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BLE-Marktbericht KW 46/ 22: Inländische Äpfel dominierten die Szenerie

Inländische Offerten dominierten die Szenerie, welche von französischen und italienischen ergänzt wurde. Die Bedeutung von Red Delicious, Pink Lady und Royal Gala aus Italien weitete sich aus. Auch französische Pink Lady und Jazz gewannen an Relevanz.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Zuflüsse aus den Niederlanden, Belgien und Polen rundeten das Sortiment mit geringen Mengen ab. Insgesamt hatte sich die Nachfrage etwas intensiviert. Sie konnte aber ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Händler hatten daher nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Gewährte Verbilligungen sollten hier und da für eine Beschleunigung des Verkaufs sorgen. Bei den Früchten aus Übersee verlief die Vermarktung in sehr ruhigen Bahnen. Die chilenischen und neuseeländischen Produkte verminderten sich kontinuierlich und auch ihre Güte ließ immer häufiger Wünsche offen. Hinsichtlich der Bewertungen ergaben sich kaum Veränderungen.

Birnen
Abate Fetel, Williams Christ und Santa Maria aus Italien sowie Santa Maria aus der Türkei bildeten die Basis des Angebotes. Einheimische und belgische Conference sowie deutsche und niederländische Gute Luise folgten von der Bedeutung her. Die Verfügbarkeit genügte, um das Interesse zu stillen. Bei einem fortlaufend sehr ruhigen Handel verharrten die Notierungen meistens auf dem Niveau der Vorwoche. Mancherorts konnten die Vertreiber ihre Aufrufe aber auch leicht anheben: In Köln betraf dies italienische Abate Fetel und deutsche Alexander Lucas, in Berlin niederländische Gute Luise.

Tafeltrauben
Es kam Bewegung in die Warenpalette, denn die türkischen Crimson Seedless und Sultana verminderten sich. Stattdessen verstärkten sich die peruanischen Anlieferungen, hier wurden vorrangig Sugraone und Autumn Crisp abgeladen. In Hamburg sollten daneben Sweet Globe aus Peru stolze 34,- € je 8,2-kg-Karton kosten. Brasilianische Autumn Crisp tauchten in Frankfurt auf, generierten aber nur wenig Zuspruch. Früchte aus Griechenland, Frankreich und Spanien hatten allerhöchsten seinen ergänzenden Status inne. Die Nachfrage konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Preislich tat sich nicht allzu viel: Meist blieben die Notierungen auf dem Stand der 45. KW. Mengeninduziert konnten die italienischen Produkte hier und da Verteuerungen erzielen, die aber summa summarum nicht besonders stark ausfielen.

Zitronen
Spanische und türkische Abladungen teilten sich das Geschehen weitgehend untereinander auf. In Frankfurt gab es daneben ägyptische Partien, die zu 23,- bis 24,- € je 15-kg-Karton angeboten wurden. Dort trafen, wie auch in München, günstige griechische sowie unbehandelte italienische Chargen ein. Die Verfügbarkeit harmonierte in der Regel mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Stimmte auch die Qualität, brauchten die Vermarkter ihre Aufrufe der Vorwoche kaum korrigieren. Ab und an fiel die Versorgung etwas zu üppig aus, sodass die Preise dann doch leicht absackten.

Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Händler hatten daher nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu korrigieren. Meist steigerte sich das Interesse zum Wochenende hin ein wenig, was aber nicht immer Auswirkungen auf die Notierungen hatte. In Köln vergünstigten sich die Zweitmarken aus Costa Rica minimal. München berichtete von breit angelegten Verbilligungen, die das gesamte Sortiment betrafen.

