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AÖL: "Wahre Preise" packen Probleme an den Wurzeln

Angesichts steigender Kosten für Lebensmittel wird aktuell über eine Aussetzung der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel diskutiert. Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL) bewertet einen solchen Schritt kritisch und spricht sich dafür aus, die gezielte Lenkungswirkung der "wahren Preise" zu nutzen. Dadurch könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet und gleichzeitig eine nachhaltige und gesunde Ernährung gefördert werden.

Bildquelle: Shutterstock.com Einkauf
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"Die aktuell diskutierte pauschale und zeitweise Senkung oder Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel löst die sozialen Probleme in Deutschland nicht und liefert kein durchdachtes System für nachhaltigere Ernährungsumgebungen. Eine wirksame Maßnahme muss dort ansetzen, wo das Problem entsteht. Das Forcieren "wahrer Preise" hat das Potential, den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schonen und zeitgleich eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu fördern. So kann die Politik systematisch und zielbewusst einen Beitrag zum notwendigen Umbau des Ernährungssystems leisten. Hierbei muss die Überprüfung und Neujustierung der Mehrwertsteuersätze eine Rolle spielen." So resümiert Dr. Alexander Beck, geschäftsführender Vorstand der AöL, die Haltung der Öko-Lebensmittelhersteller zur Forderung einiger Sozialverbände und der daraus entstandenen Debatte.  

Das Konzept der "wahren Preise" zeigt auf, was ein Lebensmittel die Gesellschaft wirklich kostet, wenn seine ökologischen und sozialen Auswirkungen entlang der Lieferkette mit in den Verkaufspreis einfließen. Denn Lebensmittelpreise sind bislang trügerisch verzerrend, da die (versteckten) Folgekosten nicht eingepreist sind. Unter diese fallen beispielsweise Belastungen des Gesundheitssystems durch gesundheitliche Folgen von Pestizideinsatz und ungesunde Ernährungsstile, aber auch Kosten, die durch den Verlust der Artenvielfalt oder durch die Belastung von Trinkwasser anfallen. Diese Kosten sehen Verbrauchende am Regal nicht, zahlen sie aber über Umwege, wie steigende Steuern, Trinkwasserkosten oder Krankenkassenbeiträge doch. Die Berücksichtigung solcher Kosten in den Lebensmittelpreisen führt dazu, dass Lebensmittel, die nachhaltig erzeugt werden und einen Beitrag zu einem gesunden Ernährungsstil leisten, am preiswertesten sind.

Weitere Informationen.

Quelle: Pressemitteilung der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL)

Veröffentlichungsdatum: 03. Mai 2022