Während in den Vorjahren bereits ausreichend Speiseware zu diesem Zeitpunkt aus der Region Sachsen zur Verfügung stand, sind hiesige Packer weiterhin auf Pfälzer Ware, sowie Speisekartoffeln aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt angewiesen. Nur das Nötigste an Knollen für die speziellen Programme im LEH wird im Umfeld gerodet.
Bildquelle: Shutterstock.com
Dort wo Regen gefallen ist, werden operativ die notwendigen Mengen geborgen. Weitere Erntemaßnahmen werden auch aufgrund der anhaltend hohen Nachttemperaturen nicht forciert. Die Knollen sind vielerorts natürlich abgereift, aber insbesondere die späten Sorten viel zu früh. Zuwachs ist nicht mehr zu erwarten. Es werden Ertragseinbußen zwischen 20 und 50% erwartet. Die bislang genannten Erzeugerpreise liegen für vorwiegend festkochende Sortentypen zwischen 27 und 30 EUR/dt, für die anderen zwei Sortentypen werden 2 EUR/dt mehr gezahlt. Das Schälkartoffelgeschäft läuft bei stabilen Preisen aufgrund der Ferienzeit noch auf Sparflamme.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen nahezu stabil auf dem Vorwochenniveau. Langfristig wird von steigenden Preisen ausgegangen. Die Ertragsprognosen liegen ohne Beregnung deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Im Süden des Landes wird von Erträgen zwischen 100 dt /ha (ohne Beregnung, Sandboden) bis vereinzelt 500 dt/ha (mit Beregnung, bessere Böden) berichtet. Insgesamt liegen dort die Erträge geschätzt 20 bis 30% unter dem Durchschnitt. Erdraupenfraß an den Kartoffeln sorgt dort für Qualitätsminderungen. Im Norden des Landes werden bei kompletter Beregnung bislang 350 bis 400 dt/ha, gebietsweise aber auch 500 dt/ha erzielt. Die Knollengröße ist dort überwiegend normal. Die Packer hierzulande sind Selbstversorger aus der Region. In der vergangenen Woche war die Nachfrage in den Handelsketten aufgrund der hohen Temperaturen gering. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert. Die Schulferien sind seit vergangener Woche zu Ende, entsprechend stieg der Absatz von Schälware.
Brandenburg
Hierzulande versorgen sich die Packer weiterhin überwiegend mit Speisekartoffeln aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg. Für den Premiumbereich steht nach wie vor Pfälzer Speiseware zur Verfügung. In Brandenburg hat die Kartoffelernte in vielen Regionen noch nicht begonnen. Aufgrund der weiterhin sehr warmen Nächte wird noch nicht eingelagert. Für die Direktvermarktung wird bedarfsgerecht gerodet. Die Ertragserwartungen liegen infolge Hitze und Trockenheit unter dem langjährigen Durchschnitt. Die bislang genannten Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen weit auseinander, für vorwiegend festkochende Knollen zwischen 23 und 30 EUR/dt, für die anderen zwei Sortentypen zwischen 25 und 32 EUR/dt. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern läuft über diverse Werbemaßnahmen auf normalem Niveau. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen - Anhalt
Die Erzeugerpreise für vorwiegend festkochende Speisekartoffeln liegen zwischen 25 und 30 EUR/dt, für mehlig kochende und festkochende Ware werden 2 EUR/dt mehr gezahlt. Noch werden wenig belastbare Erträge genannt. Oft werden die schwachen Bestände zuerst gerodet, sodass die ersten Ertragsdaten häufig noch nicht die Gesamtsituation darstellen können. Hitze und Trockenheit werden jedoch die Haupternte deutlich geschmälert haben. Regional wird von Totalausfällen bei zwei Sorten berichtet, die Krautentwicklung kam nicht in Gange, die Kartoffeln sind kastaniengroß geblieben. Anstatt üblicher 400 dt/ha in dieser Region, sind bislang 250 dt/ha gerodet worden. Bis zu 300 dt/ha werden dort als möglich erachtet. Die Rodebedingungen sind gebietsweise sehr schwierig. Der Erdklumpenanteil ist aufgrund der Trockenheit sehr hoch. Schälkartoffelproduzenten roden dennoch. Beschädigte Knollen sind für die Schälung noch akzeptabel. Die Schälkartoffelpreise sind stabil. Diese werden jedoch spätestens im Oktober mit dem steigenden Mindestlohn und infolge der hohen Energiepreise erhöht werden, berichten Schälkartoffelproduzenten.
Thüringen
Hierzulande hat die Kartoffelernte noch nicht weiträumig angefangen. Wo notwendig, erfolgt derzeit die Reifeförderung. Packer beziehen die Knollen weiterhin aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Es werden schwache bis mittlere Erträge erwartet. Die bisher gesichteten Knollen sind vorwiegend klein- bis mittelfallend. Es wird von ruhigem Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern berichtet. Die Erzeugerpreise für Speiseware liegen für vorwiegend festkochende Speiseware derzeit zwischen 27 und 30 EUR/dt. Für festkochende und mehlig kochende Kartoffeln werden 2 EUR/dt mehr gezahlt. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 02. September 2022