Eine unaufgeregte Äpfelvermarktung kennzeichnete die Woche. Angebot und Nachfrage waren hinreichend aufeinander abgestimmt. Federführend waren weiterhin einheimische Offerten, gefolgt von italienischen und französischen Artikeln.
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Abladungen aus den Niederlanden, Belgien und Polen kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Die Händler hatten nur sehr selten Anlass, an ihren bisherigen Forderungen etwas zu verändern, da die Verfügbarkeit und die Unterbringungsmöglichkeiten hinreichend miteinander harmonierten. Auch die Preise von Red Delicious, die in der Vorweihnachtszeit und gerade zum Nikolaustag hin gerne gekauft werden, blieben in der Regel konstant. Lediglich München berichtete von Vergünstigungen bei inländischen Elstar und Topaz, hervorgerufen durch einen zu weiten Reifegrad.
Tafeltrauben
Die Präsenz der peruanischen Importe weitete sich augenscheinlich aus. Insbesondere Crimson Seedless und Thompson Seedless gewannen an Wichtigkeit. Auch Red Globe wurde etwas wichtiger. Erste südafrikanische Prime Seedless gesellte sich zu dem Sortiment, in dem auch brasilianische Produkte inzwischen etabliert waren. Die Ausweitung der Anlieferungen aus Übersee hatte Auswirkungen auf die europäische Konkurrenz: Die Notierungen der italienischen und spanischen Partien sanken meist ab. Eine nachlassende Kondition spielte bei den Verbilligungen mitunter auch eine Rolle. Türkische Thompson Seedless und Crimson Seedless verteuerten sich derweil verschiedentlich; ihre Kampagne befand sich vor ihrem unmittelbaren Abschluss.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Clementinen überwogen und kamen fast ausschließlich aus Spanien. Italienische und marokkanische Produkte ergänzten das Angebot. Bei Satsumas konnte lediglich auf türkische Importe zugegriffen werden. Bei den Mandarinen begann die italienische Saison mit ersten Abladungen, die in München eintrafen und die auslaufenden südafrikanischen Offerten flankierten. Die niedrigen Temperaturen, das generell winterliche Wetter sowie der Nikolaustag verbesserten die Unterbringungsmöglichkeiten spürbar: Das Interesse hatte sich merklich verstärkt. Die Notierungen tendierten häufig aufwärts, sofern die Kaliber für die Kunden groß genug ausfielen und die organoleptischen Eigenschaften überzeugen konnten.
Zitronen
Spanische Primofiori und türkische Interdonato teilten sich das Geschehen weitgehend untereinander auf. Verschiedentlich gab es daneben noch italienische und griechische Anlieferungen. Die Geschäfte verliefen ruhig, die kalte Witterung hatte die Nachfrage jedoch durchaus intensiviert. Verteuerungen waren aber eher selten zu beobachten, stattdessen mussten die Verkäufer punktuell ihre Aufrufe an den absatzschwachen Tagen ein wenig absenken.
Bananen
Angebot und Nachfrage hielten sich in der Regel hinreichend die Waage. Dennoch entwickelten sich die Notierungen uneinheitlich. In Frankfurt blieben sie meist stabil. In Köln verbilligten sich zum Wochenstart die Zweitmarken aus Costa Rica. Im späteren Verlauf stiegen dann die Preise der Erstmarke aus Kolumbien und zum Wochenende hin auch die Bewertungen der Drittmarken gleicher Herkunft an. In Hamburg sorgten verspätete Schiffsankünfte für eine Unterversorgung, weshalb die Händler ihre Forderungen anheben konnten.
Salate
Bei Kopfsalaten hatten belgische Offerten die Szenerie fest im Griff. Verschiedentlich verteuerten sie sich einstandsbedingt. Schwere Köpfe waren am beliebtesten, leichtere vergünstigten sich punktuell durchaus, da sie nur wenig Beachtung generierten. Abladungen aus Italien, Frankreich und Deutschland ergänzten die Geschäfte mit wenigen Mengen. Eissalate stammten ausschließlich aus Spanien. Die Anlieferungen schwächten sich zwar leicht ab, genügten aber, um den Bedarf zu decken. Infolge verbesserter Unterbringungsmöglichkeiten konnten die Verkäufer ihre Aufrufe durchaus mal erhöhen. Bei den Bunten Salaten überwogen französische und belgische Chargen. Ein meist ruhiger Absatz stabilisierte die Notierungen. In Hamburg zogen die Bewertungen anfangs an, die Kunden reagierten darauf aber relativ empfindlich, sodass die Notierungen wieder sanken. Dies war auch bei Endivien zu beobachten: Verteuerungen sorgten in der Hansestadt für eine regelrechte Kaufunlust. Andernorts beließen die Vertreiber ihre Aufrufe oftmals auf dem bisherigen Niveau.
