Der Klimawandel bringt in Europa nicht nur heiße und trockene Sommer mit sich, sondern – wie die vergangenen Jahre gezeigt haben - auch vermehrt Schäden durch späte Fröste im Frühjahr. Der globale Temperaturanstieg verlagert den Beginn der Vegetationsperiode nach vorn, gleichzeitig können Frostnächte weit hinein in den Mai auftreten.
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In gleichem Maße, wie sich die Zeitspanne, in der kalte Nächte auftreten können, verlängert, steigt das Risiko von Ernteverlusten für die Landwirte. Ein paar warme Tage genügen, um Obstbäume, Sträucher und Stauden aufblühen zu lassen. Wenn dann eine Kaltfront die Temperaturen in den Nächten plötzlich wieder unter den Nullpunkt sinkt lässt, nehmen insbesondere die empfindlichen Blüten Schaden. Dadurch entstehen Ernteausfälle, die je nach Kultur und Standort einem Totalausfall gleichkommen können.
Was tun gegen Schäden im Obstbau durch späte Fröste?
Landwirte und Gärtner haben verschiedene Möglichkeiten, das Risiko zu verringern: So werden mithilfe von Hubschraubern warme und kalte Luftmassen in Bodennähe durchmischt oder Weinberge und Obstplantage mit Feuern nachts beheizt. Andernorts werden bodennahe Kulturen mit speziellen Folien abgedeckt oder durch „Frostberegnung“ dünne, wasserfüllte Eispanzer über die Blüten gezogen, die dadurch vor der direkten Frosteinwirkung geschützt werden. Solche Maßnahmen sind aufwendig und wirken zudem nicht immer im erwünschten Maß. Je tiefer die nächtlichen Temperaturen sinken, umso geringer sind die Erfolgschancen.
Weniger kälteempfindliche Pflanzen einzusetzen, hieße dagegen das Problem an der Wurzel anzugehen: Diese Stoßrichtung verfolgt ein gemeinsames vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt des Max Rubner-Instituts (MRI) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) am Beispiel von Erdbeerpflanzen.
Quelle: BLE/ Max Rubner-Institut (MRI)
Veröffentlichungsdatum: 20. Mai 2022