Noch immer dominierten einheimische Äpfel, allen voran bildeten Elstar und Jonagold die Basis des Sortimentes. Das breite Angebot aus einheimischer Ernte schränkte sich leicht ein. Boskoop und Royal Gala verloren an Relevanz, auch die Präsenz von Pinova schwand dahin.
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Italien schickte vorrangig Granny Smith und Royal Gala, Frankreich sendete hauptsächlich Pink Lady und Jazz. Das Importvolumen aus Belgien und den Niederlanden erhöhte sich in Frankfurt leicht. Ebenda bereicherten neu ankommende und einheimische Envy™ (Scilate) und Diwa® (Milwa) das Sortiment, welche für ca. 1,80 € je Kilo abgewickelt wurden. Summa summarum war das Interesse nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Notierungen blieben häufig stabil. Varietäten aus Übersee sind bisher noch nicht eingetroffen, werden aber in den kommenden Wochen erwartet.
Birnen
Die südafrikanischen Importe dehnten sich augenscheinlich aus: Neben Williams Christ, Rosemarie, Abate Fetel und Cheeky, trafen inzwischen auch Celina ein. Chilenische Abate Fetel hielten jetzt verstärkt Einzug an den Plätzen. Es erfolgte ein langsam aber stetiger Übergang von europäischen Gütern, hin zu intensivierten Abladungen aus Übersee. Neben auslaufenden Santa Maria aus der Türkei, verringerte sich zunehmend die Präsenz italienischer Abate Fetel. Niederländische und vor allem belgische Conference kamen vielerorts über einen ergänzenden Charakter nicht hinaus. Generell war das Interesse zwar stetig, aber vielerorts ruhig. Die Notierungen verblieben meist auf dem Niveau der Vorwoche. Örtlich trafen erste Rote Williams Christ ein, die puncto Ausfärbung noch nicht überzeugen konnten.
Tafeltrauben
Südafrikanische Chargen prägten das Geschehen, allen voran gaben IFG-, Arra-Varietäten, Crimson Seedless und Thompson Seedless den Ton an. Peruanische und namibische Abladungen ergänzten das Geschehen, wobei letztere augenscheinlich an Bedeutung verloren. In Frankfurt verabschiedeten sie sich ab Wochenmitte gänzlich aus dem Geschäft. Meist veränderten sich die Notierungen nicht wesentlich, da die Versorgung hinreichend mit der Nachfrage harmonierte. Sowohl in Frankfurt, als auch in Berlin, wiesen einige Offerten ein weites, oft qualitätsindiziertes Preisspektrum auf. So fielen in Berlin einige Tarife mancher schnöden Sorte mit Kern auf knapp 4,- € je 4,5-kg-Karton, währenddessen formidable Thompson Seedless bis zu 19,- € in identischer Abpackung erlösten.
Orangen
Spanien dominierte im Bereich der Blondorangen mit rückläufigen Mengen das Geschehen und stellte vorrangig Lane Late, Navelate und Salustiana bereit. Die Saison schritt dem Ende entgegen und auf der iberischen Halbinsel verlief der Export aufgrund von Wetterkapriolen und Streiks nicht wie in normalen Zeiten. Infolge dessen verharrten die Notierungen meist auf dem Niveau der Vorwoche oder zogen örtlich noch leicht an. Ägypten weitete seine Zufuhren mit Valencia Late aus. Ergänzt wurde das Spektrum durch türkische Washington Navel, griechische Valencia Late sowie Salustiana aus Marokko. Bei den Blutorangen konnte hauptsächlich auf italienische Moro und Tarocco zugegriffen werden. Spanische Sanguinelli komplettierten mit stabilen Tarifen die Warenpalette. Generell war das Interesse uneinheitlich: Während in Frankfurt dicke Kaliber weniger Interesse generierten, bevorzugten die Kunden in Hamburg eben diese Früchte, welche je nach Marke zwischen 17,- bis 25,- € je 15/16-kg-Kartonage abgegeben wurde.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Mit den sehr frühlingshaften Temperaturen nahm die Bedeutung weiter ab und die Saison schritt konsequent ihrem Ende entgegen: Sowohl das Interesse als auch die Verfügbarkeit schränkte sich ein. Zudem ließen die organoleptischen Eigenschaften der Offerten zusehends nach: So häuften sich qualitative Defizite bei israelischen Orri und marokkanischen Nadorcott, was nicht zuletzt, wie in Hamburg, den zu langen Standzeiten geschuldet war. Da sich die Versorgung ebenso stark verringert hatte verharrten die Bewertungen oftmals auf ihrem bisherigen und stabilen Niveau.
