Nach wie vor werden insbesondere im Premiumbereich Frühkartoffeln aus der Pfalz abgepackt. Der Anteil dieser überregionalen Speiseware geht jedoch deutlich zurück. Packer beziehen inzwischen überwiegend Knollen aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, und zum Teil bereits aus Mecklenburg.
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Zunehmend wird Vertragsware aus dem nahen Umfeld der Packstationen genutzt. Der Preis für Speisekartoffeln hat im Vergleich zur Vorwoche wiederholt um 4 EUR/dt nachgegeben. Ab Station werden in dieser Woche für Ware aus dem Raum Hannover 29 EUR/dt für vorwiegend festkochende Speiseware genannt. Mehlig kochende und festkochende Knollen kosten 31 EUR/dt.
Der Kartoffelabsatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern verläuft in der Ferienzeit überwiegend auf ruhigem Niveau. Bei den zwischenzeitlich immer wieder auftretenden hohen Temperaturen von über 30 °C sinkt der Appetit der Konsumenten. An der Ostseeküste sorgt der Urlauberstrom für lebhafte Nachfrage nach Packware. Es sind insbesondere die Ferienwohnungen stark frequentiert. Hotels und Gaststätten sind weniger ausgelastet. Das hohe Preisniveau dämmt die Lust, im Restaurant zu essen. Entsprechend gering ist die Nachfrage nach Schälkartoffeln, welche durch die Schulferien sowieso stark reduziert ist. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau. Es werden inzwischen überwiegend Frühkartoffeln geschält, deren Kocheigenschaften größtenteils gut sind. Nur selten wurde von fester äußerer Haut nach dem Kochen berichtet.
Während im Frühkartoffelbereich weiterhin ein Überangebot besteht, deutet sich für die Anschlusssorten ein geringeres Angebot an. Angesichts der Trockenheit und Hitze sind die Ertragserwartungen für die Haupternte in einigen Regionen inzwischen deutlich zurückgegangen. Vereinzelte kleine Regenschauer erhalten oft gerade das Blatt und werden nicht mehr ertragswirksam. Sorten mit hohem Knollenansatz sind kleinfallend. Dort wo Beregnung möglich ist, werden teils gute Erträge erwartet, aber die ersten Wasserquellen versiegen. Infolge der Hitze in den vergangenen Wochen sind insbesondere auf den leichten Sandböden Feldbestände vorzeitig abgestorben. Auf den schweren Böden müssen die Bestände vor dem Roden beregnet werden, um Beschädigungen an den Knollen zu vermeiden.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 09. August 2022