Die Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften ein sehr heterogenes Geschäftsklima. Das Stimmungsbild der Obstgenossenschaften ist ebenfalls eher positiv, trotz der Schwierigkeiten, die in den letzten Monaten hinsichtlich der Logistik und der Kosten aufgetreten sind.
Bildquelle: Shutterstock.com
Obstbau
Das Jahr 2021 war auch für den Südtiroler Obstsektor insgesamt positiv: Die an die Landwirte entrichteten Auszahlungspreise werden von allen Genossenschaften zumindest als „befriedigend“ angesehen, in 40 Prozent der Fälle als „gut“. Die Apfelernte im vergangenen Herbst belief sich auf rund 935.000 Tonnen, was einem Anstieg von 4,1 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Dennoch sind die Rentabilitätserwartungen für 2022 eher verhalten, da die Apfelproduktion in Europa noch stärker gestiegen ist, und zwar um etwa 10 Prozent. Dies könnte sich negativ auf die Preise auswirken. Außerdem können polnische Äpfel aufgrund der Krise zwischen Russland und der Ukraine nicht mehr nach Belarus exportiert werden. Zusammen mit den logistischen Schwierigkeiten im interkontinentalen Seeverkehr wird dies das Überangebot auf dem europäischen Markt noch verschärfen. Gleichzeitig schmälern die steigenden Energie- und Verpackungskosten die Gewinnspannen der Genossenschaften. Die meisten Obstgenossenschaften sind jedoch zuversichtlich, dass sie auch heuer eine zufriedenstellende Ertragslage erzielen werden.
Quelle: Raiffeisenverband Südtirol
Veröffentlichungsdatum: 04. Mai 2022