Die Mitglieder des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes e.V. (DKHV) vernetzen sich auf der PotatoEurope 2022 über Landesgrenzen hinweg in dem Bewusstsein, dass die Kartoffel ein wesentlicher Teil der Antwort auf die Ernährungsfragen der Zukunft ist. Im Fokus des internationalen Austauschs stehen Themen wie Digitalisierung, nachhaltiger Anbau und Versorgungssicherheit.
Die Branchenmesse findet am 7. und 8. September auf dem Rittergut Bockerode in Springe-Mittelrode im Calenberger Land (Niedersachsen) statt. Dabei handelt es sich um die wichtigste Messe der Kartoffelwirtschaft in Europa, ausgerichtet von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG). Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause ist Deutschland Gastgeber für das zentrale Branchenevent. 180 Aussteller aus den Bereichen Züchtung, Düngung, Pflanzenschutz, Landtechnik und Verarbeitung bilden die gesamte Wertschöpfungskette der Kartoffelwirtschaft ab. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist Mitveranstalter der Freiluftmesse.
Smarte Maschinen und nachhaltige Anbauverfahren: Innovative Themen erwarten Fachpublikum
Ein Fokusthema der PotatoEurope 2022 ist die Digitalisierung: Im Rahmen des Programmpunkts „SmartPotato-Farming“ werden dem Fachpublikum verschiedene Ideen und Anregungen in Bezug auf die digitalen Trends der nächsten Jahre vorgestellt. Dabei geht es neben marktreifen Innovationen auch um Produkte mit ersten erfolgreich absolvierten Praxistests. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der automatischen Steuerung von Maschinenteilen sowie auf autonomen Arbeitsmaschinen und deren Vernetzung mit entsprechender Software. Die Nutzung sogenannter Zwischenfrüchte für den Kartoffelbau bildet einen weiteren interessanten Themenschwerpunkt der Messe. Der Klimawandel und die damit vermehrt auftretenden außerordentlichen Wettererscheinungen wie Starkregen oder anhaltender Dürre, stellen die Kartoffelbranche vor große Herausforderungen. Der Zwischenfruchtanbau als temporäre Bodenbedeckung kann hier einen wichtigen Beitrag zur Ertragsabsicherung und Erntequalität leisten. Er fügt sich als weiterer Baustein in eine nachhaltige Kartoffelstrategie der Branche.
Die deutsche Kartoffelwirtschaft blickt erwartungsfroh auf den führenden Branchentreffpunkt
Die Vorfreude auf die bedeutende Fachmesse äußert sich bei den Ausstellern auf dem DKHV-Mitgliederstand. „Wir freuen uns auf Informationsaustausch zu Kunden und Lieferanten, nach langer Zeit wieder von face to face“, sagt Torsten Renken, Geschäftsführer des Lüneburger Kartoffelgroß-Händlers LünekartoffelVertrieb GmbH & Co. KG. Verbandskollege Oliver Werner, Gebietsverkaufsleiter der Bernhard Upmann Verpackungsmaschinen GmbH & Co. KG teilt die positive Erwartungshaltung: „Wir wünschen uns Gespräche mit alten und neuen Kunden in einer lockeren Atmosphäre - ohne Corona-Ängste und Wetterkapriolen.“
Neben dem Wunsch nach persönlicher Begegnung gibt es auch Rufe nach einer realistischen Bestandsaufnahme der Branche angesichts von Krieg, Inflation und fragiler Lieferketten. Dementsprechend fordert Carsten Niemann, Geschäftsführer der Bio Kartoffel Nord GmbH & Co. KG aus Lüchow (Wendland), „einen realistischen, kompetenten Situationsüberblick, der aussagekräftig ist.“ Zudem dürfe angesichts der zahlreichen Herausforderungen der Blick nach vorne nicht fehlen.
„Wir erwarten eine tolle Messeatmosphäre mit guten Begegnungen und Gesprächen, die uns in dem rasant verändernden Wandel der Zeit Aufschluss über neue Perspektiven und Möglichkeiten geben, um die Zukunft marktgerecht zu gestalten“, erklärt Karl Ohligs, Geschäftsführer der Theodor Stadtmann GmbH & Co. KG aus Bottrop.
Der deutsche Kartoffelhandel wird den fachlichen Austausch auf der diesjährigen PotatoEurope dazu nutzen, um geschlossen die drängenden Themen für die Zukunft der Branche anzugehen – etwa die Gewährleistung einer regionalen Versorgung mit heimischen Kartoffeln. Der DKHV gestaltet aktiv diesen gesellschaftlichen Auftrag. Gerade vor dem Hintergrund der weltpolitischen Herausforderungen ist die Kartoffel mehr denn je das heimische Zukunftslebensmittel.
Quelle: DKHV e. V.
Veröffentlichungsdatum: 22. August 2022