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BLE-Marktbericht KW 35/ 22: Die Nachfrage nach Erdbeeren in Frankfurt war wenig ausgeprägt

Inländische Birnen dominierten das Geschehen, allen voran gab es Clapps Liebling und Williams Christ. Erste Gute Luise trafen in Frankfurt und frische Conference zusätzlich in Köln ein. Aus Italien stammten hauptsächlich Santa Maria und Williams Christ.

Bildquelle: Shutterstock.com Birnen
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Carmen verabschiedeten sich punktuell bereits wieder aus der Vermarktung. Die Zufuhren aus Frankreich und Spanien schränkten sich offensichtlich ein. Türkische Santa Maria wussten hinsichtlich ihrer Qualität zu gefallen. Summa summarum war ein ruhiges Treiben zu beobachten. Man merkte eine gewisse Kaufzurückhaltung seitens der Kunden. Dennoch blieben die Notierungen meistens konstant, leichte Preiskorrekturen nach oben oder unten fielen nicht besonders kräftig aus. Importe von der südlichen Hemisphäre hatten nur noch komplettierenden Charakter: Im Prinzip traten nur noch chilenische Früchte in Erscheinung, südafrikanische waren aus der Warenpalette verschwunden.

Tafeltrauben
Es stand ein breitgefächertes Sortiment bereit, in dem italienische Offerten augenscheinlich den Ton angaben. Italia und Red Globe gewannen an Bedeutung, erste Regal Seedless tauchten in München auf. Victoria und Black Magic verloren hingegen an Relevanz. Aus der Türkei wurden Sultana angeliefert, die, wie auch Crimson Seedless gleicher Herkunft, in 5-kg- und 7-kg-Steigen aufgemacht waren. Griechenland schickte vorrangig Thompson Seedless, Frankreich sendete speziell Alphonse Lavallée und hochpreisige Muscat de Hambourg. Wenige Abladungen aus Spanien ergänzten die Szenerie. Meist hielten sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Aufrufe zu modifizieren. Einzig München berichtete von großflächigen Verteuerungen in der zweiten Wochenhälfte, hervorgerufen durch verbesserte Unterbringungsmöglichkeiten.

Aprikosen
Die Saison endete unspektakulär. Die Verfügbarkeit hatte sich merklich eingeschränkt und auch die organoleptischen Eigenschaften ließen immer häufiger Wünsche offen. Französische Offerten herrschten vor, türkische Sekerpare folgten von der Bedeutung her. Aus Italien, Griechenland und Spanien kamen nur noch sehr geringe Mengen. Das Interesse hatte sich merklich eingeschränkt, eine gewisse Kundensättigung war nicht von der Hand zu weisen. Die Bewertungen verharrten meist auf dem bisherigen Niveau, um eine Räumung zu erzielen waren die Verkäufer aber auch bereit, Vergünstigungen zu gewähren.

Pflaumen
Einheimische Offerten dominierten mit einer Vielzahl von Varietäten. Allen voran standen Top, Cacaks Fruchtbare und Hauszwetschge bereit. Die Bedeutung von Presenta hatte sich spürbar verstärkt. Cacaks Schöne hatten sich hingegen fast komplett aus der Vermarktung verabschiedet. Osteuropäische Importe hatten alles in allem nur einen ergänzenden Status inne. Sie generierten über ihren niedrigen Preis in der Regel eine hinreichende Beachtung. Susinen aus Spanien und Italien komplettierten das Angebot ebenso wie einheimische Mirabellen, die in Frankfurt bis zu 3,60 € je kg kosteten. Insgesamt tendierten die Notierungen eher nach unten als nach oben. Man merkte, dass der Höhepunkt der Saison bereits überschritten war. Um eine Räumung zu erzielen, gewährten die Verkäufer immer häufiger Vergünstigungen. Immerhin sorgten die Verbilligungen punktuell für eine Beschleunigung des Umschlages. Steigende Bewertungen waren eher selten zu beobachten und konnten nur für sehr exklusive Erzeugnisse durchgesetzt werden.

