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Marktinformation Ostdeutschland 45. KW: Erzeugerpreisniveau hat sich nicht verändert

Das Erzeugerpreisniveau in Thüringen hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert. Vereinzelt stehen noch Kleinstmengen an Feldware für die Abpackung zur Verfügung. Insbesondere grobfallende Speiseware wird überregional zugekauft. Heimische Speisekartoffeln sind dieses Jahr, infolge Wassermangels während der Vegetation, häufig kleinfallend.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
Bildquelle: Shutterstock.com

Für die insgesamt schwache Nachfrage der Endkonsumenten ist ausreichend Speiseware verfügbar. In einigen Lägern keimen einigen Kartoffelsorten infolge der warmen Witterung vorzeitig. Die Schälkartoffelpreise verharren unverändert auf dem Vorwochenniveau. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 45. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

Mecklenburg-Vorpommern
Nach den Aktionsverkäufen in den Handelsketten und in der Direktvermarktung ab Hof sind die Konsumenten noch recht gut mit Speisekartoffeln eingedeckt. Packer berichten von normalem Absatzgeschehen für diese Jahreszeit. Das Angebot an Speisekartoffeln aus Zwischenlägern ist deutlich zurückgegangen. Durchgeschwitzte Lagerware wird wesentlich höher bewertet. Für vorwiegend festkochende Speiseware werden im Schnitt knapp 27 EUR/dt gezahlt. Für die anderen beiden Sortentypen liegt der Preis bei 29 EUR/dt. Lagerhalter berichten zum Teil von vorzeitigem Keimen der Knollen infolge der ungewöhnlich hohen Außentemperaturen. Die Schälkartoffelpreise liegen überwiegend auf dem Vorwochenniveau, einzelne Anbieter folgen noch den Preiserhöhungen der Vorwochen.

Brandenburg
Inzwischen werden überwiegend Speisekartoffeln aus dem Lager abgepackt. Für diese durchgeschwitzten Knollen werden deutlich höhere Erzeugerpreise gezahlt. Für vorwiegend festkochende Speisekartoffeln werden bis zu 31 EUR/dt genannt, für mehlig kochende und festkochende Kartoffeln liegt der Höchstpreis bei 32 EUR/dt. Vereinzelt wird noch etwas Feldware, insbesondere aus Sachsen-Anhalt, geliefert. Die Qualität dieser Partien ist durchwachsen, teils tritt Wurmfraß auf. Die derzeit ungewöhnlich hohen Tages- und Nachttemperaturen erschweren die Lagerhaltung. Einige Kartoffelsorten, bereits gestresst durch die Sommerhitze, fangen an zu keimen. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und im Discountbereich wird von gering bis normal beschrieben. Die Schälkartoffelpreise haben sich im Vergleich zur Vorwoche nicht geändert.

Sachsen
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln aus der Lagerhaltung bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Die Nachfrage nach Packware in den Lebensmittelmärkten ist nicht mehr ganz so schwach wie Ende Oktober, aber eine Kaufzurückhaltung der Endkonsumenten ist dennoch spürbar. Die anhaltend für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Tages- und Nachttemperaturen sind problematisch für die Lagerung der Kartoffeln. Auch in Kühllägern fangen einige Sorte an zu keimen. Hier und da reklamiert der Handel keimende Partien, was im November absolut untypisch ist. Die bereits in der Vorwoche kräftig gestiegenen Preise für rohe und gedämpfte Kartoffeln sind von den Kunden im Umfeld diverser Preissteigerungen nahezu klaglos akzeptiert worden. Wichtig ist vor allem die Zuverlässigkeit der Lieferungen hinsichtlich Qualität und Zeitpunkt. Angesichts fehlender Arbeitskräfte ist das keine Selbstverständlichkeit mehr.

Sachsen-Anhalt
Vereinzelt werden nach wie vor kleinere Flächen mit Speisekartoffeln gerodet, was dank der aktuellen Witterung kein Problem ist. Die anhaltend für den Monat November untypisch sonnigen Tage und milden Nächte sind jedoch für Lagerhalter problematisch. In normalen Lägern ist es noch zu warm, so dass keimfreudige Sorten spitzen. In den Kühllägern laufen rund um die Uhr die Kühlaggregate, was angesichts der Energiekosten schmerzt. Die Erzeugerpreise haben sich im Vergleich zur Vorwoche leicht erhöht, da zunehmend nur durchgeschwitzte Lagerware abgepackt wird. Die Nachfrage nach Packware in den Lebensmittelmärkten hält sich in Grenzen. Versandhändler berichten ebenfalls von wenig Absatz. Die Schälkartoffelpreise, insbesondere für die energieintensiven gedämpften Knollen, haben zur vergangenen Woche weiter zugelegt.

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Quelle: MIO-LALLF

Veröffentlichungsdatum: 14. November 2022