Inländische Elstar, Jonagold und Boskoop bildeten die Basis einer breitgefächerten Warenpalette. Die Präsenz einheimischer Pinova und Braeburn wuchs an, die von Holsteiner Cox verminderte sich. In Hamburg konnten großkalibrige Boskoop flott umgeschlagen werden.
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Italien beteiligte sich vorrangig mit Golden Delicious und Royal Gala am Geschehen. In der Hansestadt waren kleinfallende und rotbackige Red Chief recht beliebt; sie wurden in der Voradventszeit gerne gekauft.
Auch in München verzeichneten Red Delicious vermehrten Zuspruch. Die französischen Anlieferungen dehnten sich generell zwar minimal aus, kamen über einen ergänzenden Status aber nicht hinaus: Jazz wurden mittlerweile neben den bereits etablierten zweilagigen 13-kg-Kartons auch in einlagigen 7-kg- und 4,5-kg-Kartons abgewickelt. Kissabell aus Frankreich kosteten in Frankfurt 10,- € je 4-kgKarton. Niederländische und belgische Zuflüsse komplettierten nur punktuell das Angebot, polnische verschwanden fast aus dem Sortiment. Generell konnte das Interesse mühelos gestillt werden. Dieses hatte sich örtlich zwar verstärkt, Auswirkungen auf die Preise konnten aber nicht festgestellt werden. Die Bewertungen blieben nämlich meistens stabil. In Köln tendierten die Notierungen eher in die negative Richtung. Hier konnten inländische Elstar, Jonagold und Pinova in 120-kg-Kisten schon zu 0,50 € je kg bezogen werden.
Birnen
Wie zuvor dominierten italienische Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ zusammen mit türkischen Santa Maria. Dahinter folgten inländische Chargen, allen voran Conference und Alexander Lucas. Aus den Niederlanden und Belgien wurden hauptsächlich Conference bereitgestellt. Neu hinzu zum Sortiment stießen niederländische Alexander Lucas, die aber nur einen ergänzenden Status innehatten. Generell hatte sich die Verfügbarkeit leicht ausgedehnt. Sie genügte, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Händler konnten ihre Forderungen der Vorwoche in der Regel beibehalten, sofern die organoleptischen Eigenschaften der Früchte überzeugten. Lediglich Ware mit konditionellen Schwierigkeiten, in München etwa niederländische Conference, mussten mit Verbilligungen abgegeben werden. Ansonsten verliefen die Geschäfte unisono sehr ruhig und unaufgeregt.
Tafeltrauben
Die Präsenz der italienischen Früchte hatte sich augenscheinlich ausgedehnt. Italia, Red Globe und Michele Palieri befanden sich an der Spitze des Sortimentes. Crimson Seedless wurden inzwischen in vielen verschiedenen Aufmachungsarten wie etwa 4,5-kg-, 6-kg- oder 7-kg-Karton angeboten. Qualitätsbedingt etablierte sich für die Anlieferungen aus Italien mancherorts eine weite Preisspanne.
Die Saison der türkischen Produkte bog langsam auf die Zielgerade ein: Sultana sowie Crimson Seedless verloren offensichtlich an Relevanz, konnten bezüglich ihrer Güte aber meistens noch überzeugen. Griechische und französische Chargen hatten allenfalls komplettierenden Charakter. Insgesamt konnte der Bedarf ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die Händler modifizierten ihre bisherigen Forderungen nur sehr selten. Verschiedentlich tendierten die Bewertungen eher aufwärts als nach unten, eine klare Linie war dabei jedoch nicht zu erkennen. Erste Überseeware tauchte auf: Peruanische IFG 11 sowie brasilianische Autumn Giant generierten in Frankfurt jedoch nur ein sehr begrenztes Interesse. In Berlin hingegen griffen die Kunden mitunter gerne zu.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Bei den Clementinen überwogen spanische Artikel vor italienischen. Letztere waren oftmals unbehandelt, welches die höheren Bewertungen erklärte. Im Sektor der Satsumas konnte vorrangig auf türkische und nachgeordnet auf spanische Partien zugegriffen werden. Italienische Offerten waren nicht mehr zu bekommen. Im Bereich der Mandarinen standen ausschließlich südafrikanische und peruanische Importe bereit, türkische nahmen noch nicht am Geschehen teil. Insgesamt war das Interesse doch recht verhalten, verschiedentlich verbesserte es sich aber im Wochenverlauf. Die Notierungen zeigten keinen klaren Trend, leichte Vergünstigungen waren ebenso zu verzeichnen wie geringfügige Verteuerungen. Auch eine weitgeöffnete Preisspanne war punktuell zu beobachten, hervorgerufen durch eine divergierende Qualität. So sollten türkische Satsumas in Frankfurt zwischen 10,- und 15,- € je 9,5-kg-Kiste kosten.
