Auf Initiative des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) beraten seit 2020 Verbände und Expert über die verschiedenen Auswirkungen des Verlusts an chemischen Pflanzenschutzmitteln auf die Produktion im Agrarsektor. Bei der letzten Veranstaltung ging es um das Thema Ausbildung in der Phytomedizin. Auch der DFHV hat dabei mitgewirkt und ein ausführliches Communiqué mitunterschrieben.
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Die Landwirtschaft steht vor einem fundamentalen Transformationsprozess. Dies betrifft insbesondere zukünftige Pflanzenschutzstrategien, die weniger auf bewährte chemische Lösungen werden setzen können und vor diesem Hintergrund neue wirksame Ersatzoptionen dringend benötigen, wie biologische, digitale und mechanische Anwendungen. Künftige Generationen werden in Studium, Ausbildung und Beratung einen anderen, weiterentwickelten Integrierten Pflanzenschutz erlernen müssen. Diesen neuen Anforderungen müssen sich alle Aus- und Weiterbildungsorganisationen stellen, von der Universität bis zum landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb.
Vier Punkte wurden als essenziell herausgearbeitet. Es besteht bei der Umgestaltung eine doppelte Herausforderung, weil trotz hoher Reduktionsziele immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung stehen. Die Anwender von Pflanzenschutzmitteln werden sich schneller als vorherige Generationen auf einen Umbruch einstellen müssen, denn die Anforderungen an Wissen und Können steigen rasant. Die universitäre Lehre in Phytomedizin und Pflanzenschutz steht am Anfang der Wissenskette, und daher muss der praxisorientierte Forschungsbetrieb gewährleistet werden, weil er die elementare Grundlage für die Ausbildung des Personals für Schlüsselfunktionen in Industrie, Fachbehörden, Fachschulen, Beratung und Unternehmen bildet. Die Auszubildenden und Praktiker müssen fundiert und umfassend die fachliche Sachkunde erreichen, um künftig die komplexeren Anforderungen des integrierten Pflanzenschutzes zu beherrschen.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 10/2022
Veröffentlichungsdatum: 09. November 2022