Blumenkohl
Erste italienische und spanische Abladungen gesellten sich zu den in rückläufigen Mengen bereitstehenden inländischen und belgischen Offerten. Die Anlieferungen aus Polen und Frankreich dehnten sich augenscheinlich aus. Niederländische Produkte ergänzten das Geschehen. Durch das nahende Saisonende einheimischer Artikel bewegten sich deren Notierungen verschiedentlich aufwärts. Selbst konditionelle Schwächen führten nicht durchgehend zu Vergünstigungen. Die französischen Partien waren in qualitativer Hinsicht über jeden Zweifel erhaben; sie setzten sich daher im oberen Preisbereich fest. Die Geschäfte verliefen generell ziemlich ruhig.

Salate
Bei Eissalaten hatten spanische Anlieferungen das Geschehen inzwischen fest in der Hand. Produkte aus Deutschland hatten höchstens noch ergänzenden Charakter und trafen längst nicht mehr an allen Plätzen ein. Qualitativ wiesen sie immer häufiger Mängel auf. Die spanischen Offerten deckten den Bedarf aber hinreichend ab. Allerdings etablierte sich bei ihnen, infolge einer divergierenden Güte und aufgrund von Rückläufern aus dem LEH, verschiedentlich eine weite Bewertungsspanne.

Kopfsalate stammten aus Belgien, Italien und Deutschland. Zum Wochenende hin gab es in Köln standweise auch niederländische Offerten. Punktuell verschoben sich die oberen und unteren Preisgrenzen. So musste man in Frankfurt für belgische Ware beispielsweise zwischen 9,- und 12,50 € je 12er-Steige bezahlen. In Hamburg versuchten die Händler, ihre Aufrufe anzuheben, was die Kunden jedoch postwendend mit einer verminderten Nachfrage quittierten. Köln und München berichteten von Verteuerungen, unter anderem durch erhöhte Eingangsforderungen hervorgerufen.

Bei Bunten Salaten dominierten französische Abladungen inzwischen die Szenerie. Die Kampagne der inländischen Partien befand sich vor ihrem Abschluss; die organoleptischen Eigenschaften konnten nicht immer überzeugen. Belgische Zugänge ergänzten. Die Notierungen zogen häufig an, Vergünstigungen waren eher selten zu beobachten. Bei Endivien trafen erste französische Artikel ein. Sie gesellten sich zu den vorherrschenden italienischen und den ergänzenden inländischen und belgischen Offerten. Ruhig verlaufende Geschäfte sicherten meist konstante Bewertungen. Deutscher Feldsalat verbilligte sich in Frankfurt nochmals auf inzwischen nur noch 8,- bis 10,- € je 2-kg-Plastiksteige.

Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten augenscheinlich das Geschehen. Belgische und niederländische Offerten ergänzten ebenso wie griechische. In Frankfurt tauchten marokkanische Importe auf, die in der 300er-Sortierung in14er-Kartons umgeschlagen wurden. Die Notierungen tendierten mehrheitlich aufwärts, insbesondere an den Plätzen, an denen die spanischen Chargen zeitweise konkurrenzlos waren. In Frankfurt wurde bei den spanischen Partien eine weite Preisspanne beobachtet, hervorgerufen unter anderem durch divergierende Einkaufspreise. Minigurken kamen aus Spanien, der Türkei, den Niederlanden und dem Inland. Die Notierungen kletterten mehrheitlich aufwärts, da sich das Sortiment eingeschränkt hatte.

Gemüsepaprika
Die Saison der mitteleuropäischen Offerten stand vor ihrem Abschluss: Niederländische, belgische und auch einheimische Artikel verschwanden zunehmend aus dem Sortiment. Dieses wurde von spanischen Chargen angeführt, gefolgt von türkischen und polnischen. Marokkanische Importe kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Insgesamt verliefen die Geschäfte in einem relativ ruhigen Rahmen. Der Bedarf konnte ohne Anstrengungen befriedigt werden. Bezüglich der Preise waren sowohl Vergünstigungen als auch Verteuerungen zu beobachten. Einerseits wollten die Vertreiber ihre Bestände kleinhalten, andererseits hatten sich mancherorts die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert, sodass die Verkäufer ihre Aufrufe erhöhen konnten.


