Im Lebensmittelhandel wird weiterhin Speiseware im Zuge von Einkellerungsaktionen angeboten. Packer in Mecklenburg-Vorpommern berichten von hohen Absatzzahlen. Hohe Nachfrage besteht ebenfalls in der Direktvermarktung ab Hof. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 41. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Bildquelle: Shutterstock.com
Die Kunden bevorraten sich wieder mehr mit Kartoffeln im Umfeld steigender Lebenshaltungskosten. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben noch stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche. Der größte Teil der Speisekartoffeln ist inzwischen im Lager. Erzeuger, welche keine Beregnungsmöglichkeiten haben, müssen dieses Jahr mit deutlichen Ertragseinbußen und Qualitätsproblemen klarkommen. Regional werden noch Stärkekartoffeln gerodet. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche. Aufgrund von Schulferien ist der Absatz von Schälkartoffeln zurückgegangen.
Thüringen
Lange Zeit war das Roden aufgrund von anhaltenden Niederschlägen nicht möglich. Seit vergangener Woche läuft die Kartoffelernte bei günstigen Witterungsbedingungen auf Hochtouren. Je nach Standortverhältnissen und Beregnungsmöglichkeiten sind die Kartoffelerträge sehr heterogen. Für die Packer steht derzeit ausreichend Frischware zur Verfügung. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln haben sich im Vergleich zur Vorwoche nicht geändert. Im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern ist nach wie vor Aktionsware im Angebot, welche den Absatz ankurbelt. Im Schälkartoffelbereich verharren die Preise ebenfalls noch auf dem Niveau der vorigen Woche.
Brandenburg
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben unverändert zur Vorwoche auf einem Niveau zwischen 23 und 27 EUR/dt für vorwiegend festkochende Sorten. Für festkochende und mehlig kochende Sorten werden 1 bis 2 EUR/dt mehr gezahlt. Die Erntearbeiten in den Anbauregionen hierzulande sind weit vorangeschritten. Das Erntewetter ist ideal. Premiumware wird aus SachsenAnhalt geliefert. Frischware aus Niedersachsen und Mecklenburg, welche derzeit ebenfalls für die Abpackung benötigt wird, ist teils nicht schalenfest. Lagerware neigt bereits zum Keimen. Der Absatz in den Handelsketten ist zum Monatsanfang erstaunlich hoch, stärker als in der vergangenen Feiertagswoche. Aktionsware ist in stetig wechselnden Gebindegrößen im Angebot. Die Preise für geschälte Kartoffeln verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen
Die Kartoffelernte ist mit günstigen Witterungsbedingungen gut vorangekommen. Für die Abpackung ist wieder mehr Speiseware direkt vom Feld verfügbar. Die Qualitäten waren zuletzt besser als vermutet. Nach wie vor treten jedoch einige Partien mit stärkerer Kindelbildung auf, teils sind die Knollen nicht schalenfest (pellig). Die Organisation der Kartoffelernte wird immer schwerer. Es fehlt an Personal in den landwirtschaftlichen Betrieben und am Frachtmarkt. Die hohen Transportkosten verhindern zum Teil überregionale Kartoffelzukäufe. Begleitet von Werbeaktionen ist die Nachfrage nach Packware in den Lebensmittelmärkten derzeit sehr lebhaft. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und die Schälkartoffelpreise bleiben noch stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Sachsen-Anhalt
Die Kartoffelernte läuft auf Hochtouren. Teils waren die Böden erst zu feucht zum Befahren, andernorts sind die Äcker nach der langen Trockenheit im Sommer immer noch zu klutig, so dass langsam gefahren werden muss. Das trifft insbesondere für die südlichen Regionen des Landes zu. Dort ist die Kartoffelernte inzwischen zu 50% eingefahren. Insgesamt werden die Erntearbeiten noch mindestens drei Wochen anhalten. Vielerorts sind die Knollen aufgrund der langen Trockenheit in der Vegetationszeit zu klein, entsprechend gering sind die Erträge. Das Erzeugerpreisniveau für Speisekartoffeln bleibt stabil im Vergleich zur Vorwoche. Die Nachfrage nach Speiseware in den Lebensmittelmärkten läuft auf saisontypischem Nieau, Werbeaktionen erzielen nicht immer den gewünschten Erfolg. Aktionen werden langfristig von den Märkte geplant, angesichts der unterdurchschnittlichen Erntemengen sind diese jedoch eher kontraproduktiv. Knapper und teurer Frachtraum sowie Personalmangel behindern das überregionale Kartoffelgeschäft. Die Schälkartoffelpreise verharren noch auf dem Niveau der vergangenen Woche, höhere Preise sind angekündigt worden.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 21. Oktober 2022