Trotz höherer Rohstoffpreise: Patentierte Kulturschutz-Lösung aus Stahl etabliert sich langfristig als Alternative bei Unterkonstruktionen
Seitdem die BayWa ihre Innovation vor 1,5 Jahren erstmals vorgestellt hat, wurden rund zehn Projekte realisiert. Die größte Anlage umfasst 6,5 Hektar. © BayWa
Mit ihrer patentierten Kulturschutz-Lösung aus Stahl rückt die BayWa auf der nächsten Fruchtwelt in Friedrichshafen die Nachhaltigkeit im Obstanbau in den Fokus. Vom 13. bis 15. Januar können sich Interessierte am Messestand 240 in Halle B1 über die BayWa Entwicklung Fruit Traverse informieren und die Innovation auch haptisch erleben. Im Gegensatz zu den bisher üblichen Standards aus Holz und Beton besteht die BayWa Fruit Traverse aus Stahl. Sie ist damit deutlich langlebiger als Holzkonstruktionen. Auch im Vergleich mit Betonkonstruktionen bietet sie verschiedene Vorteile wie geringere Transportgewichte und dadurch höhere Transportmengen sowie eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit.
„Mit der Fruit Traverse stehen wir bei Unterkonstruktionen vor einem Transformationsprozess – ungeachtet der Herausforderungen, die sich in diesem Jahr durch die Stahlpreisentwicklung ergeben haben“, sagt Rudolf Holzwarth, Zielgruppenmanager Obstbau bei der BayWa. Seitdem die BayWa ihre Innovation vor 1,5 Jahren erstmals vorgestellt hat, wurden rund zehn Projekte realisiert. Die größte Anlage umfasst 6,5 Hektar. Rudolf Holzwarth: „Die Nachfrage ist da. Allein bei der Montage liegt der Einspareffekt im mittleren vierstelligen Bereich – pro Hektar!“
Im Gegensatz zu den bisher üblichen Standards aus Holz und Beton besteht die BayWa Fruit Traverse aus Stahl. Sie ist damit deutlich langlebiger als Holzkonstruktionen. Auch im Vergleich zu Betonkonstruktionen bietet sie verschiedene Vorteile wie ein geringeres Transportgewicht und dadurch höhere Transportmengen sowie eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit. © BayWa
Bringt eine Außensäule aus Beton bis zu 90 Kilogramm auf die Waage, sind es bei Stahl nur 23 kg. Das führt auch in der Logistik zu höherer Effizienz zu Gunsten des Klimas: Ein mit Stahl beladener LKW kann die dreifache Menge dessen transportieren, was ein LKW mit Betonsäulen schafft. Produziert wird die BayWa Fruit Traverse in Deutschland. „Wenn wir davon ausgehen, dass in der Stahlproduktion Gas langfristig durch grünen Wasserstoff als Energieträger ersetzt werden könnte, haben wir Potenzial, die CO2-Emissionen in Zukunft noch weiter zu senken“, sagt Rudolf Holzwarth.
Praxisnahe Technikstudie zu Agri-Photovoltaik
Eine weitere Besonderheit am Stand der BayWa ist eine Technikstudie zum Thema Agri-Photovoltaik (PV) in Obstkulturen. Ziel der Entwicklung war, die Obstproduktion sowohl mit den bereits bekannten vollumfassenden Hagelschutzlösungen als auch mit der Stromproduktion zu kombinieren. Auch bereits bestehende Hagelschutzsysteme könnten zukünftig mit Agri-PV kombiniert werden.
Die Studie dient dabei als Ergänzung zu den Agri-PV Lösungen, die die BayWa r.e. AG, in der das BayWa Geschäft mit erneuerbaren Energien gebündelt ist, anbietet.
Die PV-Module werden auf Säulen in die Obstplantage integriert. Während sie so einen Zusatznutzen für den Obstbauern durch grüne Energiegewinnung schaffen, bleibt der Fruchtertrag zu nahezu 100 Prozent erhalten. „Auch wenn wir hier noch am Anfang stehen, ist das Interesse der Erzeuger an Agri-PV hoch“, sagt Matthias Strauß, Projektingenieur für Schutzsysteme bei der BayWa in Tettnang. „Angesichts der aktuellen Marktlage mit niedrigeren Erzeugerpreisen wird die Doppelnutzung von Obstanbauflächen auch als Einkommenssicherung immer wichtiger.
Insgesamt umfasst der BayWa Messestand 300 Quadratmeter. Neben BayWa Fruit Traverse und Agri-PV ist das Unternehmen auch mit Bewässerungslösungen, Maschinen und Geräten speziell für den Einsatz im Obstbereich sowie den Lösungen der BayWa Töchter FarmFacts und BayWa r.e. in den Bereichen Digitalisierung und erneuerbare Energien vertreten.
Quelle: Fruchtwelt Bodensee
Veröffentlichungsdatum: 04. Januar 2023