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Studie LUH: Effektive Abwehr gegen Schädlinge - Viele Pflanzen helfen sich selbst

Studie der Leibniz Universität Hannover (LUH) widmet sich den Gemeinsamkeiten von insektenresistenten Pflanzensorten, die die Basis für neue Züchtungen liefern könnten. Wenn Pflanzen sich gegen Schädlinge zur Wehr setzen, greifen sie oft zu ähnlichen Methoden.

Foto Christoph Bouin - Pixabay.com
Foto Christoph Bouin - Pixabay.com

Eine Studie unter Leitung von Dr. Daniel Leybourne, Postdoktorand am Institut für Geobotanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH), zeigt, dass Pflanzen, die gegen bestimmte Schadinsekten resistent sind, ähnliche Abwehrstrategien nutzen. Dies könnte eine Basis für die Züchtung insektenresistenter Pflanzensorten liefern. Die Ergebnisse wurden jetzt in Scientific Reports veröffentlicht.

Insektenschädlinge stellen für die Landwirtschaft auf der ganzen Welt ein großes Problem dar, da sie Ernteschäden verursachen und die Erträge verringern. Es wird erwartet, dass diese negativen Auswirkungen als Reaktion auf den Klimawandel noch zunehmen werden; Prognosen zufolge könnten die durch Insekten verursachten Ertragseinbußen bei einem Temperaturanstieg von einem Grad Celsius weltweit noch um zehn Prozent steigen. Meist werden die Schädlinge mit Pestiziden bekämpft. Diese schaden jedoch sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit und tragen außerdem zum Rückgang der Nutzinsekten bei. Der breite Einsatz von Pestiziden hat auch die Entwicklung pestizidresistenter Insektenpopulationen begünstigt, was die Nutzpflanzen noch angreifbarer für Schädlingsbefall macht.

Einige Pflanzen haben jedoch besondere Eigenschaften entwickelt, um sich gegen Insekten zu schützen. Die Abwehrmechanismen dieser so genannten resistenten Pflanzen bieten möglicherweise eine Alternative zur Bekämpfung von Insektenschädlingen mit Pestiziden, so die Annahme von Dr. Leybourne und Co-Autorin Dr. Guðbjörg Inga Aradóttir, Entomologin am National Institute of Agricultural Botany im Vereinigten Königreich.

Als Basis für ihre Untersuchung dienten die Ergebnisse von 129 Studien, die sich damit befasst haben, wie sich mehr als 30 Pflanzenarten gegen Dutzende verschiedener Insektenarten verteidigen, darunter Blattläuse, Weiße Fliegen und Pflanzenhüpfer. Im Fokus des Forschungsteams standen insbesondere die physikalischen, ernährungsphysiologischen, chemischen und molekularen Eigenschaften der Pflanzen, die zu deren Selbstschutz beitragen und so die Basis für die Entwicklung schädlingsresistenter Sorten liefern könnten, die weniger auf Pestizide angewiesen sind. 
www.uni-hannover.de

Quelle: LUH

 

Veröffentlichungsdatum: 21. Dezember 2022