Eines der wichtigsten Gemüsebauprodukte in Brandenburg ist der Spargel. Der sandige Boden Brandenburgs und das Klima bieten hervorragende Wachstumsbedingungen und sorgen für ein geschmacklich ausgewogenes und frisches Produkt. Das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Brandenburg (IGZ) befasst sich jetzt mit dem Leben unter dem Spargel.
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Die Betriebe mit Spargelanbau sind nicht nur Arbeitgeber in der Region, sondern sorgen gleichzeitig während der Spargelsaison eine kulturelle Bereicherung im ländlichen Raum. Dies wird besonders deutlich, wenn von April bis Juni die Spargelhöfe ein Ausflugsziel für die ganze Familie darstellen.
Diese positiven Aspekte des Spargelanbaus in Brandenburg und die damit verbundene regionale Vermarktung werden immer wieder infrage gestellt. Insbesondere der Einsatz von verschiedenen Folien auf den Spargeldämmen sorgt für Diskussionen im Umweltbereich, da die Hypothese im Raum steht, dass durch die Folienbedeckung die Biodiversität auf den Flächen stark eingeschränkt wird, bzw. kein Bodenleben im Spargeldamm existiert. Die eingeschränkte Biodiversität wird im Besonderen im Bereich der Spargeldämme vermutet. Nach dem Ernteende und dem Wachstum der Spargeltriebe beginnend im Mai bis spätestens Mitte/Ende Juni ist die Spargelkultur vergleichbar mit dem Anbau vieler anderer gärtnerischer oder landwirtschaftlicher Fruchtarten.
Auf fast 5.000 Hektar gedeiht das weiße Frühjahrsgemüse in Brandenburg. Mit über 22.000 Tonnen stellt der hiesige Spargel 17 Prozent der deutschen Gesamtproduktion. Nur Niedersachsen liefert mehr. Unter anderem damit der Spargel früher im Jahr erntereif wird, zudem um dessen Wachstum besser steuern zu können, decken die meisten Bauern ihre Spargelfelder mit Folie ab. Dabei konzentriert sich die Folienbedeckung nur auf den Spargeldamm. Diese landwirtschaftliche Praxis geriet teilweise in die Kritik. So besteht die Annahme, Folien könnten das Bodenleben im Spargeldamm negativ beeinflussen, also die Entwicklung von Bakterien, Pilzen und Kleinstlebewesen behindern oder gar unterbinden.
Um diese Frage zu klären, startete das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) im März 2020 einen Forschungsversuch.
Quelle: Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.
Veröffentlichungsdatum: 20. April 2022