Hohe Energiepreise und steigende Lohnkosten sind Gründe dafür, dass derzeit weniger Champignons produziert werden als sonst üblich. Die Situation könnte sich in den Wintermonaten noch zuspitzen, so dass es zu einem sehr knappen Angebot im Weihnachtsgeschäft kommen kann, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
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Erste Auswirkungen der erschwerten Rahmenbedingungen sind schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels zu spüren.
Der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) hat vor kurzem drüber informiert, dass es bei Pilzen zu Lieferausfällen im Weihnachtsgeschäft kommen könnte. Angesichts der hohen Energiepreise haben europaweit Betriebe die Produktion von Kulturpilzen heruntergefahren. Nach Ansicht des Verbandes kommen höhere Preise auf Verbraucherebene noch nicht in ausreichendem Maße bei den Erzeugern an. Die privaten Verbraucher in Deutschland haben zu Jahresbeginn noch ähnlich viel für Champignons bezahlt wie im Jahr zuvor. Erst im Juli und August sind die durchschnittlichen Ausgaben deutlich um bis zu 9 % gestiegen. Das zeigt eine AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels.
Schon jetzt höhere Preise in den Angebotsaktionen
Auch wenn sich die Situation in den kommenden Wochen noch zuspitzen wird, sind schon jetzt die Folgen der hohen Produktionskosten und des knapperen Angebotes zu spüren. Die Zahl der Werbeanstöße für Champignons aus konventioneller Produktion ist seit Jahresbeginn um 11 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Mit 562 Werbeanstößen zwischen Woche 1 und Woche 41 bleiben Champignons dennoch ein Dauerbrenner in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Mit knapper werdendem Angebot wird die Zahl der Werbeanstöße in Richtung Jahresende weiter zurückgehen.
Unabhängig von der Anzahl der Werbeanstöße werden die Veränderungen auch an anderer Stelle sichtbar. So ist der niedrigste Werbepreis für Champignons aus konventioneller Produktion im bisherigen Jahresverlauf auf 2,47 EUR/kg und damit um 6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Durchschnitt wurden Champignons im Beobachtungszeitraum zu einem Preis von 4,47 EUR/kg beworben, das war auch noch gut 1 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Darüber hinaus ist der Anteil deutscher Champignons in den Aktionen zurückgegangen. Im Gegenzug wurden polnische Champignons häufiger beworben.
Zum Jahresende eher weniger Aktionen
November und Dezember gehören ohnehin schon zu den Monaten, in denen Champignons eher schwach beworben werden. Im vergangenen Jahr entfielen knapp 14 % der Werbeanstöße des gesamten Jahres auf die letzten beiden Monate. Bei einer gleichmäßigen Verteilung im Jahr läge der Anteil bei knapp 17 %. Angesichts der erwarteten Warenknappheit dürfte der Anteil in diesem Jahr noch geringer ausfallen. Fraglich ist, ob die Preise in den Angebotsaktionen weiter steigen.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 13.10.2022)
Veröffentlichungsdatum: 14. Oktober 2022