Alterntige einheimische Äpfel gaben kontinuierlich den Ton an, verloren aber zunehmend Marktanteile. Auch die bislang eine größere Rolle spielenden italienischen Produkte waren nicht mehr so bedeutend wie zuvor. Französische und niederländische Chargen rundeten die Warenpalette mehr oder weniger ab.
Aus der Türkei 'Kenger Otu' oder Akanthuswurzel in Frankfurt. Foto © BLE
Belgische sowie osteuropäische Partien komplettierten punktuell das Sortiment. Die organoleptischen Eigenschaften wussten für gewöhnlich zu überzeugen, sodass die Händler nur selten Anlass hatten, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Mengeninduziert konnten die Vertreiber verschiedentlich jedoch Verteuerungen durchsetzen. Die Importe aus Übersee dehnten sich offensichtlich aus: Die Saison nahm langsam Fahrt auf. Neben chilenischen Royal Gala traten vermehrt Elstar von dort in Erscheinung, die örtlich jedoch zu hochpreisig waren und daher nur auf wenig Beachtung stießen.
Birnen
Das Sortiment setzte sich vorrangig aus südafrikanischen und chilenischen Importen zusammen. Zuflüsse aus Argentinien ergänzten. Aus der Türkei, den Niederlanden, Deutschland, Belgien und Italien standen nur noch sehr geringe Mengen bereit. Die Anlieferungen von der südlichen Hemisphäre hatten sich intensiviert. Der Bedarf war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Verschiedentlich konnten die Früchte aus Übersee nicht hinreichend Aufmerksamkeit generieren, da sie zu klein ausfielen oder ihre Ausfärbung nicht ansprach. Vergünstigungen konnten von den Verkäufern nicht immer vermieden werden. Jedoch verzeichnete man verschiedentlich auch aufwärts tendierende Bewertungen.
Tafeltrauben
Südafrikanische Zuflüsse dominierten augenscheinlich, verloren aber insgesamt an Bedeutung. Die entstandene Lücke konnte von den anderen Herkünften nicht immer kompensiert werden, sodass das Interesse nicht vollends gestillt werden konnte. Daher waren punktuell durchaus Verteuerungen zu beobachten. Die indischen Zufuhren hatten sich insgesamt ausgedehnt, während sich die chilenischen und peruanischen kontinuierlich einschränkten. Summa summarum verzeichnete man eine weite Preisspanne, ausgelöst durch eine uneinheitliche Güte der Artikel. Exklusive Artikel waren in Berlin selten und daher sehr teuer. Dort hatten sich die peruanischen Partien fast vollends aus dem Geschäft verabschiedet.
Zitronen
Spanische Primofiori herrschten vor. Anlieferungen aus der Türkei und Italien ergänzten die Warenpalette. Das Interesse war nicht besonders stark. Es hatte sich punktuell infolge der frühlingshaften Temperaturen eingeschränkt und konnte mühelos gestillt werden. Dennoch tendierten die Notierungen verschiedentlich aufwärts.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich weitgehend die Waage. Aufgrund der frühsommerlichen Witterung hatte sich der Bedarf mancherorts leicht begrenzt. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich, eine klare Linie war dabei nicht zu erkennen. Die Zweitmarken verteuerten sich meist ein wenig. Verbilligungen waren nur punktuell zu erkennen.
Salat
Kopfsalat stammte vorrangig aus Belgien. Italien und Deutschland folgten von der Bedeutung her. Ostern verbesserte die Unterbringungsmöglichkeiten: Je näher die Feiertage rückten, desto schneller verliefen die Geschäfte. Die Preise der belgischen Offerten tendierten oftmals nach oben, die der deutschen nach unten, da diese Artikel hinsichtlich ihres Gewichtes nicht immer überzeugen konnten. Eissalat wurde ausschließlich aus Spanien zugeführt. Die Anlieferungen hatten sich merklich eingeschränkt. Die Nachfrage wuchs hingegen an. Die Folge waren stark ansteigende Bewertungen, in Berlin sollten die Kunden bis zu 24,- € je 10er-Aufmachung bezahlen. Frankfurt und Hamburg berichteten von ähnlichen Notierungen. Bei den Bunten Salaten bog die französische Saison auf die Zielgerade ein: Die Zuflüsse verminderten sich augenscheinlich. Auch in diesem Sektor kletterten die Bewertungen aufwärts, wobei insbesondere die inländischen Artikel teurer wurden. Doch auch die Notierungen der belgischen und italienischen Produkte zogen für gewöhnlich an. Bei den Endivien konnte auf italienische und belgische Chargen zugegriffen werden. Die Vermarktung verlief in ruhigen Bahnen. Dies war auch bei Feldsalat zu beobachten, der zu den Ostertagen mancherorts vollständig geräumt werden konnte.
Gurken
Bei den Schlangengurken überwogen niederländische, inländische und belgische Chargen. Anlieferungen aus Spanien, Griechenland und Marokko kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Die Verfügbarkeit hatte sich offensichtlich eingeschränkt und genügte nicht immer, um den Bedarf zu decken. Anziehende Preise waren die Folge, verschiedentlich kletterten die Notierungen täglich aufwärts. Örtlich sorgten Werbeaktionen des LEH zusätzlich für eine Verknappung des Angebotes, was die Bewertungen weiter ansteigen ließ. Minigurken stammten vorrangig aus dem Inland und den Niederlanden. Da die Bereitstellung hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten harmonierte, mussten die Verkäufer ihre Aufrufe nur selten modifizieren.
Tomaten
Es stand ein umfangreiches Sortiment bereit. Die Türkei, Spanien, die Niederlande und Belgien spielten dabei die Hauptrolle. Marokko hatte sich fast komplett aus dem Geschäft verabschiedet, die Importe von dort fielen nur noch sehr gering aus. Einheimische Kirschtomaten und Rispenofferten trafen nur punktuell ein. In Hamburg tauchten Kirschtomaten aus Armenien auf, die zu 10,- € je 3,5-kgAbpackung umgeschlagen wurden. Einstandsbedingt hatten die hohen Notierungen der Vorwoche weiter Gültigkeit. Mitunter tendierten sie auch weiter aufwärts, da der Bedarf nicht vollends gedeckt werden konnte. Erst zum Wochenende hin bröckelten sie örtlich wieder leicht ab.
Gemüsepaprika
Die Präsenz der dominierenden niederländischen Offerten wuchs an, während die Bedeutung der spanischen Produkte abnahm. Belgische Partien ergänzten ebenso wie türkische das Geschäft. In Frankfurt gab es daneben einheimische Erzeugnisse, die bei Preisen von bis zu 6,- € je kg aber nur für den Facheinzelhandel interessant waren. Die Verfügbarkeit fiel nicht besonders üppig aus. Die Notierungen tendierten meistens aufwärts. In Berlin kam es zu Vergünstigungen, da die Versorgung zu umfangreich war und die spanischen Artikel zudem mit qualitativen Mängeln kämpfen mussten. Die türkischen Schoten wurden fast überall teurer: Ramadan verstärkte die Unterbringungsmöglichkeiten, zudem hatten sich die Abladungen begrenzt.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 15/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 21. April 2022