Die dramatische Situation der Pilzproduzenten war beherrschendes Thema der Beirats- und Vorstandsitzung des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) am 16. Mai 2022.
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Der energie- und handarbeitsintensive Pilzanbau ist als Warengruppe derzeit besonders betroffen vom steigenden Kostendruck. Hohe Produktionskosten auf allen Ebenen machen den Betrieben unabhängig von Größe und Anbauspektrum zu schaffen, stellten die Teilnehmer gemeinsam fest. Wer jetzt nicht seine Kosten im Blick habe, verschwinde vom Markt. Beim Treffen in Hannover wurde von einer „regelrechten Preisspirale“ berichtet, die alle Produktionsbereiche betreffe. Dazu gehörten neben den Energiekosten auch die Aufwendungen für Kartonagen, Folien und Logistik sowie die steigenden Lohnkosten für Ernte in Handarbeit. Diese Situation hat es in der deutschen Produktion noch nie gegeben. Auch der Pilzanbau ist sich der Verantwortung in der Lieferkette für die Zulieferer bewusst.
Die Belastungsgrenze sei jedoch bereits überschritten. Derzeit lebe man vielerorts von den Rücklagen aus den vergangenen zwei Corona-Jahren. Um der aktuellen Lage gerecht zu werden, ist der Lebensmitteleinzelhandel aufgerufen, fair und auf Augenhöhe mit den regionalen Produzenten zu verhandeln.
Quelle: ZVG/BDC
Veröffentlichungsdatum: 20. Mai 2022