Regenfälle in Thüringen, teils Starkregen, haben die Erntearbeiten verzögert. Teils sind die Böden nicht befahrbar, so dass die Kartoffelernte noch mindestens 10 Tage andauern wird. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 43. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Die bislang störenden Kluten sind jedoch durch den Regen kein Problem mehr. Nach wie vor wird Feldware abgepackt. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln verharren auf dem Vorwochenniveau. Es wird von schwacher Nachfrage in den Lebensmittelmärkten berichtet, möglicherweise auch bedingt durch Schulferien. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert.
Mecklenburg-Vorpommern
Nach wie vor steht für die Abpackung noch Frischware zur Verfügung. Das Preisniveau bleibt für diese Ware unverändert bei 23 EUR/t für vorwiegend festkochende Ware. Die anderen beiden Sortentypen werden 2 EUR/t höher bewertet. Lagerware mit einem Preisaufschlag von bis zu 5 EUR/t wird zunehmend mehr abgepackt. Hierzulande steht aus der Ernte 22 ausreichend Speiseware in überwiegend guter Qualität zur Verfügung. Direktvermarkter ab Hof berichten von sehr gutem Absatz von Aktionsware. Großgebinde mit 25 kg und 12,5 kg wurden in der Vorwoche stark nachgefragt. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche. Für die 45. Kalenderwoche wurden Preiserhöhungen für Schälware angekündigt.
Brandenburg
An den Erzeugerpreisen für Speiskartoffeln hat sich im Vergleich zur Vorwoche nichts geändert. Es wird weiterhin Speiseware direkt vom Feld oder aus Zwischenlägern abgepackt. Lagerware steht erst in einem geringen Umfang zur Verfügung. Derzeit laufen wieder diverse Aktionen unterschiedlicher Gebindegrößen in den Handelsketten. Der Absatz boomt. Packer sind der Umwelt zuliebe bei der Umstellung ihrer Packstrecke auf Mehrwegkisten. Schälkartoffeln bleiben auf dem Vorwochenniveau. Ab der zweiten Novemberwoche wird der Preis um mindestens 10 Cent/ kg ansteigen.
Sachsen
Die Speisekartoffelernte ist bei guten Witterungsbedingungen inzwischen weit voran geschritten. Restflächen, überwiegend späte Reifegruppen, werden diese Woche gerodet. Noch ist Frischware in der Abpackung präsent. Ein großer Teil der Packware kommt aber auch schon durchgeschwitzt aus dem Lager. Entsprechend unverändert bleiben die Erzeugerpreise für Speiseware im Vergleich zur vergangenen Woche. Der Absatz in den Lebensmittelmärkten ist nach den Einkellerungsaktionen der Vorwochen ungewöhnlich stark abgeflaut. Die Preise für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln verharren noch auf dem Niveau der vergangenen Woche. Für die kommende Woche wurden im Schälbereich Preiserhöhungen bis zu 20 Cent/ kg angekündigt.
Sachsen-Anhalt
Preiserhöhungen von bis zu 5 EUR/dt für durchgeschwitzte Speiseware aus dem Lager werden verstärkt genannt. Die Erntearbeiten sind noch nicht abgeschlossen, so steht weiterhin etwas günstigere Feldware für die Abpackung von Speisekartoffeln zur Verfügung. Versandhändler berichten, dass die deutlich teurere Lagerware auch deutlich weniger nachgefragt wird. Polen und Tschechen nutzen derzeit die wesentlich preiswertere Ware im eigenen Land. Abpacker hierzulande berichten ebenfalls von schwacher Nachfrage der Endkonsumenten. Die Schälkartoffelpreise bleiben diese Woche noch unverändert im Vergleich zur Vorwoche. Einige Schälkartoffelproduzenten werden ab der kommenden Woche die Preise erhöhen.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 04. November 2022