Auf dem 5. Norddeutschen Ernährungsgipfel (NEG), der am 01.09.2022 in Warnemünde stattfand und an dem etwa 200 Fachleute aus Norddeutschland teilnahmen, forderte die Ernährungswirtschaft uneingeschränkte Systemrelevanz und bezahlbare gesicherte Energie für die ganze Branche.
Ernährungswirtschaft forderte uneingeschränkte Systemrelevanz und bezahlbare gesicherte Energie für die ganze Branche
Veranstalter war die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. (AMV). Der Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro war erneut Partner der Veranstaltung.
Etwa ein Viertel der diesjährigen Teilnehmer reiste in diesem Jahr aus anderen Bundesländern an. Die Veranstaltung war von der Wirtschaft mit knapp 90 % der Teilnehmer sehr gut besucht und zeigte das Interesse der Branche an der Kommunikation untereinander.
Neben Fachleuten aus der Wirtschaft nahmen Vertreter aus Handel und Dienstleistungsbetrieben, Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Kammern und Verbänden teil. Der Norddeutsche Ernährungsgipfel zählt zu Norddeutschlands wichtigsten Plattformen für den Mittelstand.
Das vor einem Jahr formulierte Thema des Ernährungsgipfels erwies sich als aktueller denn je: “Umgang mit Veränderungen - Gelangen Globalisierung und Regionalisierung ins Gleichgewicht?”
„Die aktuelle Lage ist für die Mehrheit der Betriebe überaus unbefriedigend. Die vor allem durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägte Ernährungsbranche befürchtet ins Hintertreffen zu geraten. Unterkühlte Wohnungen und eingeschränkte Verfügbarkeit von Lebensmitteln sind im 21. Jahrhundert in Deutschland unakzeptabel“, machte Blömer klar.
Die aktuelle Situation im Energiebereich ist alarmierend und wird von der Branche lt. der im August vom AMV durchgeführten Umfrage nicht akzeptiert. Preissteigerungen im Lebensmittelbereich und eine damit verbundene sinkende Konsumlaune sowie die Ungewissheit der Auswirkungen der CoronaMaßnahmen für den bevorstehenden Herbst und Winter haben die Erwartungen der Betriebe in der Lebensmittelbranche erheblich eingetrübt. Knapp 92 % der Betriebe sind zudem von Lieferschwierigkeiten unterschiedlichen Ausmaßes betroffen. 100 % der Befragungsteilnehmer sprechen von gestiegenen Logistikkosten und 88 % von Logistikproblemen am Markt. Die pro agroTrendumfrage zur Jahresmitte in Brandenburg bestätigte ebenfalls, dass Kosten- und Preissteigerungen sowie Lieferengpässe deutliche Spuren hinterlassen. Energie-Allianzen und Vermarktungsgemeinschaften werden hier als hilfreich gesehen.
Was die Preissteigerungen vor allem für die kleineren Betriebe im Land bedeuten, ist im vollen Umfang noch nicht absehbar. Denn der Trend zu Regionalität und Lokalität, der sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat, scheint gebrochen. Preiseinstiegsmarken im gesamten Handel sind im Aufwind. Aber auch hier haben sich notwendige signifikante Preiserhöhungen am Markt durchgesetzt. Die Wirtschaft fürchtet Strafen durch die Händler, sofern sie ihren Lieferverpflichtungen nicht nachkommt. Im Mittelpunkt stand neben der Forderung nach einer gesicherten Einstufung der Lebensmittelbranche als systemrelevant die Forderung an die Politik nach gesicherter und bezahlbarer Energie für die Branche in Deutschland.
Die ausführliche Mitteilung finden Sie hier (Pdf).
Quelle: Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V
Veröffentlichungsdatum: 20. September 2022