Ägyptische Frühkartoffeln werden in Brandenburg nach wie vor nur verhalten im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern nachgefragt. Sie sind im Vergleich zu der deutschen Lagerware deutlich teurer. Heimische Packer kaufen nach und nach Lagerware überregional zu.
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Die Erzeugerpreise für abgepackte deutsche Speiseware sowie das Preisniveau für Schälkartoffeln bleiben unverändert im Vergleich zur Vorwoche. Eine Veränderung der Preise wird bis zum Saisonende nicht mehr erwartet. Der Schälkartoffelabsatz läuft auf stabilem Niveau. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 20. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben stabil auf dem Niveau der Vorwoche. Preisveränderungen sind bis zum Ende der Saison 2021/22 nicht mehr zu erwarten. Die alterntigen Kartoffeln aus dem Kühlhaus werden voraussichtlich bis Ende Juni gepackt werden können. Die Qualität der Lagerware ist nach wie vor top, so dass sie mit den Frühkartoffeln aus Ägypten gut konkurrieren kann. Deutsche Speisekartoffeln sind zudem deutlich preiswerter als die ägyptischen Frühkartoffeln, welche bislang höchstens 15% in der Abpackung einnehmen. Während der Absatz von Packware im Innern des Landes als ruhig beschrieben wird, sorgt der Tourismus an der Küste für eine Belebung des Geschäftes. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche. Der Absatz hat sich zum Teil deutlich belebt. Die Kartoffeln auf dem Feld zeigen die ersten grünen Blätter.
Sachsen
Das Preisniveau für abgepackte deutsche Speisekartoffeln und Schälware bleibt unverändert. Höhere Erzeugerpreise sind derzeit nicht gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel durchsetzbar. Ein Preisanstieg wird durch die verhaltene Nachfrage der Endkonsumenten ausgebremst. Obwohl die Produktionskosten (Kühlung, Transport) durch die hohen Energiepreise weiterhin ansteigen, wird für die kommenden Wochen von stabilen Preisen ausgegangen. Die Qualität der heimischen Kühlhausware bleibt anhaltend gut. Ägyptische Frühkartoffeln werden bislang wenig nachgefragt. Der Spargelabsatz, welcher häufig den Frühkartoffelabsatz ankurbelt, läuft auch nicht auf gewünschtem Niveau. Der Bedarf an Schälware hat sich wieder auf das Normalniveau (Vor Corona!) eingependelt. Das Auspflanzen der Kartoffeln ist fast beendet.
Sachsen - Anhalt
Der Versandhandel nach Polen (21 bis 22 EUR/dt ab Station) floriert weiterhin. Allerdings grenzt die Warenverfügbarkeit spätestens in zwei Wochen das Geschäft ein, trotz zunehmender Akzeptanz von Qualitätsmängeln. Im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern verdrängen ägyptische Frühkartoffeln hiesige Kühlhausware. Die Qualität deutscher Lagerware ist in allen drei Sortengruppen jedoch nach wie vor hochwertig. Daher bleibt der Absatz der hochpreisigen Ägypter noch auf schwachem Niveau. Die Preise für deutsche Kühlhausware und Schälkartoffeln sind stabil auf dem Niveau der Vorwoche. Ab 1. Juni ist vereinzelt mit höheren Preisen für geschälte Ware aus deutscher Rohware Ernte 21 zu rechnen. Die ersten früh gelegten Kartoffeln laufen auf.
Thüringen
Heimische Lagerware wird in der Abpackung zum Teil noch bis Pfingsten reichen. Andernorts wird immer wieder deutsche Kühlhausware zugekauft. Das Preisniveau für deutsche Speiseware bleibt stabil im Vergleich zur Vorwoche. Das wird sich bis Pfingsten auch nicht mehr ändern. Der Anteil der ägyptischen Frühkartoffeln in der Abpackung nimmt langsam zu, teils beträgt er 20 bis 25%. Französische und zyprische Kartoffeln nehmen nur noch einen ganz geringen Anteil im Sortiment des Lebensmitteleinzelhandels ein. Der Kartoffelabsatz in den Handelsketten bleibt verhalten. Die Nachfrage seitens der Gaststätten hat zugelegt. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 24. Mai 2022