Trockenheit und hohe Temperaturen in den EU-Produktionsländern werden wohl ihren Tribut von der Olivenöl- und Tafeloliven-Produktion 2022/23 fordern. Aktuellen Schätzungen zufolge wird die gesamte EU-Olivenöl-Produktion um 1.500.000 Tonnen kleiner sein (ein Rückgang von mehr als 35% gegenüber dem Vorjahr, um 2.264.000 Tonnen). Ein ähnlicher Abwärtstrend ist für Tafeloliven (-30%) zu sehen.
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Besonders besorgniserregend ist die Situation in Spanien, das größte Produktionsland der EU, wo Trockenheit und hohe Temperaturen die Entwicklung der Olivenfrüchte beeinträchtigten. Trockenes Land wird kaum Früchte bringen, wohingegen die Produktion von bewässertem Land nur gerettet werden kann, wenn es in dem nächsten Monat vor der Ernte regnet. Selbst den optimistischsten Schätzungen zufolge wird erwartet, dass die Produktion auf fast die Hälfte der Produktion des vorhergehenden Handelsjahres (1.488.000 Tonnen) sinkt.
Vorhersage für Tafeloliven
Bezüglich der Vorhersage für Tafeloliven deuten die aktuellen Schätzungen einen ähnlichen Trend wie für Olivenöl an. Die Erzeuger in Spanien erwarten einen Rückgang von 35%, wohingegen ihre italienischen Kollegen einen Rückgang von bis zu 25% voraussehen. Es wird erwartet, dass die Ertragsabnahme in Portugal bei 25 bis 50 % liegt. Die französischen Erzeuger erwarten einen Rückgang von 42%.
Francisco Molina, der Vorsitzende der Copa-Cogeca-Arbeitsgruppe für Oliven & Olivenöl, kommentierte: „In einem Jahr, das grundlegend von dem Klimawandel, steigender Energie- und Rohmaterialpreise gekennzeichnet ist, bringt eine reduzierte Ernte den Sektor in eine sehr schwierige Situation. Die verringerte Verfügbarkeit in Kombination mit einem dramatischen Anstieg der Produktionskosten wird unbeabsichtigt die Preislisten höher treiben. Sollten sich die Vorhersage bestätigen, werden sich die Schwierigkeiten, denen Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen begegnen, negativ auf die gesamte Wertkette auswirken.“
Quelle: Copa-Cogeca
Veröffentlichungsdatum: 21. September 2022