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BLE-Marktbericht KW 31: Apfel Importe aus Übersee verloren an Relevanz

Die Verfügbarkeit der Importe aus Neuseeland, Chile und Südafrika verminderten sich. Dennoch spielten sie örtlich die größte Rolle. Ihre organoleptischen Eigenschaften ließen in der Regel keine Wünsche offen.

Bildquelle: Shutterstock.com Elstar
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Da sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage hielten, veränderten sich die Bewertungen nicht wesentlich. Das neuerntige europäische Sortiment gewann an Wichtigkeit: Die Zufuhren von Elstar und Delbarestivale aus Deutschland verstärkten sich.

Erste Idared gesellten sich zu den schon etablierten Galmac, Discovery, Summered und Lodi. Zuflüsse aus Frankreich und Italien rundeten die Warenpalette mit geringen Mengen ab. Die alterntigen Artikel verschwanden zunehmend aus dem Geschäft, generierten dank ihrer niedrigen Preise aber durchaus noch Zuspruch. Summa summarum wurde der Bedarf meistens von den Produkten der südlichen Hemisphäre befriedigt. Die Notierungen zeigten keine klare Linie, Verbilligungen waren ebenso zu beobachten wie leichte Verteuerungen.

Birnen
Es kam Bewegung ins Sortiment: Chilenische Abate Fetel und südafrikanische Forelle verloren spürbar an Bedeutung. Forelle aus Chile sowie Conference aus Belgien waren gar nicht mehr verfügbar. Auch niederländische Conference spielten nur noch eine ergänzende Rolle. Im Gegenzug dazu traten erste italienische Santa Maria auf. Auch erste einheimische Williams Christ und Conference trafen ein; sie flankierten inländische Clapps Liebling, die es ausschließlich in Köln und Frankfurt gab. Die Präsenz von französischen Dr. Jules Guyot, spanischen Limonera und türkischen Santa Maria dehnte sich augenscheinlich aus. Letztere kosteten in Hamburg 2,30 € je kg. Insgesamt konnte die Nachfrage ohne größere Anstrengungen gedeckt werden. Die Preise tendierten eher aufwärts als nach unten, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten verschiedentlich verbessert hatten.

Tafeltrauben
Italienische Anlieferungen bildeten augenscheinlich die Basis des Sortimentes. Es konnte auf eine Vielzahl von Varietäten, vorrangig Victoria und Black Magic, zugegriffen werden. Spanische Offerten hatten ergänzenden Charakter. Komplettierende türkische Superior Seedless in 5-kg- und 7-kgSteigen tauchten in Frankfurt auf. Dort gab es auch Sultana aus der Islamischen Republik Iran, die zum Wochenende hin zu 9,- bis 10,- € je 5-kg-Steige verkauft wurden. Frankreich schickte inzwischen auch Alphonse Lavallée, die sich zu den etablierten Prima gesellten. Griechische Offerten rundeten die Produktpalette ab, spielten insgesamt aber nur eine kleine Rolle. Generell konnte der Bedarf ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Notierungen verharrten daher meist auf ihrem bisherigen Niveau. Kleinere Vergünstigungen waren aber ebenfalls zu verzeichnen.

Aprikosen
Französische Anlieferungen herrschten vor. Türkische Zuckeraprikosen hatten, dem Saisonstand entsprechend, merklich an Bedeutung verloren. Italienische und spanische Zufuhren kamen über einen ergänzenden Status nicht mehr hinaus. Hochpreisige einheimische Früchte komplettierten ebenso das Geschehen wie günstige Importe aus der Republik Moldau und Polen. An manchen Plätzen begrenzte sich die Kaliberauswahl. Insgesamt hatte sich das Interesse spürbar eingeschränkt. Die Händler mussten ihre Bereitstellung also reduzieren. Harmonierten Umfang des Angebotes hinreichend mit der Nachfrage, so konnten die Vertreiber ihre Forderungen stabil halten. Verbilligungen waren aber ebenso zu verzeichnen. Verschiedentlich führte eine uneinheitliche Qualität zu einer weiten Preisspanne, was insbesondere bei den italienischen Offerten beobachtet wurde