Bananen
In der Regel stimmten die Reifereien die Bereitstellung auf den Bedarf ab, so dass sich hinsichtlich der Notierungen nur wenig bewegte. Der Bedarf war uneinheitlich: Während sich das Interesse der Kunden in Frankfurt merklich abschwächte, erfreuten sich die Händler in Hamburg, auch dank des frühlingshaften Wetters über beherzt zugreifende Kunden. Die Verfügbarkeiten verbreiterten sich punktuell leicht für alle Marken. Anders in Berlin, wo durch Werbeaktionen des LEH attraktive Gelbware nur limitiert zur Verfügung stand und somit an den hohen Forderungen festgehalten werden konnte. Im Bereich der Zweit- und Drittmarken wurden nur tageweise marginale Kursschwanken vermeldet.
Blumenkohl
Französische Produkte dominierten augenscheinlich vor italienischen und spanischen. Belgische Chargen kosteten in Frankfurt zu Wochenstart 12,- € je 6er-Aufbereitung, pendelten sich aber im Wochenverlauf in das Preisniveau der französischen Produkte ein. Generell veränderten sich die Notierungen kaum, da die Zufuhren perfekt auf das nicht allzu große Interesse der Kunden abgestimmt waren. In Berlin fehlten praktisch italienische Abladungen, womit den französischen Erzeugnissen eine Quasi-Monopol-Stellung verschafft wurde. Nur punktuell und in ihrer Güte durchwachsene Ankünfte aus Spanien durchbrachen dieses Angebots-Monopol. Ohnehin spielte Spanien eine momentan eher untergeordnete Rolle, weil durch die schwierige Wettersituation in den Anbauregionen die Anlieferungen nicht ausgeweitet werden können.
Salat
Bei Kopfsalat dominierte Belgien vor Italien; einheimischer aus Bayern ergänzte das Geschehen in München und Frankfurt als Ballensalat, nur als Randartikel, da die Tarife noch sehr ambitioniert waren. Bei den diversen Varietäten des Salatmarktes zeigte sich momentan ein verzerrtes Bild. Während in Spanien die Zunft mit verschiedenen negativen und preistreibenden Faktoren zu kämpfen hatte, konnten sich mitteleuropäische Produzenten, wie z. B. Belgien über eine intensivere Sonneneinstrahlung freuen und folglich die Erträge steigern. Insofern fielen die Notierungen mengeninduziert erst für belgische und dann auch für italienische Kopfsalate. Bei den Bunten Salaten, wie bspw. Lollo Rosso oder Eichblatt näherte man sich dem Saisonende, welches mit anziehenden Tarifen einherging. Die andauernden Streiks in der Logistikbranche sowie das regnerische Wetter in den spanischen Anbaugebieten führte bei regem Interesse für Eissalate zu festeren Bewertungen. Endivien aus Italien fanden bei der derzeit warmen Witterung immer weniger Anklang, konnten aber durchweg die Preise verteidigen.
Gurken
Niederländische Schlangengurken herrschten jetzt vor. Von der Bedeutung her folgten sehr präsente einheimische und belgische Chargen. Spanische Zufuhren beteiligten sich nur noch örtlich an der Vermarktung, verloren aber weiter an Bedeutung. Die Versorgung genügte, um den Bedarf zu befriedigen, wurde aber durch wechselnde Kurse und Größen unter der Woche durcheinandergewirbelt und führte letztlich zu anziehenden Tarifen der Benelux-Zugänge. In Hamburg blieben deutsche Exemplare limitiert, wohingegen sie in Berlin reichlich zugeführt wurden. Bei den Minigurken dominierte Deutschland vor den Niederlanden. Abschwächende Chargen aus der Türkei und Spanien ergänzten. Das üppig vorrätige Sortiment verbilligte sich, ausgenommen in Hamburg.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 12/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 31. März 2022