Hitzewellen, Dürren, Orkane und Fluten – die Auswirkungen des Klimawandels sind spürbar und machen nicht nur der Landwirtschaft schwer zu schaffen. Das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten ist nicht nur eine Frage der Ökologie, sondern auch der sozialen und globalen Gerechtigkeit. Demeter ruft gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen zum Klimastreik am 23. September auf.
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Die Bundesregierung ist vor fast einem Jahr mit dem Versprechen angetreten, einen Klimaschutz umzusetzen, mit dem das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden kann. Die bisherigen Maßnahmen reichen aber bei weitem nicht aus. Einer aktuellen Studie (non-profit CDP und global management consultancy Oliver Wyman) zufolge schafft es derzeit kein großes Industrieland, das Pariser Klimaziel zu erreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
„Die Landwirtschaft spürt die Folgen des Klimawandels unmittelbar. So gab es auch in diesem Jahr in vielen Regionen wieder massive Ernteausfälle durch die enorme Hitze“, so Demeter-Vorstand Alexander Gerber. „Die derzeitige Krise zeigt zudem die Abhängigkeiten unserer Gesellschaft von fossilen Energieträgern und Düngemittelimporten auf. Deshalb muss gerade jetzt konsequent daran gearbeitet werden, von fossilen Energiequellen unabhängig zu werden, eine grundlegende Energiewende in allen betreffenden Bereichen einzuleiten, gezielt Menschen mit niedrigem Einkommen zu entlasten und den globalen Süden bei der Bewältigung der Folgen der Klimakrise zu unterstützen!“
„Wir dürfen Klimaschutz nicht isoliert betrachten,“ betont Antje Kölling, politische Sprecherin des Demeter-Verbandes. „Ökologie und soziale Fragen müssen beim Klimaschutz immer von Anfang an mitgedacht werden. Dieses ganzheitliche, auf Nachhaltigkeit hin ausgerichtete Denken prägt den Ökolandbau seit jeher. Daher begrüßen wir auch die Initiative der Bundesumweltministerin zum ‚Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz‘, denn Naturschutz und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Dabei ist die ökologische Transformation unseres Ernährungssystems ein wichtiges Instrument, wenn es darum geht, die Ziele der Bundesregierung zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt wie zur Vorsorge gegen Klimakrisenfolgen zu erreichen. Daher muss er in dieser Initiative ebenfalls eine tragende Rolle spielen.“
Dass der Ökolandbau zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt, ist bekannt. Doch Bioböden weisen wegen des konsequenten Verzichts auf Mineraldünger deutlich geringere Lachgas-Emissionen auf und zudem trägt der Ökolandbau mit seinem Humusaufbau dazu bei, dass dort vermehrt CO2 gespeichert wird. Initiativen zu klimafreundlicher Nutztierhaltung sowie Agro-Forstwirtschaft (wie zum Beispiel auf dem Demeterhof Breit) sind Beispiele dafür, dass sich der Ökolandbau auch hier beständig weiterentwickelt.
Mehr Informationen zum Klimastreik: www.klima-streik.org
Demeter unterstützt die Initiative „Farmers for Future“. Hier setzen sich Biobäuerinnen und Biobauern für effektiven Klimaschutz ein. Mehr dazu finden Sie auf Twitter, Insta oder Facebook unter @farmersforfuture
Quelle: Demeter
Veröffentlichungsdatum: 23. September 2022