Im Rahmen der diesjährigen Fachmesse Fruit Logistica in Berlin stellte das Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen (ABNB) am 6. April in Berlin die freiwillige Selbstverpflichtung von insgesamt sieben Akteuren des Bananensektors vor.
Foto © ABNB
Mit ihrer Unterschrift haben das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Fairtrade Deutschland, Fyffes, Global Nature Fund (GNF), Kaufland, Rainforest Alliance und WWF Deutschland beschlossen, sich aktiv für einen klimaangepassten Bananenanbau einzusetzen.
Der Klimawandel ist das Damoklesschwert für viele Bereiche der Agrarproduktion. Er beeinflusst massiv die Produktion und gefährdet damit die Lebensgrundlage der Produzentinnen und Produzenten und die langfristige Verfügbarkeit von Bananen, die nach wie vor zum Lieblingsobst in Deutschland gehören. Deshalb muss die Bananenlieferkette sich an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen und einen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen leisten. Diese Aufgabe haben die genannten Organisationen erkannt und sich selbst folgende Ziele gesetzt:
- Die unterzeichnenden Standardorganisationen Fairtrade Deutschland und Rainforest Alliance verpflichten sich, kontinuierlich die Klimasensibilität ihrer Standards zu verbessern, „Best Practices“ und Lernerfahrungen zur Verfügung zu stellen sowie ihre Zusammenarbeit und Beratung zu Klimaprojekten und -programmen anzubieten.
- Die unterzeichnenden Unternehmen Fyffes und Kaufland verpflichten sich ihrerseits dazu, Bananen von solchen Betrieben zu kaufen, die klimarelevante Maßnahmen umgesetzt haben. Zudem wollen sie finanzielle Hilfestellung für Produzenten und Produzentinnen leisten, damit sie auch wirtschaftlich in der Lage sind, ihre Produktion umzustellen.
- Weitere Unterzeichner der Selbstverpflichtung sind das BMZ, der GNF sowie der WWF Deutschland, die sich in ihrer Projektarbeit vor Ort für eine nachhaltige Bananenproduktion engagieren.
Herzstück der Selbstverpflichtung ist das Set aus sieben klimarelevanten Maßnahmen, die sich als besonders relevant für Klimaanpassung, -minderung und Biodiversitätsschutz erwiesen haben. Hierfür hat das ABNB bereits im Jahr 2020 wissenschaftliche Studien in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun zum Tragen kommen. Hier geht es beispielsweise um Kompostierung, integrierten Pflanzenschutz (IPM) oder die Einsaat von Deckfrüchten. Die Unterzeichnenden sind fest davon überzeugt, dass diese Maßnahmen die Produzentinnen und Produzenten auf entscheidende Weise darin unterstützen, sich an den Klimawandel anzupassen und das langfristige Wohlergehen ihrer Farmen zu sichern. Um die Umsetzung der Maßnahmen in einem ersten Schritt zu befördern, hat das ABNB gemeinsam mit dem Projekt „From Farm to Fork“ in Costa Rica und der Dominikanischen Republik ein umfangreiches Handbuch erstellt. Dieses wird ab Sommer 2022 allen interessierten Farmen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Das ABNB möchte weitere Akteure im Bananensektor dazu ermutigen, die Selbstverpflichtung zu unterzeichnen und für eine klimafreundlichere Bananenproduktion einzustehen. „Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Bananenanbau sind schon längst spürbar. Nur wenn wir uns gemeinsam für Anpassung und Minderung in der gesamten Lieferkette stark machen, können wir langfristig das Angebot an Bananen sichern und die Lebensgrundlage von Millionen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erhalten“, sagt Stephan Carbach, Leiter CSR Einkauf International der Kaufland Stiftung & Co. KG. „Unser Commitment braucht dafür viele Mitstreitende.“
Weitere Informationen: bananenbuendnis.org/selbstverpflichtung
Quelle: ABNB
Veröffentlichungsdatum: 07. April 2022