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AMI: Weniger Zwiebeln für 2022/23 erwartet - Plus bei roten Zwiebeln

Mit dieser Einschätzung reiht sich die Zwiebel in die Reihe von Agrarprodukten, von denen es voraussichtlich bald weniger geben wird. Im Anbau von gelben Speisezwiebeln folgt in Deutschland, auf ein kräftiges Plus im Vorjahr, für die bevorstehende Saison ein deutlicher Flächenrückgang, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Bildquelle: Shutterstock.com Zwiebeln
Bildquelle: Shutterstock.com

Mit der erwarteten Anbaueinschränkung für 2022 reagieren die Produzenten unter anderem auf die stetigen Ausweitungen in den vergangenen zehn Jahren. Vor allem das Flächenplus im Jahr 2021 ließ alle vorherigen Entwicklungen schwach erscheinen. So erhöhte sich die Zwiebelfläche im vergangenen Jahr um 18 % oder 2.200 ha zum Vorjahr. Deutschlandweit wurden auf 14.500 ha Zwiebeln angebaut. Noch zehn Jahre zuvor lag die Zwiebelfläche bei 9.400 ha.

Entsprechend erhöhten sich die Erntemengen 2021 in Deutschland, wodurch die Preisentwicklung für die Produzenten im gut versorgten europäischen Umfeld oft enttäuschend war. Voraussetzungen für weitere Anbauausweitungen waren somit nicht gegeben. Zudem gibt es mittlerweile wieder erfolgsversprechende Alternativen im Anbau.

Plus bei roten Zwiebeln

Dies führte dazu, dass vor allem der Anbau gelber Saatzwiebeln zurückgefahren wurde. Die jährliche Erhebung der Saatgutverkäufe durch die AMI in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Deutsche Speisezwiebel e.V. bestätigt die Aussagen aus der Praxis. Allerdings bleibt der Flächenrückgang auf gelbe Zwiebeln begrenzt, bei roten Zwiebeln und auch bei Bio-Zwiebeln werden erneut leichte Anbauausweitungen erwartet.

Die Anbauverschiebung zu roten Zwiebeln und Bio-Zwiebeln ist auch eine Reaktion auf den Verlauf der Saison 2021/22. Denn rote Zwiebeln und Bio-Zwiebeln aus deutschem Anbau waren zum Teil frühzeitig geräumt. Ein zusätzlicher Bedarf fällt in das Frühjahr, denn die Märkte sind vor allem im späten Saisonbereich aufnahmefähig.

Doch die Entwicklung der Anbauflächen lässt sich nicht automatisch auf die Erntemengen übertragen. Dies haben die vergangenen Jahre eindrücklich gezeigt. Bisher waren die Bedingungen für die erste Vegetationsperiode überwiegend gut, für den Aufgang war meist ausreichend Feuchtigkeit verfügbar. Nun sind die Böden jedoch je nach Region wieder sehr trocken, regional muss intensiv beregnet werden. Letztendlich wird die Wetterentwicklung in den nächsten vier Monaten über das zur Verfügung stehende Angebot während der Lagersaison entscheiden.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 19.05.2022)
 

Veröffentlichungsdatum: 23. Mai 2022