Der Staat muss nach Ansicht der deutschen Papierindustrie die für den Herbst geplante Gasumlage streichen und die Kosten vollständig übernehmen. Jahrelang sei Gas als Brückentechnologie gefördert worden. Private Verbraucher und die energieintensive Industrie seien dem gefolgt und trügen bereits heute enorme Lasten durch die exorbitant gestiegenen Gaspreise.
Papierproduktion. Foto © DIE PAPIERINDUSTRIE e.V.
Sie haben sich durch die bereits seit Anfang vergangenen Jahres spürbar gedrosselten russischen Gaslieferungen auf mittlerweile über 150 EUR/MWh vervielfacht.
Es sei richtig und nachvollziehbar, dass der Staat den Gasimporteur Uniper vor dem Konkurs bewahrt habe. Die Kosten dafür dürfe er aber nicht auch noch auf Verbraucher und Industrie abwälzen. "Wer Solidarität fordert, muss sie auch selbst leisten", erklärte der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE.
Die Papierindustrie sieht sowohl durch die steigenden Kosten wie durch eine drohende Gasverknappung ihre Produktion gefährdet. Im schlimmsten Fall können wichtige Wertschöpfungsketten nicht mehr mit Papier versorgt werden. So etwa bei, unter anderem, Lebensmittel- und Pharmaverpackungen.
Quelle: DIE PAPIERINDUSTRIE e.V.
Veröffentlichungsdatum: 28. Juli 2022