Peter Hauk, MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, hat sich am 15. August im Rahmen seiner Sommerreise persönlich vor Ort auf der Modellanlage des Obsthofes von Thomas Romer in Litzelstetten am Bodensee über das Projekt informiert.
Foto © Bodensee-Stiftung
„Ich bin von diesem Projekt überzeugt“ - damit bekräftigte Minister Hauk nochmals den hohen Stellenwert, den die Biodiversität einnimmt und auch der wichtige Beitrag, den die Projektpartner leisten. Bereits im Juli besuchte er die Modellanlage in Heuchlingen, die durch die Landesversuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) betreut wird.
Bereits seit Oktober 2019 setzen sich die Projektpartner in dem vom Land geförderten Projekt „Obstbau-Modellanlagen zur Förderung der Biologischen Vielfalt“ für die Erhöhung der Biodiversität im Tafel-Obstanbau ein. Im Fokus steht dabei die Etablierung von sechs Modellanlagen, die durch entsprechende biodiversitätsfördernde Maßnahmen aufgewertet werden.
Biodiversitätsfördernde Maßnahmen im Überblick:
• (Fahrgassen-)Blühstreifen
• Alternierendes Mulchen
• Extensive Randstrukturen
• Vogelnistkästen
• Wildbienenhotel
• Reduzierter Pflanzenschutz-mitteleinsatz
• Ankerpflanzen
• Hecken / Leuchtturmbäume
• Greifvogelsitzstangen
• Einsatz krankheitsresistenter Sorten
• Stein-/Holzhaufen
Vielversprechende Monitoringergebnisse in Litzelstetten
Seit 28 Jahren baut Thomas Romer in Litzelstetten 15 verschiedene Obstarten mit über 100 Sorten an. Seine Obstgärten sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Er will mit seinem Team zeigen, dass Landwirt*innen Teil der Lösung sein können und auch in Erwerbsobstanlagen eine hohe Biodiversität möglich ist. Er ist stolz auf die hohe Anzahl an Wildbienen und Heuschreckenarten (9 Heuschreckenarten und 40 Wildbienenarten, außerdem 24 Vogelarten in 2021) in seiner Modellanlage. Gerade hier in Litzelstetten profitiert die Biodiversität in dieser Modellanlage auch von den extensiven Strukturen der umgebenden Landschaft, die durch Streuwiesen, extensive Feldraine, Hecken und Streuobstbäumen geprägt ist.
„Bei uns funktioniert regionale Lebensmittelproduktion und Erhalt der biologischen Vielfalt in einem Betrieb“ sagt der Obstbautechniker.
Die Modellanlagen werden jährlich mehrfach von Fachleuten der Flächenagentur Baden-Württemberg besucht, um die Auswirkungen der Naturschutzmaßnahmen auf die Biodiversität zu untersuchen.
Das Projekt wird von der Flächenagentur Baden-Württemberg und von der Bodensee-Stiftung koordiniert und gemeinsam mit der Landesversuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) in Weinsberg, dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf, dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) in Augustenberg und der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH sowie zwei den beiden engagierten Obstbaubetrieben Karin Scherzinger und Thomas Romer umgesetzt.
Quelle: lifePR/Bodensee-Stiftung
Veröffentlichungsdatum: 07. September 2022