Gurken
Spanische Schlangengurken herrschten jetzt monopolartig vor, örtlich ergänzten noch Zufuhren aus Griechenland, Belgien und Marokko. Die Versorgung war örtlich aufgrund einiger Werbeaktionen des organisierten nicht einheitlich, konnte aber summa summarum den Bedarf meist zufriedenstellend decken. Die Notierungen oszillierten die Woche in stabilen aber auf leicht abgesunkenem Niveau. Die wenigen Partien aus Griechenland und Belgien konnten gegen Ende der Woche ihre Erlöse leicht anheben. Ebendiese verzerrten das Preisbild in Frankfurt: Während für die griechische 400/500 Sortierung günstige 7,- € für den 12er-Karton aufrufen wurden, musste für ebendiese bis zu 19,- € investiert werden. Bei den Minigurken dominierten türkische vor niederländischen, spanischen und noch einheimischen, die ausschließlich in München vorzufinden waren. Insgesamt waren die Zufuhren bestens auf den Bedarf abgestimmt, sodass die Tarife weitestgehend stabil blieben.
Tomaten
Es stand weiterhin ein vielfältiges Sortiment bereit, in dem sich langsam ein Ende der mitteleuropäischen Saison abzeichnete. In dem Hauptportfolio verloren die Importe aus Benelux und teilweise auch Marokko stetig an Relevanz. Dafür gewannen sukzessive Zufuhren aus Spanien, der Türkei und punktuell auch Kirschtomaten aus Italien an Bedeutung. Rispenofferten standen hauptsächlich aus den Niederlanden, Spanien, Belgien und der Türkei zur Verfügung. Runde Tomaten aus Marokko, Spanien, Türkei und Belgien. Rispen- und Kirschvarietäten aus Spanien gewannen leicht an Wert. Generell konnte man hinsichtlich der Notierungen aber keine klare Linie erkennen: Verteuerungen waren ebenso zu verzeichnen wie Vergünstigungen. Größere Ausreißer waren dabei jedoch nicht zu erkennen. In der Mehrzahl tendierten die Bewertungen eher aufwärts als nach unten, insbesondere die Preise der Rispenofferten kletterten mehrheitlich nach oben.
Gemüsepaprika
Unter anderem durch die Feier- und Brückentage in Spanien fielen die Liefermengen vor allem zum Wochenende hin unstetig aus. Das schlug sich auf die Notierungen aller Farbausprägungen aus. Auch die roten Zufuhren aus der Türkei schlossen sich diesem Trend an. Einzig deren grüne Schoten verharrten preislich summa summarum auf dem Niveau der Vorwoche. Die Händler berichteten trotz einiger Verzögerungen mehrheitlich von einem erfreulichen Interesse seitens der abnehmenden Hand. In München zogen die Forderungen in dem Segment der grünreifen Ware sowie für die MixAufmachungen am deutlichsten an.
Weitere Informationen
Frankfurt
Aprikosen aus Südafrika sollten 50,- € je 4,75-kg-Karton kosten. Fruchtgemüse, insbesondere Auberginen, wurden zu deutlich höheren Bewertungen abgegeben, ebenso wurden für Buschbohnen und Stangenbohnen die Preise nach oben angepasst. Spanischer Brokkoli war nur noch in 6-kgAufmachung zu haben, die Notierungen stiegen an. Für frischen Knoblauch mussten 600 bis 640 € je 100 kg bezahlt werden. Sowohl Gemüsezwiebeln als auch Haushaltszwiebeln verteuerten sich.
Hamburg
Infolge einer schnell nachlassenden Qualität verbilligten sich ägyptische Erdbeeren. In naher Zukunft sollen Artikel aus Äthiopien zur Vermarktung eintreffen. Unzureichend nachrückende spanische und türkische Auberginen verteuerten sich ebenso wie monopolartig zur Verfügung stehender spanischer Zucchini. Ohne den deutschen Widersacher konnte sich belgischer und niederlänidscher Lauch aus dem günstigen Kurskorsett befreien.
Köln
Aprikosen aus Südafrika erweiterten das Steinobstsortiment. Bundmöhren aus den Niederlanden und Spanien ergänzten das hauptsächlich italienische Angebot. Neben Fenchel aus Italien standen ab Wochenmitte erste Erzeugnisse aus Spanien bereit. Petersilie in glatt und kraus aus italienischer Ernte erweiterten das Sortiment. Spanische Auberginen waren von einem deutlichen Preisanstieg betroffen, standweise sollte der 5-kg-Karton über 25,- € kosten. Auch Bohnen aus Marokko verteuerten sich spürbar.
München
Erste Lieferungen an ägyptischen Erdbeeren der neuen Saison ergänzten das mit geringen belgischen und griechischen Mengen durchsetzte Sortiment. Französische Kiwi nahmen an Marktbedeutung leicht zu, neuseeländische Hayward standen nur noch im doppellagigen Karton im Angebot. Ananas und Mangos standen weiterhin verstärkt im Fokus. Grapefruits aus Spanien wurden neben Aufmachungen in Kartons auch als gelegte Ware angeboten, die wesentlich höher einsetzten. Israelische Pomelo erweiterten das der Jahreszeit entsprechend breite Zitrusangebot. Sehr knappe Mengen an Buschbohnen und Stangenbohnen schossen preislich in die Höhe. Auch für Auberginen und zuletzt auch wieder Zucchini musste viel investiert werden. Anziehende Preistendenzen verbuchten auch Möhren, Rosenkohl, Brokkoli, Haushalts- und Metzgerzwiebeln sowie spanische Gemüsezwiebeln. Etwas schwächer tendierten dagegen Radicchio und Chicorée.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 49/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 15. Dezember 2022