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Studie: Konsumenten hoffen auf gesetzliche Preisdeckel im Supermarkt

Angesichts der hohen Preissteigerungen im Lebensmittelsektor wächst der Ruf nach staatlichen Eingriffen. 91 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher stehen gesetzlich festgelegten Preisobergrenzen oder Subventionen für Lebensmittel positiv gegenüber. Nur neun Prozent sind dagegen der Ansicht, dass die Regierung sich aus der Preisbildung heraushalten sollte.

Bildquelle: Shutterstock.com Lebensmittel
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Das ist ein zentrales Ergebnis einer Konsumentenbefragung der Strategieberatung Oliver Wyman. Die Teuerung treibt derweil mehr Kundschaft in die Discounter. Klassische Supermärkte verlieren an Boden, wenngleich sie mit ihren günstigen Eigenmarken ein gutes Instrument für die sich abzeichnende Preisschlacht in der Hand halten.

Supermärkte kontern spürbar mit Eigenmarken

Im Massengeschäft schwelt seit Jahren ein Kampf zwischen Discountern und klassischen Supermärkten, bei dem in der harten Corona-Phase das Argument des „One-Stop-Shopping“ das Pendel zugunsten der Supermärkte ausschlagen ließ. „Dieser Bequemlichkeits- und Sicherheitsbonus ist nun aufgezehrt, der Preis wird angesichts knapper Haushaltskassen zum bestimmenden Faktor“, so Handelsexperte Münch. „Die Aufteilung des Einkaufs wird wieder zur Normalität: Man kauft erst die Basics beim Discounter, dann den Rest im klassischen Lebensmittel-Einzelhandel.“ Allerdings spielen auch Supermärkte zunehmend die Preiskarte – eine naheliegende und erfolgversprechende Marketingstrategie, sagt Münch. „Über ihre Eigenmarken mit niedrigem Preispunkt können sie Discountern die Stirn bieten.“

Dass die Eigenmarken-Taktik funktionieren kann, beweist auch die Umfrage: 40 Prozent der Befragten hatten den Eindruck, dass sich der Preisabstand zwischen Discountern und Supermärkten zuletzt verringert hat. Nur 14 Prozent empfanden den Abstand als größer. „Die größte Chance der Supermärkte besteht gegenwärtig darin, den Preiswettbewerb anzunehmen“, sagt Seip. 51 Prozent der Befragten gaben an, mehr Eigenmarken als zuvor zu kaufen. 30 Prozent bleiben nach Selbsteinschätzung markenbewusst, aber achten zugleich verstärkt auf den Preis. Jeweils 25 Prozent der Konsumenten nannten als ihre persönliche Sparstrategie, verstärkt größere Packungen zu kaufen oder mehr selbst zu kochen. Nur acht Prozent sagten, die Preiskrise lasse sie kalt.

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Quelle: Oliver Wyman

Veröffentlichungsdatum: 14. Dezember 2022