderungen zum Wochenende hin. Eben hier wurden auch größere Produkte wie 500/600 g und 600/750 g im Stückpreis günstiger gehandelt, als die leichteren 350 g Artikel. Inländischen Erzeugnisse profitierten von einem gewissen Regionalbonus, so dass sich deren Erlöse noch deutlich über denen der Konkurrenz hielten. Bei den Minigurken trafen Chargen aus der Türkei und Deutschland ein. Niederländische und spanische Offerten rundeten die Warenpalette ab. Das meist üppig vorrätige Sortiment verbilligte sich punktuell.

Tomaten
Es konnte keine große Entspannung in diesem Sektor vermeldet werden. Die breiten Zufuhren schwächten noch nicht hinreichend das Interesse und die hohen Tarife ab. Rispenware stammte vornehmlich aus Spanien und der Türkei, kleinere Chargen aus Italien und den Benelux-Ländern ergänzten. Bei den Runden Tomaten dominierten weiterhin Abladungen aus Marokko, aus der Türkei und aus Spanien. Die Zufuhren aus Belgien und den Niederlanden blieben weiterhin sehr übersichtlich, so dass die knappe Angebotslage, gepaart mit gestiegenen Transportkosten, die Tarife nochmal anziehen lies. Die Preise lagen somit immer noch weit über dem Vorjahresniveau zu dieser Zeit. Einzig Kirschtomaten verteuerten sich in dieser Woche kaum: In Hamburg führte der Konkurrenzdruck zwischen italienischer, spanischer und niederländischer Ware zu Korrekturen bei den Händlern. In Berlin erlösten Fleischtomaten aus Spanien und Belgien bis zu 25,- € je 7-kg-Aufmachung. In Frankfurt erhöhten sich die Zufuhren aus der Türkei: Es trafen erstmalig auch Kumato-, Kirsch-, Roma- und RAFTomaten ein. Für den 5,5-kg-Karton Kumato und Roma wurden 12,- € aufgerufen.


Weitere Informationen
Frankfurt
Anfänglich interessierten italienische, spanische und vermehrt griechische Erdbeeren kaum, doch an den letzten Tagen besserte sich der Zugriff. Holland kam über einen Ergänzungsstatus nicht hinaus. Das Interesse an Rhabarber stieg, da nur wenige heimische Mengen bereitstanden konzentrierte sich der Handel auf niederländische Abladungen. Dt. Bleichspargel mit nur leicht ansteigenden Erntemengen und mit 16-18€/kg günstiger als zur Vorwoche. Belgien und NL mit ansteigender Präsenz und zu günstigen Preisen von 11,50 bis 14€ je Kilo. Meist 20mm+ Sortierung, aber auch Klasse II und als Sonderposten „Hohle und rostige Stangen“ zu nur 5-8€ je Kilo im Handel. Heimischer Bärlauch sollte 12-13€ je Kiste erlösen und räumte zügig. Einen heftigen Preisauftrieb erlebten grüne Zucchini, von 8-11€ am Montag kletterten die Kurse bis Freitag auf 11-15€/5kg. Es war kaum noch deutscher Chinakohl und Wirsing am Platz verfügbar. Man wich bei Chinakohl nun auf Importe aus Polen und Spanien aus. Beim Wirsing trafen portugiesische und französische Abladungen ein.
Hamburg
Verspätete Schiffsankünfte in Rotterdam verteuerten Limetten aus Brasilien in 54-Stück-Sortierung um einen Euro per 4,5kg-Packstück. Neue Erbsen aus Italien kosteten 25€ je 5kg Karton und Artischocken aus Frankreich in 15ner Anzahl 22€ per 8kg Holzkiste. Auberginen und Zucchini aus diversen Anbauregionen Europas ließen die Nachfrage-Tristesse endlich hinter sich und drehten bei den Finanzen ins Plus. Hochpreisige Zufuhren aus der Türkei konnten an den Trend nicht anknüpfen.
München
Mit den gestiegenen Tagestemperaturen in Süddeutschland stieg auch die Nachfrage nach italienischen und spanischen Erdbeeren leicht an. Das Angebot an spanischen/portugiesischen Kulturheidelbeeren wurde nur langsam größer; momentan beherrschte noch peruanische und südafrikanische Ware den Markt. Ananas verteuerte sich auf Grund der geringeren Lieferkapazitäten erneut leicht. Die Saison für Spargel nahm zwar weiter an Fahrt auf, jedoch begrenzten die relativ hohen Forderungen die Aufnahmegeschwindigkeit; das breitere inländische Sortiment an Bleichspargel aus beheiztem Anbau wurde ergänzt von griechischen und italienischen Herkünften; dabei erreichte die griechische Ware bei weitem nicht den Rang früherer Jahre, zumal nun vorübergehend auch infolge der im Anbaugebiet vorherrschenden kalten Witterungsphase weniger Stangen geerntet wurden. Bunte Salate aus französischer und italienischer Produktion konnten in qualitativer Hinsicht wieder gut überzeugen; angestrebte Preiserhöhungen waren allerdings schwer durchsetzbar. Während türkische Auberginen kontinuierlich teurer wurden, gaben die Preise für die zahlreicheren Offerten aus Spanien, Italien und Niederlande nochmals deutlich nach. Dagegen verteuerten sich Zucchini wieder spürbar. Auch für langsam auslaufenden niederländischen Rosenkohl musste mehr investiert werden. Die Angebote an Buschbohnen blieben sehr überschaubar, was entsprechend hohe Forderungen nach sich zog. Frisch-grüner Knoblauch aus ägyptischer Produktion wurde reichlicher und günstiger offeriert.
Berlin
Die frühlingshaften Temperaturen befeuerten weiter die Lust auf Erdbeeren, jedoch passten die ankommenden Mengen dabei nur selten zur konkreten Nachfrage, so dass die Tarife mitunter deutlich schwankten. Die Ankünfte aus Griechenland, Italien und Spanien zeigten sich dabei überwiegend in formidabler Güte und räumten so meist zügig. Zudem ergänzten kurzzeitig erste heimische Partien aus geschütztem Anbau für rund 5,- € je 500-g-Schale und trafen auf ein angemessenes Interesse. Die Präsenz von weißem Spargel aus Italien, Griechenland und den Niederlanden hatte sich massiv ausgeweitet und traf auf eine oszillierende Beachtung mit ebensolchen Kursen. Letztere stellten die qualitative Spitze dar und räumten für rund 13,- € je Kilogramm in schlankem, aber stetigen Umfang. Die omnipräsenten griechischen Abladungen – wahlweise in weiß oder violett – taten sich angesichts der Konkurrenz schwerer und waren so bereits ab 6,- € je Kilogramm erhältlich. Das nahende Ende der Kampagne für Zucchini aus Spanien trieb deren Wert auf bis zu 13,- € je 5-kg-Karton, so dass das Äquivalent aus Italien – dank freundlicher 10,- € je 5-kg-Aufmachung – spürbar Marktanteile gewann.

Hinweis: In der Kommentierung der Marktlage und in dem Preisbericht sind keine Informationen aus Köln enthalten.

Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 11/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 24. März 2022