Zitronen
Spanische Abladungen herrschten vor und standen verschiedentlich fast monopolartig bereit. Von der Bedeutung her folgten türkische Zuflüsse, deren Präsenz sich augenscheinlich ausgedehnt hatte. Dies setzte mancherorts die spanischen Offerten unter Druck, die daraufhin günstiger abgegeben werden mussten. Konstante Notierungen waren aber eigentlich der Regelfall. In Köln und Frankfurt tauchten nochmals südafrikanische Produkte auf, die sich im Wochenverlauf aber aus der Vermarktung verabschiedeten. In Frankfurt trafen außerdem erste Zugänge aus Ägypten ein, die zu 23,- bis 24,- € je 15-kg-Karton auf ein freundliches Interesse stießen. Dort gab es auch einige griechische Artikel, die in 11-kg-Steigen umgeschlagen wurden. Insgesamt verzeichnete man ein recht ruhiges Geschehen. Wesentliche Veränderungen hinsichtlich der Bewertungen waren nicht auszumachen, wobei vereinzelt eine durchaus weite Preisspanne zu beobachten war.
Bananen
Die Verfügbarkeit genügte, um den Bedarf zu stillen. Verschiedentlich hatte sich das Sortiment zwar eingeschränkt, dies hatte aber keine grundsätzlichen Auswirkungen auf die Notierungen. Diese blieben meist stabil. Natürlich gab es Ausnahmen: In Frankfurt fielen die Abladungen insgesamt zu üppig aus, sodass sich die Zweitmarken oftmals verbilligten. In Köln verteuerten sich indes die Drittmarken aus Kolumbien ein wenig und auch die Preise der Erstmarke tendierten aufwärts. In Berlin verstärkte sich zwar die Nachfrage, Aktionen im Discounthandel verhinderten aber steigende Preise am Platz. Auch in Hamburg veränderten sich die Bewertungen nicht, obwohl sich die Unterbringungsmöglichkeiten durchaus etwas verbessert hatten.
Blumenkohl
Von der Menge her überwogen einheimische Produkte. Diese konnten qualitativ aber nicht mehr durchgängig überzeugen. Gesenkte Bewertungen seitens der Händler sollten die Unterbringung dennoch sicherstellen, was jedoch nicht immer gelang. Belgische und niederländische Offerten ergänzten die Szenerie. Auch auf wenige polnische Artikel konnte verschiedentlich zugegriffen werden. Französische Anlieferungen traten in Köln in Erscheinung, wo sie sich direkt an die Spitze der Preistabelle setzten. Auf den anderen Märkten fehlten die französischen Partien noch, sie sollen verschiedentlich ab der 46. KW zur Verfügung stehen. Spanische Zufuhren konnten bislang nicht angetroffen werden. Generell verliefen die Geschäfte in ruhigen Bahnen. Die Bewertungen blieben meist konstant, zogen vereinzelt mengeninduziert aber auch mal etwas an.
Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten vor belgischen und niederländischen die Szenerie. Anlieferungen aus Griechenland und Marokko hatten ergänzenden Charakter. Deutsche Offerten hatten sich aus der Vermarktung verabschiedet. Der Bedarf konnte nicht vollends gedeckt werden. Verteuerungen waren daher an der Tagesordnung. Auf manchen Märkten erfolgten diese sukzessive, auf einigen setzten die Händler die Forderungen aber auch nur einmal hinauf. Vor allem die Preise der spanischen Produkte stiegen an, zum Teil auch sehr deutlich. Ähnliches war bei Minigurken zu beobachten. Auch in diesem Sektor kletterten die Notierungen aufwärts, mitunter recht kräftig. Die Chargen stammten aus den Niederlanden, Spanien, Deutschland und der Türkei.
Tomaten
Aus Marokko wurden vorrangig Runde Tomaten und Fleischtomaten angeliefert. Die Türkei und Spanien sendeten hauptsächlich, Kroatien ausschließlich Rispentomaten. Italien beteiligte sich am ehesten mit Kirschtomaten am Geschehen. Die Niederlande und Belgien schickten bei allen vier Varietäten, insbesondere aber bei Rispenware, bedeutende Mengen. Einheimische Offerten kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. In Hamburg tauchten Kirschtomaten aus Österreich auf, die zu 8,- € je 3-kg-Kiste flott Abnehmer fanden. Generell war das Interesse nicht unfreundlich. Die Notierungen tendierten, trotz einer angewachsenen Verfügbarkeit, häufig nach oben. Die Verteuerungen fielen dabei jedoch nicht zu stark aus. Vergünstigungen waren zwar selten, aber dennoch zu verzeichnen. Eine klare Linie war derweil aber nicht zu erkennen.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 45/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 17. November 2022