Letztes Jahr entdeckte ein Team von Forschern der Wageningen University & Research (WUR), wie die Zellen von Phytophthora infestans (Kartoffelfäulekrankheit) die Pflanze angreifen, indem sie ihre Hülle aufschlitzen. Aber wie diese mikroskopischen Angreifer ihre Waffen schärfen, war bisher unbekannt. Dieses Rätsle wurde nun gelöst.
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Die Ergebnisse des multidisziplinären Forschungsteams wurden in dem Journal Science Advances präsentiert.
Phytophtora ist eine Gruppe von Mikroorganismen, die verheerende Krankheiten in Pflanzen bei einer Vielzahl von Erträgen verursachen, wie Tomate, Kartoffel, Paprika und Kakao. Das bekannteste Mitglied der Familie ist Phytophthora infestans, die für die Verursachung der Kartoffelfäulekrankheit verantwortlich ist, wie bereits erwähnt. Das Kartoffelpathogen reist auf Wassertröpfchen während des Regens und wenn es auf dem Blatt landet, wird ein genialer Mechanismus aktiviert.
Der einzellige Wasserschimmelpilz hat ein inneres Skelett in der röhrenförmigen Struktur, das er als Angriffswaffe einsetzte. Die Wissenschaftler entdeckten, dass dieses Zellskelett, das aus fadenförmigen Proteinen gebildet wird, ruckzuck, innerhalb von 10 Sekunden, den Kontakt mit der Pflanze bemerkt und wahrnimmt, wie stark der Gegendruck der Pflanze ist. Unter Nutzung dieser Information gruppiert die Zelle ihre Proteine neu, um eine ninjaartige Klinge mit einer scharfen Spitze zu bilden, welche sie einsetzt, um das Blatt aufzuschneiden.
Quelle: WUR
Veröffentlichungsdatum: 27. Juni 2022