Der Markt in Thüringen ist zweigeteilt. Teils haben im Packgeschäft Frühkartoffeln aus der Pfalz inzwischen die Frühkartoffelimporte aus Spanien verdrängt. Das Sortiment wird dort durch regionale Frühkartoffeln ergänzt. Diese bereits schalenfeste Ware wird für die Regionalprogramme in 2 und 5 kg Gebinden gepackt.
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Andernorts werden noch die Restmengen an Importware aus Ägypten und Israel, welche in sehr guter Qualität sind, gepackt. Pfälzer Ware wird diese Mengen ablösen. Dem derzeit reichlichen Angebot an Frühkartoffeln steht eine schwache Nachfrage in den Handelsketten gegenüber. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 27. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Vermarktung von Speisekartoffeln aus der Ernte 2021 im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern ist beendet. Die Packer haben zum Teil komplett auf deutsche Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover umgestellt. Der Bezugspreis für die vorwiegend festkochende Ware liegt bei 46 EUR/dt ab Station. Für mehlig kochende und festkochende Frühkartoffeln werden 48 EUR/dt gezahlt. Andernorts werden deutsche Frühkartoffeln aus dem Breisgau, welche bereits absolut schalenfest sind, gepackt. Ergänzt wird dort das Sortiment durch eigene unter Vlies gewachsene Frühkartoffeln, welche lose auch im Hofladen angeboten werden. An der Küste wird von sehr gutem Absatz von Packware im LEH und von Schälware in der Gastronomie berichtet. Es werden nach wie vor alterntige Kartoffeln geschält. Das Preisniveau für Schälware bleibt überwiegend auf dem Vorwochenniveau. Die Feldbestände haben sich je nach Beregnungsmöglichkeit und Niederschlagsmengen größtenteils gut entwickelt. Aufgrund anhaltender Trockenheit wurde regional die En nahme von Oberflächenwasser für die Beregnung bereits untersagt.
Brandenburg
Ende vergangener Woche wurden die letzten Gebinde mit alterntigen Knollen an den Lebensmitteleinzelhandel geliefert. Im Packgeschäft dominieren inzwischen in allen drei Sortentypen deutsche Frühkartoffeln aus der Pfalz und auch aus Sachsen-Anhalt. Pfälzer Ware wird insbesondere für den Premiumbereich gepackt. Im Sortiment der Ketten ist ebenfalls noch Importware aus Spanien zu finden, welche jedoch zum Wochenende ausläuft. Der Absatz von Packware im Lebensmitteleinzelhandel und im Discounter wird mit Wochenbeginn als schwach bezeichnet, vermutlich auch verursacht durch das derzeit hohe Preisniveau. Die letzten 14 Tage wurden die restlichen Lagerbestände aus der Ernte 21 rege nachgefragt. Die Feldbestände sehen noch überwiegend gut aus, wer kann beregnet. Regional hat es in der Vorwoche geregnet, insgesamt ist es aber viel zu trocken. Die Schälkartoffelpreise sind vereinzelt leicht erhöht worden, noch werden überwiegend alterntige Knollen geschält.
Sachsen
Nach wie vor werden geringe Restmengen heimischer Lagerkartoffeln und spanischer Frühkartoffelimporte an Großmärkte geliefert. Die Hauptmenge der Packware wird jedoch in allen drei Sortengruppen inzwischen aus der Pfalz geliefert. Die Pfälzer Frühkartoffeln sind überwiegend festschalig. In der vergangenen Woche wurden insbesondere die deutschen Lagerkartoffeln lebhaft nachgefragt. Mit Wochenbeginn ist es erschreckend ruhig geworden, die Nachfrage ist stark eingebrochen. In der Schälung wird weiterhin überwiegend Lagerware genutzt. Das Preisniveau bleibt nahezu unverändert auf dem Vorwochenniveau. Die Kartoffelbestände auf dem Feld leiden vielerorts unter Trockenheit. In der Vegetationszeit hat es in einigen Regionen viel zu wenig geregnet, teils in Summe erst 10 bis 12 mm. Das Kartoffelkraut ist teils schwach entwickelt und welk.
Sachsen - Anhalt
Im Packbereich werden in dieser Woche die verbliebenen Vorräte an Frühkartoffeln aus Ägypten, Portugal und Israel vermarktet. In der kommenden Woche werden dann Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover gepackt. Einzelne Packer liefern diese Woche noch Restmengen an alterntiger deutscher Lagerware an ausgewählte kleinere Märkte. Diese Ware wird rege nachgefragt. Die Nachfrage nach Frühkartoffeln in den großen Handelsketten ist sehr ruhig. Der Schälkartoffelmarkt ist im Umbruch. Teils werden noch alterntige Knollen geschält und auf bisherigem Preisniveau vermarktet. Andernorts werden Frühkartoffeln zum alten Preis angeboten, zum Teil werden aber auch Preiserhöhungen durchgesetzt. Auf den Feldern ist es sehr trocken. Regen fällt nur punktuell und in viel zu geringen Mengen. In einigen Regionen sind seit Januar erst 135 mm Niederschlag gefallen und davon der größte Teil vor März. Hohe Gaspreise und drohende Einschränkungen in der Gasversorgung führen derzeit zur stockenden Abnahme von Lagerkartoffeln durch Verarbeiter.
Mehr Informationen https://www.lallf.de
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 13. Juli 2022