Eine Agroscope-Studie zeigt: Hitze und andere Stresssituationen beeinflussen das Erbgut von Wald-Erdbeeren. Die daraus resultierenden Veränderungen können den Erdbeeren helfen, für eine nächste Stresssituation besser gewappnet zu sein.
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Ohne Gehirn kein Gedächtnis? Das stimmt nicht ganz, wie eine Agroscope-Studie an Wald-Erdbeeren zeigt: Hitze und andere Stresssituationen beeinflussen das Erbgut der Pflanzen. Die daraus resultierenden Veränderungen können den Erdbeeren helfen, für eine nächste Stresssituation besser gewappnet zu sein – sie «erinnern» sich.
Innerhalb des EU-Projekts «EpiDiverse» hat Agroscope untersucht, ob und wie Stress das Erbgut von Wald-Erdbeeren beeinflusst. Dafür haben Forschende die Pflanzen verschiedenen Stresssituationen ausgesetzt und die Epigenetik der Erdbeere studiert. Die Epigenetik beschreibt Veränderungen im Erbgut, der DNA, welche die Genaktivität beeinflussen, jedoch ohne die eigentliche DNA-Sequenz zu verändern. Die Studie zeigt: Alle getesteten Stressarten – aber ganz besonders der Hitzestress – führten bei den Wald-Erdbeeren zu Veränderungen im Erbgut.
Die Studie zeigt zudem, dass die festgestellten Veränderungen eine gewisse Zeit erhalten bleiben. Sie dienen der Stressbewältigung und könnten so der Pflanze helfen, beim nächsten Mal besser mit dem Stress umgehen zu können. Sie kann sich sozusagen «erinnern». Das heisst auch, dass die Pflanzen nebst der natürlichen Mutation eine weitere, dynamische Möglichkeit haben, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.
Quelle: Agroscope
Veröffentlichungsdatum: 06. September 2022