Zitronen
Das Sortiment setzte sich aus tonangebenden südafrikanischen und argentinischen sowie aus ergänzenden spanischen Artikeln zusammen. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte problemlos befriedigt werden. Leicht verbesserte Unterbringungsmöglichkeiten führten in Hamburg zu geringfügigen Verteuerungen. Ansonsten verharrten die Notierungen auf ihrem bisherigen Niveau.

Bananen
Es war ein unaufgeregtes Treiben zu beobachten. Das Interesse konnte mühelos gestillt werden. Größere preisliche Veränderungen ergaben sich nicht, dennoch war bei den Notierungen etwas Bewegung zu erkennen: In Frankfurt verteuerten sich die Zweitmarken und zum Wochenschluss auch einige Drittmarken. In Köln zogen die Preise von der Erstmarke und von den Drittmarken aus Kolumbien an. In München mussten die Kunden für das gesamte Angebot etwas tiefer in die Tasche greifen.

Blumenkohl
Inländische Offerten herrschten vor. Von der Bedeutung her folgten belgische, niederländische und polnische Artikel, wobei letztere in qualitativer Hinsicht nicht durchgängig überzeugten. Die Vermarktung verlief relativ uneinheitlich: In München hatte sich die Nachfrage ein wenig intensiviert, was sich positiv auf die Notierungen auswirkte. In Hamburg hingegen waren die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt, weshalb die Händler ihre Forderungen senken mussten um Bestände zu vermeiden. In Frankfurt zogen die Bewertungen indes an, hervorgerufen durch begrenzte Abladungen und ein verstärktes Interesse. Köln berichtete von höhepunktlosen Geschäften sowie konstanten Preisen.

Salat
Das Interesse an Kopfsalat zeigte sich stetig. Die Bewertungen tendierten in der Regel aufwärts, insbesondere die belgische Ware verteuerte sich. So mussten die Kunden in Frankfurt letztlich bis zu  13,50 € je 12er-Aufmachung bezahlen. Doch auch die Notierungen der einheimischen Chargen tendierten meistens nach oben, was der Nachfrage aber kaum schadete. Bei Eissalat hatte sich die Verfügbarkeit zwar eingeschränkt, dies hatte aber keine grundlegenden Auswirkungen auf die Forderungen der Händler. Diese blieben bei in ruhigen Bahnen verlaufenden Geschäften häufig konstant, nur vereinzelt waren Verteuerungen zu verzeichnen. Bunte Salate stammten ausschließlich aus dem Inland. Die preislichen Schwankungen hielten sich im Rahmen, dabei waren Vergünstigungen ebenso zu beobachten wie anziehende Bewertungen. Für deutschen Feldsalat konnten die Vertreiber ihre Aufrufe oftmals heraufsetzen, in Frankfurt um bis zu 50 % im Wochenverlauf. Der Bedarf an belgischen und einheimischen Endivien war nicht besonders stark ausgeprägt. Die Preise bröckelten eher ab als dass sie anstiegen.

Gurken
Einheimische Schlangengurken überwogen vor niederländischen und belgischen. Die Vermarktung verlief recht holprig, verschiedentlich waren einige Sortierungen nicht vorrätig. Die Verfügbarkeit begrenzte sich merklich, einige Mengen waren punktuell auch bereits an den LEH gebunden. Die Notierungen tendierten aufwärts, zum Teil auch sehr kräftig. Spätestens zur Wochenmitte kletterten die Preise nach oben. Lediglich in Köln kam es zunächst zu Vergünstigungen, eher ab Mittwoch die Bewertungen dann anstiegen. Auch Minigurken verteuerten sich. Diese kamen aus Deutschland und den Niederlanden.

