Das Birnenangebot begrenzte sich ein wenig. Südafrikanische Importe gaben den Ton an, vorrangig standen Packham`s Triumph, Abate Fetel und Forelle bereit. Flamingo hatten sich aus dem Geschäft verabschiedet.
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Aus Chile stammten hauptsächlich Abate Fetel und Forelle, Rote Williams Christ spielten nur eine kleine Rolle. Argentinische Abate Fetel und Williams Christ hatten ebenso wie Conference aus den Niederlanden und Belgien nur punktuell einen ergänzenden Status inne. Die Verfügbarkeit harmonierte in der Regel mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Überzeugte die Qualität, konnten die Vertreiber daher oftmals an den bisherigen Aufrufen festhalten. Vergünstigungen waren speziell bei einigen südafrikanischen Chargen zu verzeichnen, was sich aber nicht durchschlagend auf die anschließende Abwicklung niederschlug. In Frankfurt tauchten am Donnerstag erste Minibirnen aus Italien auf: Sie kosteten 3,50 € je kg.
Tafeltrauben
Italienische Chargen dominierten inzwischen augenscheinlich das Geschehen: Die Präsenz von Black Magic und Victoria hatte sich offensichtlich ausgeweitet. Dies hatte direkt Auswirkungen auf die Bewertungen, die auf breiter Front absackten. Lediglich in Hamburg kosteten die Früchte so viel wie in der Vorwoche. Das verstärkte Aufkommen der europäischen Ware ließ das Interesse an den Überseeprodukten merklich schrumpfen. In diesem Sektor herrschten Crimson Seedless aus Chile und Südafrika vor. Indische Thompson Seedless verloren ein wenig an Wichtigkeit. Die ägyptischen Importe dehnten sich hingegen aus: Early Sweet traten in Frankfurt zu 17,- € je 4,5-kg-Abpackung auf. Prime Seedless verstärkten ihre Relevanz insbesondere in München. In Berlin kosteten sie 15,- € je 4,5-kg-Karton, sie generierten dennoch nur wenig Beachtung. Summa summarum tendierten die Notierungen infolge eines zu schwachen Bedarfs eher nach unten als nach oben, die Verbilligungen hielten sich aber im Rahmen.
Erdbeeren
Einheimische Offerten prägten die Szenerie, polnische, niederländische und belgische komplettierten das Sortiment mit sehr geringen Mengen. Nach dem Pfingstwochenende war eine gewisse Kundensättigung punktuell nicht von der Hand zu weisen, die Unterbringungsmöglichkeiten hinkten mancherorts der Verfügbarkeit hinterher. Regengeschädigte Früchte sowie schlichtweg zu umfangreiche Anlieferungen waren die Basis für eine weit geöffnete Preisschere. Lediglich 0,80 € je 500-g-Schale musste man zuweilen in Hamburg bezahlen. Auch auf den anderen Märkten etablierte sich eine breite Bewertungsspanne, denn qualitativ ansprechende Artikel waren mitunter rar. In Köln verzeichnete man zu Wochenbeginn leichte Verteuerungen, die aber mit ausgeweiteten Abladungen im weiteren Verlauf nicht mehr durchsetzbar waren. In Frankfurt schlug man Partien aus niederländischen Glashäusern zu 3,- € je 500 g um.
Aprikosen
Spanische Anlieferungen herrschten vor, italienische und französische folgten zu fast gleichen Teilen. Daneben gab es speziell in München türkische Importe. Dort tauchten auch erste griechische Lillycot auf. In Frankfurt konnte man auf erste einheimische Früchte zugreifen: 24,- € je 5-kg-Kiste sollten die Kunden dafür bezahlen. Summa summarum hatte sich die Verfügbarkeit ausgedehnt. Das Interesse verharrte indes auf bisherigem Niveau. Mitunter bildeten sich Bestände, die flott umgeschlagen werden mussten. Um dies zu erreichen, waren die Händler oftmals zu einer Rücknahme ihrer Aufrufe gezwungen. Konditionell mangelbehaftete Ware musste zuweilen auch unter Notiz abgewickelt werden. Tagesfrische und qualitativ überzeugende Offerten konnten dagegen auch mit Verteuerungen schnell abgewickelt werden.
Kirschen
Das Sortiment dehnte sich augenscheinlich recht stark aus, denn die Anlieferungen aus Spanien, Griechenland, der Türkei, Deutschland und Italien wuchsen kräftig an. Recht hochpreisige französische Früchte komplettierten das Geschehen in wenigen Mengen. Generell konnte die Nachfrage mit der ausgeweiteten Versorgungslage nur selten Schritt halten. Obwohl die organoleptischen Eigenschaften durchaus überzeugten, waren Verbilligungen also kaum zu vermeiden. Überhänge und damit verbundene anschließende Konditionsschwächen taten ihr Übriges. Speziell kleinfallende Artikel, bei den Kunden traditionell nicht sonderlich beliebt, vergünstigten sich, zum Teil auch recht kräftig.
