In Deutschland sind 26,2 Prozent von knapp 6.750 neu bewerteten Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Das ist die Bilanz der jetzt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichten Roten Liste, dem dritten und abschließenden Band zu den wirbellosen Tieren. Von diesen knapp 6.750 in Deutschland lebenden Arten aus 14 aktuell betrachteten Insektengruppen stellen die Käfer mit neun Artengruppen und mehr als 5.600 Arten den größten Anteil.
Glattschieniger Pinselkäfer (Trichius gallicus). © F. Rahn
Die neue Rote Liste zeigt, dass bei einigen wenigen Insektenarten die Bestände zugenommen haben, die Rückgänge vieler Arten aber deutlich überwiegen. Trotz Erfolgen durch Naturschutzmaßnahmen bleibt insbesondere bei den gewässergebundenen Arten der Anteil bestandsgefährdeter Insektenarten hoch.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Die neue Rote Liste bestätigt den negativen Trend, der sich in den ersten beiden Bänden gezeigt hat. Insgesamt wurden in diesen drei Bänden mehr als 15.000 wirbellose Arten, darunter 14.000 Insektenarten, untersucht. Davon sind über 4.600 Arten in ihrem Bestand gefährdet. Das heißt: 29,6 Prozent wurden in die Kategorien ‚Vom Aussterben bedroht‘, ‚Stark gefährdet‘, ‚Gefährdet‘ oder ‚Gefährdung unbekannten Ausmaßes‘ eingestuft.“
Kein anderes Instrument des Naturschutzes in Deutschland gibt über den Zustand einer so großen Zahl von Arten Auskunft wie die Roten Listen. „Ohne das außergewöhnliche Maß an Engagement und Kompetenz der 130 ehrenamtlich beteiligten Autorinnen und Autoren, wäre es unmöglich gewesen, die neue Rote Liste zu erstellen. Ihnen gilt unser Dank“, unterstreicht BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz
Veröffentlichungsdatum: 25. März 2022