Weltweit wünschen sich die meisten Verbraucher und Verbraucherinnen weniger Plastik im Alltag. Auch in Deutschland bevorzugen mehr als 80 Prozent beim Einkauf Produkte mit möglichst wenig Kunststoffverpackung. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos ergeben, an der im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Personen ab 16 Jahren aus 28 Ländern online teilnahmen. In Deutschland waren rund 1.000 Konsumierende beteiligt.
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Zwischen den Ländern gibt es deutliche Unterschiede: Vor allem in China, Mexiko und Kolumbien (je 92 %) ist der Wunsch nach plastikfreien Verpackungen groß. Deutschland liegt im Mittelfeld (81 %), während die Zustimmung in Japan (56 %), USA (71 %) und den Niederlanden (73 %) am geringsten ist.
Weltweit ist ein Großteil der Befragten der Ansicht, dass Hersteller und Einzelhändler für Reduzierung, Wiederverwendung und das Recycling von Kunststoffverpackungen verantwortlich seien. Vor allem in China, Großbritannien, Mexiko und Brasilien (je 90 %) stimmen die Menschen dieser Aussage zu, während es in Deutschland 85 Prozent sind.
In der Europäischen Union sind viele Einweg-Kunststoffprodukte wie Trinkhalme, Rührstäbchen, Besteck und Teller seit vergangenem Jahr verboten. Der Großteil der Deutschen befürwortet die neuen Regelungen (73 %). In China würden 84 Prozent der Befragten ein Verbot von Einweg-Kunststoffen begrüßen, während in Kanada (66 %), den USA (55 %) und in Japan (37 %) deutlich weniger dieser Meinung sind.
Jeder kann einen Beitrag zu weniger Plastikmüll leisten, indem er Verpackungen meidet und nachhaltige Alternativen bevorzugt. So können Schäden für Umwelt und Gesundheit verringert werden. Verwenden Sie Mehrweg-Einkaufstaschen und Mehrweg-Beutel aus Baumwolle oder Leinen für Obst, Gemüse und Brot. Sie sollten regelmäßig gewaschen und möglichst jahrelang genutzt werden. Nach Angaben im aktuellen Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bringen 74 Prozent der dafür Befragten bereits Verpackungen mit zum Einkauf oder nutzen diese mehrfach.
Milch, Saft, Wasser und Bier werden am besten in Mehrweg-Flaschen aus der Region gekauft, um lange Transportwege zu vermeiden. Noch nachhaltiger ist es, öfter Leitungswasser zu trinken. In vielen deutschen Städten gibt es inzwischen spezielle Geschäfte, in denen man unverpackte Lebensmittel einkaufen kann. Auch in Bio-Läden und konventionellen Supermärkten finden sich immer mehr Abfüllstationen und andere Elemente von Unverpackt-Läden.
Weitere Informationen:
www.ipsos.com/de-de (Global Report – Attitudes towards single-use plastics)
https://www.bzfe.de/
Quelle: BZfE - Heike Kreutz, www.bzfe.de
Veröffentlichungsdatum: 18. Juli 2022