Vor 25 Jahren eröffnete PENNY in Tschechien die ersten Märkte. Inzwischen ist die REWE Group-Tochter der größte Discounter im Land. Jens Krieger, Geschäftsführer von PENNY Tschechien, über die Besonderheiten des tschechischen Marktes, den Stellenwert von Eigenmarken und die Bedeutung von Nachhaltigkeit.
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Innerhalb der vergangenen 25 Jahre expandierte PENNY in Tschechien von Null auf 400 Märkte. Warum gehen die Tschechen gerne bei PENNY einkaufen?
Jens Krieger: Die Antwort steckt zum Teil in der gestellten Frage. Wir haben mit mehr als 400 Filialen das breiteste Netz auf dem tschechischen Markt. Das sind deutlich mehr als irgendeiner unserer Wettbewerber hat. Wir sind praktisch überall. Unsere Kund:innen haben kurze Wege zu uns, um günstig und schnell einzukaufen. Im Rahmen der Expansionsaktivitäten konzentrieren wir uns nicht nur auf Großstädte, vor allem auch auf Kleinstädte mit 3.000 bis 5.000 Einwohnern.
Nach 25 Jahren sind wir stolz sagen zu können, dass wir der größte Discounter in Tschechien sind und Kund:innen gewinnen. Das heißt, dass bei uns die Kund:innen die Waren mit guter Qualität zu niedrigen Preisen finden und auch das Format der Filialen so ist, dass sie jeden Tag schnell alles kaufen können, was sie benötigen. Insbesondere in der aktuell wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit erweist sich diese Strategie als richtig, da die Kund:innen mehr denn je auf den Preis achten.
Rückblickend betrachtet: Wie hat sich das Einkaufen in Tschechien über die Jahre gewandelt?
Jens Krieger: Das Einkaufen in PENNY hat sich in vielen Aspekten gewandelt. In den 90er Jahren, zum Markteintritt dominierte in der Tschechischen Republik eher der klassische Discounter. Es reichte, die Waren auf Paletten auszustellen – ohne jegliches Einkaufserlebnis. Der Markt hat sich jedoch verändert, das Verhalten der Kund:innen und auch ihre Präferenzen ebenso. Wir haben unser Angebot diesen Änderungen angepasst. Vor allem in den letzten sechs Jahren haben wir die Filialen modernisiert und auf das Markthallen-Konzept umgestellt. Dies drückt sich in einem hochwertigeren Einkaufsambiente, einer neuen Kund:innenführung und helleren Märkten aus.
Wir setzen den Fokus auf mehr frische Nahrungsmittel und zeigen in unseren Filialen ein breiteres Angebot an frischem Obst, Gemüse und Gebäck. Zusätzlich bieten wir Bio-Artikel, laktose- und glutenfreie Produkte und pflanzliche Fleisch-Alternativen an. Wir ergänzen unser Sortiment ebenfalls mit so genannten Themenwochen, in denen wir Produktemit Bezug zu Italien, Amerika und Asien sowie XXL-Verpackungsformaten oder zu Ostern und Weihnachten eine exklusive „Selection“-Auswahl anbieten.
Bei den Kriterien Effizienz, Produktivität und Wirtschaftlichkeit werden wir uns gleichwohl nicht ändern. Wir sind ein Discounter und das heißt, dass wir unseren Kund:innen im Vergleich mit dem Wettbewerb immer ein besseres Preis-Qualitäts-Verhältnis anbieten möchten. Das ist unsere DNA und dabei bleiben wir.
Wie unterscheidet sich ein Einkauf in Tschechien von anderen europäischen Ländern?
Jens Krieger: Die Tschechische Republik hat gemeinsam mit der Slowakei den höchsten Aktionsanteil in Europa, sogar in der Welt. Im Schnitt sind es etwa 55 Prozent, wobei in den Nachbarländern sich der Aktionsanteil um etwa 20 Prozent bewegt.
In Tschechien gab es in den 90er Jahren sehr viele Wettbewerber. Während der wirtschaftlichen Transformation kamen praktisch alle Einzelhändler hierher und das Phänomen relativ hoher Verkaufspreise und sehr niedriger Aktionspreise entstand. Bis heute sind die tschechischen Kund:innen daran gewöhnt und handeln täglich entsprechend.
Pünktlich zum 25. Jubiläum wird PENNY Tschechien die Modernisierung des Filialnetzes abschließen und 15 neue Märkte eröffnen. Was macht einen PENNY-Markt heute in Tschechien aus?
Jens Krieger: PENNY ist mit Blick auf Anzahl der Filialen die Nummer 1 auf dem Markt und diese Position wollen wir auch weiterhin festigen. Deshalb öffnen wir jedes Jahr im Schnitt 10 bis 15 neue Filialen. Dieses Tempo wollen wir auch in den nächsten Jahren halten. Damit wir das Filialnetz mit dieser Schlagzahl erweitern können, planen wir den Bau von zwei neuen Logistikzentren bis 2028.
Wir konzentrieren uns nicht nur auf die Expansion, Modernisierung oder Installation sparsamer Technologien. Wir optimieren auch Schritt für Schritt unser Sortiment. Dabei erhöhen wir den Anteil unserer Eigenmarken. Die Kund:innen erkennen mittlerweile, dass Eigenmarken qualitativ gut und deutlich günstiger als Markenprodukte sind. Unser Ziel ist es, den Anteil der Eigenmarken am Gesamtsortiment bis 2025 auf 50 Prozent zu steigern.
Den vollständigen Interview finden Sie hier.
Quelle: REWE
Veröffentlichungsdatum: 29. September 2022