Bereits ab der diesjährigen Saison 2022 verkauft die überwiegende Mehrheit der Detailhändler nur noch Kernobst, das gemäss den Anforderungen des neuen nationalen Programms «Nachhaltigkeit Früchte» produziert wird. Der neue schweizweite Standard erfindet die Branche nicht neu, soll mit der Vereinheitlichung aber für gleich lange Spiesse sorgen, wie der Landwirtschaftlicher Informationsdienst Lid berichtet.
Bildquelle: Shutterstock.com
Ende März stellten der Schweizer Obstverband und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels Swisscofel das neue nationale Programm «Nachhaltigkeit Früchte» vor. Die nationale Branchenlösung sei mit der gesamten Branche – Produzenten, Handel und Detailhandel – erarbeitet worden, führt Beatrice Rüttimann vom Schweizer Obstverband aus.
«Damit soll den gestiegenen Anforderungen von Konsumierenden, Gesellschaft, Markt und Politik Rechnung getragen werden und es gelten die gleichen Anforderungen an die Produktion, unabhängig vom Abnehmer, und zwar in der ganzen Schweiz», erklärt sie. Die nationale Branchenlösung werde zum neuen Branchenstandard und löse andere Weisungen und Programme der Händler und Zwischenhändler schrittweise ab. Die Labels Suisse Garantie, IP-Suisse und Bio Suisse werden weiterhin bestehen.
Pflicht- und Wahlmassnahmen
Seit rund einem Monat können sich Produzentinnen und Produzenten für das neue Programm anmelden und bereits sind über 60 Prozent der Anbauflächen beim Kernobst erfasst. Für die Schweizer Obstproduktion scheint die Umstellung auf das neue Programm also keine Herausforderung. «Obstproduzentinnen und -produzenten arbeiten bereits sehr nachhaltig, das neue nationale Programm beinhaltet aber schon weiterführende Massnahmen, welche die Produktion noch nachhaltiger machen», sagt Beatrice Rüttimann.
Das Nachhaltigkeitsprogramm sieht gesamthaft rund 90 Massnahmen in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit vor: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Nicht alle diese Massnahmen müssen aber erfüllt sein und eine Umsetzung kann schrittweise passieren. Vorerst müssen Produzentinnen und Produzenten 17 Pflichtmassnahmen in den Bereichen Pflanzenschutz, Gesundheit und Arbeitsbedingungen sowie Wirtschaftlichkeit erfüllen, um beim Programm «Nachhaltigkeit Früchte» mitzumachen.
Weiterlesen.
Quelle: Lid.ch
Veröffentlichungsdatum: 26. April 2022