Zitronen
Spanische Abladungen hatten sich zwar leicht begrenzt, sie prägten aber kontinuierlich die Szenerie. Südafrikanische und argentinische Eureka ließen hinsichtlich ihrer Qualität keine Wünsche offen und gewannen zunehmend Marktanteile. Türkische Importe spielten nur noch eine verschwindend kleine Rolle. Angebot und Nachfrage harmonierten in der Regel hinreichend miteinander. Die Vertreiber hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren.
Bananen
Generell war die Bereitstellung genügend auf die Unterbringungsmöglichkeiten abgestimmt. Der Bedarf konnte meist ohne größere Anstrengungen gestillt werden. Dennoch veränderten sich mancherorts die Notierungen, wenn auch nur in einem kleinen Rahmen. So verteuerten sich in Köln etwa die Zweitmarken, während sich in München infolge einer abgeschwächten Nachfrage das gesamte Sortiment vergünstigte.
Blumenkohl
Einheimische Produkten herrschten vor und standen örtlich monopolartig zur Verfügung. Belgische und niederländische Ware hatten allerhöchstens ergänzenden Charakter. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte mühelos befriedigt werden. Einstandsbedingt zogen die Bewertungen zwar an, allerdings verschlechterten sich durch die Verteuerungen die Unterbringungsmöglichkeiten, sodass die Händler ihre Forderungen im Wochenverlauf oftmals wieder senken mussten, wenn sie Überhänge vermeiden wollten. In Berlin sorgten Werbeaktionen des LEH für eine Sortimentsverknappung, sodass die Notierungen für die einheimischen Partien auf bis zu 15,- € je 6erAufmachung anstiegen.
Gurken
Einheimische Schlangengurken dominierten das Geschehen, niederländische und belgische Anlieferungen komplettierten es. Die Güte konnte in der Regel überzeugen. Dennoch tendierten die Bewertungen in der Mehrzahl abwärts. Gründe hierfür waren eine zu schwache Kundenbeachtung, ein zu üppiges Angebot sowie Werbeaktionen des LEH. Nur vereinzelt konnte man zum Wochenende hin wieder leichte Verteuerungen bei einigen Sortierungen erkennen. In Hamburg standen qualitativ sehr ansprechende einheimische Artikel in der Größe 300/350 bereit, für die man sehr tief in die Tasche greifen musste. Bei den Minigurken überwogen einheimische und niederländische Offerten, türkische ergänzten die Vermarktung. In Berlin verdrängten die niederländischen Produkte sukzessive die etwas hochpreisigeren inländischen Artikel. In Hamburg kletterten die Notierungen der niederländischen Ware leicht nach oben.
Tomaten
Rispenware überwog augenscheinlich und stammte vorrangig aus den Niederlanden und Belgien. Auch bei den Runden Tomaten und den Kirschtomaten gaben diese beiden Länder den Ton an. Bei Fleischtomaten hingegen konnten nur punktuell auch auf niederländische Partien zugegriffen werden, hier herrschten die belgischen Chargen vor. Generell genügte die Verfügbarkeit, um den Bedarf zu decken. Die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich in der Regel eingeschränkt. Vergünstigungen sollten für neuen Schwung im Handel sorgen, was aber nicht immer gelang. Anziehende Notierungen waren nur manchmal zu beobachten. Anlieferungen aus Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Polen hatten allerhöchstens ergänzenden Charakter. In Frankfurt tauchten zum Wochenende hin Kirschtomaten aus Marokko auf, die 5,- bis 5,50 € je 3 kg kosteten.
Gemüsepaprika
Wie zuvor dominierten niederländische Abladungen. Die Türkei stellte lediglich grüne und rote Artikel bereit. Belgische Chargen ergänzten das Geschehen, einheimische und spanische rundeten es mit sehr geringen Mengen ab. Die Vermarktung verlief generell in ruhigen Bahnen. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich. Preisliche Schwankungen waren indes nicht zu übersehen, speziell in Frankfurt und Köln bewegten sich die Notierungen oftmals. In Berlin mussten die Kunden für die niederländische Ware tiefer in die Tasche greifen. Türkische Importe kosteten dort zwischen 10,- und 12,- € je 6-kg-Karton.
Spargel
Einheimische Offerten überwogen augenscheinlich. Im Bereich des Bleichspargels gab es daneben Importe aus Polen, im Sektor der violetten Stangen auch griechische Anlieferungen. Beim Grünspargel komplettierten italienische, ungarische und polnische Artikel das Sortiment. Erste peruanische und mexikanische Importe rundeten das Angebot ab. Die Saison bog langsam auf ihre Zielgerade ein: Die Verfügbarkeit hatte sich begrenzt und auch die Nachfrage verminderte sich etwas. Die Notierungen kletterten oftmals aufwärts, speziell zum Wochenende hin zogen sie an. In München wirkten sich die Pfingstferien unweigerlich auf die Bewertungen aus, denn das Interesse hatte sich merklich begrenzt. Erst ab Donnerstag gelang es dort nicht mehr, den Bedarf vollständig zu decken, weshalb die Preise wieder anzogen. In Berlin war ein überaus flotter Umschlag zu beobachten: Grüne Stangen aus Deutschland kosteten dort letztlich bis zu 11,- € je kg.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 23/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 17. Juni 2022