Mehrweg-Transportverpackung verursacht durchschnittlich bis zu 35 % weniger CO2-Emissionen als Einweglösung aus Karton. Für ihren innovativen und nachhaltigen Lösungsansatz wurde die GS1 Smart-Box mit dem „Logistics Innovation Gold Award“ ausgezeichnet.
GS1 Smart-Box Infografik. GS1 SMART-Box. Foto © Rossman/GS1 Germany: www.gs1-germany.de
Seit Mai vergangenen Jahres ist sie im Einsatz: Die neue Mehrweg-Transportbox, die GS1 Germany zusammen mit Partnern aus Industrie und Handel entwickelt hat. 100.000 Boxen werden aktuell im Konsumgüter- Segment in einem geschlossenen Pool genutzt, um Artikel von den Produzenten zu den Zentrallägern der Handelspartner zu transportieren. Von dort werden sie über den Pooling-Dienstleister IPP GmbH wieder zum erneuten Befüllen an die Lieferanten geliefert.
Diese Kreislaufwirtschaft ersetzt das Einbahnstraßen-System von Einwegverpackungen, die nach einmaliger Benutzung entsorgt werden. Und sie macht das ständige Ein- und Umpacken der Artikel entlang der gesamten Lieferkette in vielen Fällen überflüssig. Zudem wird so die zunehmende Automatisierung der Handelsläger unterstützt. Durch den Einsatz der standardisierten GS1 Smart-Box lassen sich die Logistikprozesse so optimieren, dass in dieser Kette bis zu 20 Prozent der Logistikkosten eingespart werden. Dies hat der Praxiseinsatz in den vergangenen Monaten noch einmal bestätigt.
Aber wie sieht es mit der klimabilanziellen Bewertung aus?
Verursacht die Nutzung der GS1 Smart-Box weniger CO2-Emissionen als Einweg-Transportverpackungen? Immerhin müssen die leeren Boxen nach Verwendung zum Pooling-Dienstleister transportiert werden. Dort werden sie gereinigt, geprüft und wieder zum Produzenten gebracht. Die Experten des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg (ifeu) haben alle äquivalenten CO2-Emissionen, die während des gesamten Lebenszyklus der GS1 Smart-Box - von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase bis zum Recyclingprozess - verursacht werden, ermittelt und mit denen einer Einweglösung verglichen. Das ifeu-Institut kommt zu dem Ergebnis, dass die GS1 Smart-Box im Durchschnittsszenario bis zu 35 Prozent weniger CO2 emittiert als ein Einwegkarton. „Die Mehrweg-Transportbox zeigt in der Klimabilanz aufgrund der Standardisierung, den Möglichkeiten des Poolings und den besseren Auslastungspotenzialen deutliche Vorteile gegenüber Einwegkartonagen bei kurzen und mittleren Distributionsdistanzen bis 1.400 km“, so die ifeu-Experten wörtlich.
Das enorme Zukunftspotenzial für Logistikprozesse
Dieses Potenzial wurde Ende vergangenen Jahres auch von der europäischen Technologie- und Forschungsplattform für Logistik und Lieferkettenmanagement ALICE/Alliance for Logistics Innovation through Collaboration in Europe anerkannt. Sie zeichnete die Mehrweglösung mit dem „Logistics Innovation Gold Award“ in der Kategorie „Umsetzbare Lösungen“ aus.
Quelle: GS1 Germany GmbH
Veröffentlichungsdatum: 21. Juni 2022