Weitere Informationen

Frankfurt
Nochmals wurden einheimische Himbeeren zu 3,- bis 3,20 € je 250-g-Schale gerne eingekauft. Ansonsten trafen aus Marokko umfangreiche Mengen minderer Güte in 125-g-Schalen ein, die ab 0,50 € angeboten werden mussten. Auch peruanische Heidelbeeren fanden nur zu Sonderangeboten Interessenten. Organoleptisch sehr ansprechende chilenische Süßkirschen in 32 mm wurden zu 34,80 € je kg und in 36 mm zu 40,- € je kg flott umgeschlagen. Die Bewertungen von Auberginen und Zucchini legten kräftig zu, Spitzenpreise von bis zu 13,50 € je 5-kg-Gebinde wurden durchgesetzt. Lauchzwiebeln aus Ägypten räumten bisher zögerlich, sodass die Notierungen abglitten. Italienischer Rucola war knapp und verteuerte sich auf 8,- bis 9,50 € je Steige. Steinpilze aus Südafrika in Klasse II wurden zu 35,- € und in Klasse I zu 45,- € je kg abgewickelt. Für schwedische Pfifferlinge sollten 45,- bis 52,- € je kg bezahlt werden. Kräuterseitlinge aus Osteuropa komplettierten das Sortiment.

Hamburg
Neue Erdbeeren aus dem äthiopischen Hochland stammten aus einem Anbau in 1800 m Höhe. Die Kombination aus kühlen Nächten und tropischem Sonnenschein ermöglichte den Offerten ein süßes und saftiges Aroma. Exklusive Kirschen aus Chile mit der Sorte Royal Dawn starteten in 28 bis 32 mm+ zu 24,- € je kg. Das Beerenobstkontingent aus dem Mittelmeerraum und Peru wurde nicht nachfrageorientiert zugeführt und vergünstigte sich daher. Mit dem Eintreffen italienischer Artischocken mussten sich spanische Offerten aus ihrer Komfortzone verabschieden. Der positive Trend für osteuropäische Austernpilze und Champignons machte sich in frischen Ankünften monetär bemerkbar. Maronen aus China veranschlagten zum Debüt in 30er- bis 40er-Anzahl 13,- € je 5-kg-Sack.

Köln
Neben Zucchini aus Spanien und ergänzend aus Belgien, trafen zum Wochenende auch marokkanische Erzeugnisse am Markt ein. Möhren aus Belgien erweiterten das bestehende Sortiment aus dem Inland und den Niederlanden.

München
Der Umfang der Lieferungen an Himbeeren aus Marokko nahm weiter zu. Peru war nun bei Kulturheidelbeeren mengenmäßig führend, nachdem kaum noch größere europäische Mengen den Markt versorgten. Mit den fallenden Temperaturen stieg die Nachfrage nach Kiwi, die nun auch aus Frankreich bereitstanden, sowie Grapefruit und Maronen. Bei Radicchio, Staudensellerie, Fenchel, Kohlrabi und Radieschen wurden die für diese Saison letzten inländischen Offerten geräumt. Den weitaus größten Teil des Bedarfs an Buschbohnen und Stangenbohnen deckten marokkanische Herkünfte ab; eine kleine italienische Menge an Buschbohnen wurde aufgrund der hohen Forderungen wenig beachtet; mit ersten Offerten aus Ägypten wird zum Monatswechsel gerechnet. Bei Haushaltszwiebeln gaben preislich unveränderte österreichische und italienische Offerten den Ton an; bei Metzger-Sortierungen waren neben österreichischen auch niederländische und vereinzelt inländische Herkünfte vertreten, die preislich einstandsbedingt teils nochmals leicht nach oben angepasst wurden. Die zurückliegenden Preiserhöhungen im Erzeugerbereich spanischer Gemüsezwiebeln schlugen nun auch auf die Verkaufspreise vor Ort durch. Italienischer weißer Trüffel wurden je Gramm im oberen zweistelligen Eurobereich offeriert.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 46/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 24. November 2022