Pfirsiche und Nektarinen
Die italienischen und spanischen Abladungen gewannen nochmals an Kraft, die Verfügbarkeit nahm also kontinuierlich zu. Französische und türkische Zuflüsse rundeten die Warenpalette ab, griechische tauchten ausschließlich in Berlin und Frankfurt auf. Die organoleptischen Eigenschaften ließen generell nur selten Wünsche offen. Nicht immer konnte aber auf alle Größensortierungen zugegriffen werden. Der Bedarf konnte mit der angewachsenen Versorgung nicht durchgängig Schritt halten. Die Preise tendierten dennoch nicht grundsätzlich nach unten. Sie bestätigten stattdessen auch des Öfteren ihr bisheriges Niveau. In Berlin stiegen sie sogar an, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten infolge der sommerlichen Temperaturen merklich ausgedehnt hatten.

Pflaumen
Das Sortiment veränderte sich spürbar: Lepotica aus Bosnien und Herzegowina sowie Katinka aus Deutschland verloren an Relevanz. Demgegenüber verstärkten sich die Anlieferungen von Lepotica aus der Republik Moldau und Serbien sowie von Top aus dem Inland. Neuerdings standen einheimische Jojo, Ortenauer und Auerbacher bereit, die sich zu den schon etablierten Hanita, Cacaks Schöne und Top gesellten. Es war also einiges an Bewegung im Sortiment zu verzeichnen. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit leicht ausgeweitet. Die Nachfrage zeigte sich nicht unfreundlich. Dennoch zeigten die Bewertungen manchmal einen abwärts gerichteten Trend. Doch auch Verteuerungen waren auszumachen, etwa in München, wo der Nachschub aus Osteuropa stockte und die Notierungen der einheimischen Früchte demzufolge anstiegen. In Berlin öffnete sich güteinduziert die Preisspanne der osteuropäischen Anlieferungen. In Frankfurt tauchten einheimische Sweet Violet auf, die zu 1,85 € je kg flott platziert werden konnten.

Zitronen
Südafrikanische und argentinische Abladungen dominierten, spanische komplettierten die Warenpalette. Insgesamt hatten sich die Zufuhren leicht verstärkt. Sie genügten, um den Bedarf ohne Anstrengungen zu befriedigen. In preislicher Hinsicht tat sich nicht viel: Da sich Angebot und Nachfrage die Waage hielten, mussten die Vertreiber ihre Aufrufe nur sehr selten modifizieren. In Frankfurt forderten sie für unbehandelte spanische Offerten bis zu 34,- € je 25 kg, was doch recht ambitioniert erschien.

Bananen
Es war ein unaufgeregtes Treiben ohne jegliche Höhepunkte zu beobachten. Ferien und Hitze hatten die Unterbringungsmöglichkeiten spürbar eingeschränkt. Die Händler hatten ihre Bereitstellung aber auf das verminderte Interesse abgestimmt und hinreichend reduziert. Also veränderten sich die Preise nur sehr selten. Lediglich die Erstmarke, in Berlin eher eine Randerscheinung, verteuerte sich in Köln und München ein wenig. Ausschließlich in Frankfurt beobachtete man tageweise leichte Vergünstigungen.

Blumenkohl
Einheimische Offerten herrschten augenscheinlich und fast monopolartig vor. Bloß in Frankfurt gab es daneben noch niederländische Artikel. Die Ferien sowie die hochsommerlichen Temperaturen hatten die Nachfrage stark vermindert. Dennoch tendierten die Notierungen verschiedentlich nach oben, so etwa in Köln oder Frankfurt. Punktuell etablierte sich auch eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch eine divergierende Qualität. Einzig in Hamburg senkten die Verkäufer ihr Aufrufe, um die Abwicklung zu beschleunigen.