Gemüsepaprika
Es waren recht uneinheitliche Geschäfte zu verzeichnen, eine klare Linie in Sachen Preisfindung war nicht zu erkennen. Gemein hatten die Märkte lediglich, dass niederländische und polnische Chargen dominierten, belgische sowie türkische Partien einen ergänzenden Charakter hatten. Köln berichtete zunächst von Vergünstigungen, die im Wochenverlauf aber von den Händlern einkassiert wurden, ehe sie für die gelben und roten Artikel am Freitag wieder gewährt wurden. Dort konnten die billigeren polnischen Importe recht flott geräumt werden. Die osteuropäischen Erzeugnisse waren derweil auch in Frankfurt ziemlich beliebt, da sie bei Weitem nicht so viel kosteten wie die niederländische und belgische Konkurrenz. Allerdings waren die polnischen Anlieferungen zu umfangreich vertreten, sodass auch ihre Bewertungen zum Wochenende hin absackten. In München waren die Abladungen aus Polen ebenfalls begehrt, dort trafen sie aber nur in einem begrenzten Rahmen ein. Daher waren die Kunden fast schon gezwungen, die teureren westeuropäischen Offerten zu kaufen. In Hamburg sorgte der ungewöhnlich frühe Saisonstart der spanischen Ware für fallende Preise bei den niederländischen Zufuhren. Auch die Notierungen der türkischen Importe bröckelten in der Hansestadt ab.


Weitere Informationen
Frankfurt
Die Nachfrage nach Erdbeeren war wenig ausgeprägt. Es standen nur begrenzten Mengen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden bereit. Zum Wochenende hin konnten sogar nochmals heftige Preisaufschläge realisiert werden. So lag der Preis im Schnitt bei über 3,- € je 500-g-Schale. Spitzenpartien kosteten bis zu 4,- € je 500 g. Bei den Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten starteten spanische Satsumas, zitronengelbe Iwasaky in der Größe 1x, am Freitag in die Saison: Der 10-kg-Karton sollte 16,50 € kosten. Sehr schöne peruanische Mandarinen der Sorte Tango wurden zu 23,- € und Nadorcott zu 19,- € je 10 kg gehandelt. Erste schwedische Preiselbeeren werden in der 36. KW erwartet. Erster deutscher Zuckermais im 14x2-Stück-Karton wurde zu 23,- € offeriert. Auberginen und Zucchini verteuerten sich. Stangenbohnen waren knapp, dafür gab es Buschbohnen in ausreichenden Mengen. Begrenzt verfügbare Pfifferlinge wurden freundlich beachtet, was zu leicht anziehenden Notierungen führte. Üppig vorrätige Steinpilze wurden zu 16,- bis 19,- € je kg abgewickelt.
Hamburg
Granatäpfel aus Spanien schlug man zu 11,- € je 8er- bis 12er-Anzahl um. Mandarinen der Varietät Nadorcott aus Übersee fanden infolge der niedrigeren Temperaturen besseren Anklang, aber mengenbedingt reichte es nicht für Verteuerungen. In dem Bewusstsein alles andere als ein Umsatzrenner zu sein, vergünstigten sich Dill aus dem Inland sowie Artischocken aus Frankreich. Verknappte Auberginen aus den Niederlanden verteuerten sich. Niederländischer Rosenkohl kostete 12,- € je 5-kg-Sack.
München
Während einheimische Zucchini noch in gut ausreichenden Mengen zu vergleichsweise günstigen Notierungen eingekauft werden konnten, schnellten die Bewertungen von niederländischen Auberginen steil nach oben. Süddeutsche Buschbohnen und Stangenbohnen sowie Brokkoli konnten zu sehr stabilen Preisen den Bedarf gut decken. Die aktuellen Erntesätze bei Kohlrabi waren witterungsbedingt eingeschränkt verfügbar, die Kurse zogen an. Inländische Pastinaken und niederländischer Knollensellerie waren inzwischen aus neuer Ernte verfügbar, alterntige Partien wurden weitgehend geräumt. Nach wie vor dominierten bei Zwiebeln in Haushaltssortierungen italienische Offerten, österreichische und überregionale ergänzten nur. Aus der regionalen Produktion stand noch keine Ware bereit. Insgesamt zogen die Notierungen an. Osteuropäische Pfifferlinge präsentierten sich wieder ansprechender und die freundlich zugreifenden Kunden mussten tiefer in die Tasche greifen. Rumänische Steinpilze in sehr guter Qualität reichten zwar besser aus als zuletzt, aber auch hier setzten sich mit gestiegenem Interesse etwas fester Forderungen durch.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 35/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 08. September 2022