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Österreich: Auftakt der Gemüsehauptsaison in Wien: Mit Sicherheit die beste Qualität

Wien ist nicht nur die Bundeshauptstadt, sondern auch die Gemüsehauptstadt Österreichs. Jetzt startet das Wiener Gemüse in die Haupterntesaison 2022 - unter ganz besonderen Vorzeichen. DieCorona-Krise und der Krieg in der Ukraine haben deutlich gezeigt, wie wichtig eine sichere, regionale Versorgung mit frischen Lebensmitteln ist.

Bildquelle: Shutterstock.com Tomaten
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Die Gartenbaufläche ist in Wien mit 382 ha in etwa so groß wie die Donauinsel. Rund 200 Wiener Gemüsebaubetriebe produzieren frische Paradeiser, Gurken, Paprika, Radieschen, Salate, Kräuter und vieles mehr - insgesamt rund 73.400 t Frischgemüse pro Jahr. Damit erreicht die Millionenstadt Wien einen Selbstversorgungsgrad von mehr als 30% und liegt bei der Gurkenproduktion sogar an der heimischen Spitze: Zwei von drei Gurken, die in Österreich wachsen, stammen aus Wien. Neben Frische und einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck durch kurze Transportwege bedeutet die Gemüseproduktion für die Stadt vor allem aber Versorgungssicherheit.

Stadternte Wien: Wiener Gemüse ist leicht zu erkennen

"Die Wiener Landwirtschaft sichert die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch in Krisenzeiten mit frischem Gemüse", betont der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Franz Windisch. Er weist gleichzeitig auf die derzeit besonders schwierigen Rahmenbedingungen hin. "Der massive Preisanstieg bei Energie und Düngemitteln macht unseren Gärtnerinnen und Gärtnern das Leben schwer", so Windisch. Er appelliert an die Kunden, den Wiener Gartenbaubetrieben gerade jetzt den Rücken zu stärken: "Mit der neuen Dachmarke 'Stadternte Wien' sind Lebensmittel, die innerhalb der Wiener Stadtgrenzen produziert werden, auf einen Blick zu erkennen. So können sich die Verbraucher bei jedem Einkauf leicht für ein hochwertiges, regionales Produkt aus Wien entscheiden."

Bio-Landwirtschaft wird weiter forciert

"So nah - so gut", dieser Slogan der Stadternte Wien weist darauf hin, dass die Wiener Stadtlandwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Ziele im Rahmen des Wiener Klimafahrplans leistet. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hebt neben der Bedeutung der regionalen Gemüseproduktion für die Lebensmittelsicherheit und Versorgungsautarkie Wiens auch die hohen Umweltstandards hervor, die im Wiener Gartenbau angewendet werden: "Artenvielfalt und Biodiversität sind wichtige Bestandteile einer intakten Natur. Darum haben wir mit der "Wiener Strategie zur Pestizidminimierung" unter breiter Einbindung von Umweltorganisationen, der Landwirtschaftskammer bis hin zu Kleingartenvereinen beschlossen, den Einsatz von schädlichen Substanzen dauerhaft und nachhaltig zu reduzieren oder auch gänzlich zu vermeiden", so Czernohorszky, der auch auf die Vorreiterrolle der Wiener Stadtlandwirtschaft in diesem Punkt verweist: "Knapp ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen von 5.700 ha werden in Wien bereits biologisch bewirtschaftet. Damit liegen wir im österreichischen Spitzenfeld und wollen diese Entwicklung durch das Bio-Aktionsprogramm gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Wien noch weiter forcieren."

"Das von der Landesregierung beschlossene "Bio-Aktionsprogramm 2022+" ist mit seinem Klimaschwerpunkt einzigartig in Österreich. Jährlich stehen damit 250.000 Euro für den Neueinstieg in die biologische Wirtschaftsweise, für Maßnahmen im Bereich Produktionstechnik, Direktvermarktung und Klimaschutz-Beratung für die Wiener Bio-Betriebe zur Verfügung", informiert Czernohorszky.

"Wir spüren die stetig steigende Nachfrage der Konsumenten nach biologisch und regional produzierten Lebensmitteln. Auch dank der neuen Bio-Förderung der Stadt stellen immer mehr Landwirte, Gemüsegärtner, aber auch Imker und Winzer ihre umwelt- und klimafreundlichen Produkte direkt in Wien her und reduzieren damit den Pestizideinsatz sowie CO2-Ausstoß", begrüßt NEOS Wien-Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner die Entwicklung des Wiener Bio-Aktionsprogramms.

Gartenbau Flicker - der modernste Gurkenbetrieb Österreichs

Einer der engagierten und innovativen Landwirte der Stadternte Wien ist Martin Flicker in Wien-Donaustadt, wo heute der Wiener Gemüsehauptsaison-Auftakt stattfand. Die Gartenbau Flicker GmbH ist der größte heimische und regionale Produzent von Minigurken in der Ostregion. Hier werden auf insgesamt 42.000 m2 Glashausfläche Mini-Gurken, die noch kleineren Snack-Gurken und weitere Gurkenspezialitäten für die LGV-Sonnengemüse in Wien erzeugt. "Höchste technologische Standards und die neueste Technik gewährleisten eine energieeffiziente und ökologisch verträgliche Ganzjahresproduktion von Gemüse. Das Produkt Minigurke hat sich in den letzten Jahren einen fixen Platz im Lebensmitteleinzelhandel erarbeitet, und die regionale, heimische Produktion ersetzt Importe aus den europäischen Südländern mit langen Transportwegen", so Betriebsführer Flicker, der auch Vizepräsident der Wiener Landwirtschaftskammer ist.

Quelle: Landwirtschaftskammer Wien (LKW)

Veröffentlichungsdatum: 09. Mai 2022