Gurken
Bei den Schlangengurken setzte sich das Sortiment aus einheimischen, niederländischen und belgischen Offerten zusammen. Die Versorgung schrumpfte etwas, genügte aber in der Regel, um den Bedarf zu decken. Dennoch zogen die Notierungen mancherorts an. Dies sowie eine nicht immer überzeugende Güte schränkte jedoch die Nachfrage ein. Minigurken kamen aus Deutschland, den Niederlanden und inzwischen auch wieder aus der Türkei. Ruhig verlaufende Geschäfte sicherten für gewöhnlich stabile Bewertungen. Leichte Vergünstigungen sollten verschiedentlich neuen Schwung in die Vermarktung bringen, was aber nicht immer gelang.

Tomaten
Weiterhin bildeten die Abladungen aus den Niederlanden und Belgien die Basis des Angebotes. Die Verfügbarkeit hatte sich spürbar ausgeweitet. Aus Polen kamen vorrangig Runde Tomaten, aus Deutschland Rispenofferten. Italien beteiligte sich ausschließlich mit Kirschtomaten am Geschehen. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Mancherorts reduzierten die Händler ihre Forderungen, was den Absatz prompt beschleunigte. Doch auch Verteuerungen waren an manchen Märkten zu verzeichnen. Eine klare Linie war dabei allerdings nicht zu erkennen. In München etwa vergünstigte sich infolge zu umfangreicher Mengen, das gesamte Sortiment. In Hamburg hingegen wurden Fleischtomaten teurer, während sich die Rispenware verbilligte.

Gemüsepaprika
Wie in den Vorwochen dominierten niederländische Chargen die Szenerie. Von der Bedeutung her folgten türkische und belgische Partien. Einheimische Erzeugnisse spielten nur punktuell eine ergänzende Rolle und kosteten in Frankfurt zwischen 2,80 und 4,60 € je kg. Dort gab es auch rote Spitzpaprika aus Marokko, für die man 7,- € je 5-kg-Karton bezahlen sollte. Das Angebot genügte, um den Bedarf zu decken. Dennoch veränderten sich oftmals die Preise. Dabei war bei den einzelnen Farben jedoch keine eindeutige Tendenz zu erkennen, mal wurden die roten und gelben Offerten teurer und mal günstiger. Ähnliches war auch bei den grünen Schoten zu erkennen. Die Preise der Letztgenannten stiegen aber häufig an, da die Verfügbarkeit eher begrenzt ausfiel.


Weitere Informationen
Frankfurt
Aus Südafrika standen nicht die erwarteten Mengen an Blondorangen zur Disposition. Deutliche Preiserhöhungen bis zu 23,- € je 15-kg-Karton waren die Folge. Das sehr warme Wetter war Gift für Himbeeren: Stabile und großbeerige Chargen aus dem Inland und Polen wurden knapp und mit bis zu 3,50€ je 250g gut zahlt. Es stand kaum deutscher Brokkoli zur Verfügung, Ersatz traf aus den Niederlanden ein, der jedoch auch mit bis zu 24,- € je 8-kg-Kiste vermarktet werden musste. Für italienischen Rucola musste tiefer in die Tasche gegriffen werden. Gemüsezwiebeln aus Spanien verteuerten sich im Wochenverlauf. Deutsche Haushaltszwiebeln hingegen konnten günstiger abgegeben werden. Erste noch wenig schalenfeste rote Zwiebeln wurden zu 11,- € je 10-kg-Sack offeriert. Die reichlichen Pfifferlinge räumten nicht so schnell wie erwartet, angedachte Verteuerungen zum Wochenschluss waren daher nicht durchsetzbar. Dill litt unter der Hitze und der Trockenheit, die Bewertungen zogen wieder an.
Berlin
Die Saison von Pfifferlingen befindet sich in ihrer Hochphase und so verwunderte es nicht, dass die Zufuhren aus Ost- und Südosteuropa omnipräsent waren. Die boomende Gastronomie sorgte für eine rege Räumung zu Forderungen im Bereich von 8,- bis 14,- € je kg.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 31/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 11. August 2022