Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, und LWK-Direktor Dr. Bernd von Garmissen, haben am 4. August 2022 das Julius Kühn-Institut in Braunschweig besucht, um sich über die laufenden Arbeiten an den sieben hier angesiedelten Fachinstituten zu informieren und sich einen Überblick über die Aufgaben an den acht weiteren JKI-Standorten zu verschaffen.
Dr. Lena Ulber erläutert einen Versuch zur Unkrautunterdrückung durch Kleeuntersaaten in Zuckerrübe. Foto © Stefanie Hahn, Julius-Kühn-Institut (JKI)
Auf dem Plan stand u.a. die Besichtigung des Quarantänegewächshaus' für Versuche mit Nematoden. Unter den Fadenwürmern gibt es einige Arten, deren Auftreten in der EU geahndet wird, weswegen es für die Ein- und Ausfuhr z.B. von Kartoffeln strenge Hygieneregeln gibt, die amtlich überwacht werden. Hier wurden auch schon die ersten Schnittstellen deutlich, die zwischen dem JKI als Behörde und dem Pflanzenschutzdienst Niedersachsen, der bei der LWK angesiedelt ist, existieren. Auch in der Prüfhalle für Pflanzenschutzgerätetechnik, beim Thema Schutz von Honigbienen in der Agrarlandschaft, alternative Unkrautbekämpfung und Pflanzenschutzmittelresistenzen wurde rasch klar, die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Länderbehörde funktioniert, man kennt sich und ist gut eingespielt.
Besonders spannend wurde es für beiden Seiten, als es um Pflanzenbausysteme der Zukunft (Spot Farming), Digitalisierung in der Landwirtschaft, um die Entwicklung neuer Nachweismethoden für Pflanzenkrankheiten sowie um die Erprobung von Pflanzenschutzstrategien in der Praxis ging. Schnell war man sich einig, die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, um den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis voranzutreiben. Stellvertretend für bereits laufende Forschungskooperationen seien das Projekt 5G-Smart Country und das TopGa-Projekt zur Prüfung von Torersatzstoffen genannt.
Als persönliches Highlight notierte Kammerdirektor von Garmissen für sich die wärmeliebenden Kulturpflanzen wie Hirse, Teff, Quinoa, Amaranth, Kichererbse und Edamame, die deutsche Landwirt*innen bisher nur vom Hörensagen kennen, mal in echt zu sehen. Die Pflanzen, die in anderen Ländern zu den Nahrungspflanzen zählen, reifen derzeit in Kombination mit Soja im JKI-Versuchsgarten heran.
Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK)
Veröffentlichungsdatum: 10. August 2022