Einheimische alterntige Äpfel herrschten noch immer vor, ihre Bedeutung hatte sich allerdings vermindert. Insbesondere Braeburn, Jonagold, Elstar und Boskoop waren nicht mehr so relevant wie in der Vorwoche, Holsteiner Cox hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet.
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Italienische Anlieferungen lagen von der Menge her auf den zweiten Rang. Die meist gelegt offerierten Früchte konnte hinsichtlich ihrer Qualität häufig noch überzeugen. Dies galt auch bei den französischen und niederländischen Chargen, die summa summarum ergänzenden Charakter hatten. Bei den Importen von der südlichen Hemisphäre konnte vorrangig auf Royal Gala aus Chile und Neuseeland zugegriffen werden. Chilenische Elstar und neuseeländische Cox Orange spielten eine gewichtige Rolle im Sortiment, ihre Präsenz hatte sich noch ein wenig ausgeweitet. Die Nachfrage war insgesamt durchaus freundlich. Bezüglich der Preise waren keine gravierenden Veränderungen zu verzeichnen. Angebotsbedingt sanken sie punktuell für die Überseeprodukte ab und zu ein wenig ab. In den nächsten Wochen sollen auch erste Zufuhren aus Südafrika eintreffen.
Tafeltrauben
Südafrikanische Zuflüsse dominierten vor chilenischen und indischen. Meist wurden Thompson Seedless und Crimson Seedless abgeladen. Importe aus Peru hatten nur noch komplettierenden Status, Red Globe gab es ausschließlich noch in Frankfurt und Hamburg. Die Verfügbarkeit hatte sich merklich eingeschränkt. Doch auch das Interesse fiel merklich zurückhaltender als bislang aus. Die organoleptischen Eigenschaften ließen mancherorts zu wünschen übrig, was sich zum einen negativ auf die Notierungen auswirkte und zum anderen örtlich eine weite Preisspanne initiierte.
Zitronen
Spanische Primofiori aus alter Ernte sowie Verna dominierten das Geschehen. Die Bereitstellung hatte sich nicht wesentlich verändert. Die Zuflüsse aus der Türkei hatten sich augenscheinlich eingeschränkt. Das Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Die Notierungen tendierten dennoch häufig leicht nach oben, ausgelöst durch die neuerntigen Offerten aus Spanien.
Bananen
Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich verschiedentlich eingeschränkt. Angebot und Nachfrage hielten sich dennoch oftmals die Waage. Die Bewertungen verharrten häufig auf dem bisherigen Niveau. In München vergünstigte sich die Erstmarke aus Panama ein wenig. In Berlin verbilligten sich insbesondere die Drittmarken infolge eines abgeschwächten Bedarfs. Immerhin gelang es den Händlern so weitgehend, Überhänge zu vermeiden.
Blumenkohl
Einheimische Chargen dominierten. Die Präsenz der belgischen und niederländischen Partien hatte sich augenscheinlich ausgeweitet, während die Bedeutung der italienischen und insbesondere der französischen Produkte abebbte. Summa summarum hatte sich die Verfügbarkeit ein wenig verringert. Der Bedarf konnte meistens dennoch ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die Qualität überzeugte in der Regel, lediglich zu leichte Köpfe wurden mancherorts moniert. Bei den Notierungen war keine klare Linie zu erkennen: Die durch ausgedehnten Unterbringungsmöglichkeiten basierende Verteuerungen waren ebenso zu verzeichnen wie mengeninduzierte Vergünstigungen.
Salat
Bei Eissalat überwogen spanische Artikel, deren Saison aber langsam auf die Zielgerade einbog. Die Bedeutung einheimischer und niederländischer Produkte wuchs hingegen an. Italienische Abladungen trafen nicht mehr ein, dafür gab es inzwischen auch belgische Anlieferungen, die in Köln das Sortiment ergänzten. Die durch die ausgeweiteten mitteleuropäischen Zuflüsse verschärfte Konkurrenzsituation wirkte sich auf die Bewertungen aus, die mehrheitlich absanken. Infolge einer divergierenden Güte etablierte sich mancherorts auch eine weite Preisspanne. Bei Kopfsalat teilten sich belgische und einheimische Partien das Geschehen untereinander auf. Italienische Anlieferungen komplettierten. Die deutschen Artikel fielen punktuell zu klein aus. Die Geschäfte verliefen in einem ruhigen Rahmen, einstandsinduziert konnten die Vertreiber ihre Aufrufe oftmals senken. Bunte Salate vergünstigten sich oftmals infolge einer ausgedehnten Versorgung. In Frankfurt standen Sondersorten wie Salanova und Richetta zur Verfügung. Bei den Endivien schoben sich die einheimischen Erzeugnisse in den Vordergrund, sie verdrängten zunehmend die belgischen und italienischen Offerten. Preislich tat sich allerdings nicht viel.
Gurken
Bei den Schlangengurken gab es ausschließlich einheimische, niederländische und belgische Produkte. Zwar hatte sich die Versorgung eingeschränkt, der Bedarf konnte aber dennoch ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. In Frankfurt setzten sie ihre Aufrufe infolge einer verbesserten Nachfrage hinauf: Dort befanden sich die größeren Sortierungen offensichtlich im Mittelpunkt. In Köln und Hamburg kam es infolge ausgeweiteter Anlieferungen zu mengeninduzierten Verbilligungen, was sich aber nicht unbedingt positiv auf den anschließenden Absatz auswirkte. Bei den Minigurken herrschten einheimische Artikel vor. Niederländische Produkte ergänzten, türkische verabschiedeten sich fast schon aus dem Geschehen. Die Notierungen bröckelten häufig ein wenig ab, verursacht durch eine zu langsame Abwicklung.
Tomaten
In das Sortiment kam Bewegung: Marokkanische, tunesische und türkische Importe verschwanden fast gänzlich aus dem Angebot und auch die italienischen und spanischen Anlieferungen sanken auf ein geringes Niveau ab. Auch inländische Früchte spielten nur eine minimale Rolle. Dominiert wurde die Warenpalette von niederländischen und belgischen Offerten. Deren Qualität überzeugte in der Regel. Generell hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten etwas verbessert. Durch das Herausfallen der günstigen Importe aus Marokko, der Türkei und Tunesien zogen die Bewertungen summa summarum an, obwohl die Nachfrage insgesamt doch recht problemlos befriedigt werden konnte.
Gemüsepaprika
Niederländische Offerten herrschten vor, türkische und belgische folgten von der Bedeutung her. Die Präsenz der spanischen Chargen verminderte sich immens, die der einheimischen Artikel hatte sich kaum verändert. Die Vermarktung verlief uneinheitlich und dementsprechend entwickelten sich auch die Notierungen. Verteuerungen waren ebenso zu verzeichnen wie Verbilligungen, wobei sich insbesondere die türkische Importe häufig verbilligten. In Berlin zogen die Bewertungen von den niederländischen Artikel sehr stark an: Bis zu 20,- € je 5-kg-Karton sollten die Kunden vereinzelt zahlen. Werbeaktionen des LEH waren für die hohen Preise dort unter anderem verantwortlich.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 19/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 19. Mai 2022