Nicht nur als Pommes sind Kartoffeln eine sehr beliebte Speise. Fast 70 Prozent der in Deutschland angebauten Kartoffeln werden als Nahrungsmittel verwendet. Der Pro-Kopf-Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2021/22 sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Kilogramm je Bundesbürger auf 56,1 Kilogramm Kartoffeln.
Grafik Quelle: BLE
Der Verbrauch von Speisefrischkartoffeln sank um 3,7 Kilogramm pro Person und lag 2021/22 bei 20,3 Kilogramm. Mögliche Gründe sind die Corona-bedingten Lockerungen sowie ein warmer und sehr sonniger Frühling 2022, der zu einem weiter steigenden Außer-Haus-Verzehr geführt haben könnte.
Dabei stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffel-Erzeugnissen, wie Pommes frites, Kartoffelsalat oder Chips, um 200 Gramm und lag 2021/22 bei 35,8 Kilogramm.
Die Kartoffel-Anbaufläche lag 2021 bei 258.300 Hektar und sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 5,6 Prozent. Als Folge der Corona-bedingten Einschränkungen des Absatzes wurde die Anbaufläche erstmals seit 2016 nicht kontinuierlich erweitert. 2021 sank die Erntemenge um 3,4 Prozent und betrug 11,31 Millionen Tonnen Kartoffeln. Der Ertrag betrug 2021 43,8 Tonnen pro Hektar.
Laut vorläufigen Berechnungen lag die Inlandsverwendung von Kartoffeln im Wirtschaftsjahr 2021/22 bei 6,95 Millionen Tonnen und damit 6,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (7,44 Millionen Tonnen). 2021/22 wurden 67 Prozent der im Inland verwendeten Kartoffeln für Nahrungszwecke eingesetzt (4,67 Millionen Tonnen).
Wie in den Vorjahren konnte der inländische Bedarf an Kartoffeln aus heimischer Erzeugung gedeckt werden. Der Selbstversorgungsgrad lag 2021/22 bei 150 Prozent und damit sieben Prozentpunkte über dem des Vorjahres. Auf Grund des hohen Selbstversorgungsgrades und der vorhandenen Verarbeitungskapazitäten spielt der Export von Kartoffeln und Kartoffel-Erzeugnissen eine wesentliche Rolle für die Kartoffel-Wirtschaft. Deutschland ist Nettoexporteur von Kartoffeln und deren Erzeugnissen. Insgesamt wurden ca. 5,97 Millionen Tonnen Kartoffeln als Frischware oder in Form verarbeiteter Erzeugnisse 2021/22 aus Deutschland ausgeführt. Die Ausfuhren sind im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2020/21 um 9,5 Prozent gestiegen. Die Einfuhren lagen 2021/22 bei 2,51 Millionen Tonnen und sind im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent gestiegen.
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Quelle: BLE/BZL-Agrarstatistik Newsletter - November-Zahlen
Veröffentlichungsdatum: 28. November 2022