Während bekannte Wirkstoffe und die zugehörigen Pflanzenschutzmittel immer mehr wegbrechen beziehungsweise ersatzlos auslaufen, werden neue Möglichkeiten kaum mehr zugelassen, insbesondere nicht für den Bereich Gemüse unter Glas, warnen die Fachberater aus dem Gemüsebau unter Glas bei ihrer Bundestagung vom 29. zum 30. November 2022 in Grünberg. Eingeladen dazu hatte die Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau (ZVG).
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Weniger Bekämpfungsmöglichkeiten, höhere Auflagen, immer niedrigere Grenzwerte – Pflanzenschutzproblematik spitzt sich weiter zu.
Viele Mittel hingen seit Jahren in der Zulassung in Deutschland, während der Wirkstoff mittlerweile auf EU-Ebene wieder ausläuft ohne je im Gewächshaus genutzt worden zu sein, betonten die Pflanzenschutzexperten. Auf der anderen Seite werden die Rückstandhöchstgehalte für verbliebene Wirkstoffe bei Fruchtgemüse auf kaum einhaltbare Werte abgesenkt.
Ein breites Spektrum an Wirkstoffen und Mitteln stehe für diese spezielle Sparte im Gartenbau nicht zur Verfügung. Resistenzstrategien seien kaum bis nicht mehr durchführbar, da ein Wirkstoffwechsel nicht mehr möglich sei. Hinzu kämen fachlich nicht nachvollziehbare oder überzogene Wiederbetretungsfristen, welche den Einsatz von Mitteln komplett ausschlössen. Gleichzeitig explodiert regelrecht die Schädlingspopulationen mit der steigenden Anzahl der Hitzetage je Jahr. Durch die aktuelle Energiesituation im Land werde zudem eine optimale Klimasteuerung gegen Pilzbefall unsicherer.
Quelle: ZVG/BfG
Veröffentlichungsdatum: 03. Januar 2023