Der Anteil der biologisch bewirtschafteten Agrarfläche in der EU ist im Zeitraum 2012-2020 um mehr als 50% gestiegen, die jährliche Zunahme betrug im Schnitt 5,7%. Damit wurden im Jahr 2020 insgesamt 9,1% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU ökologisch bewirtschaftet.
Bildquelle: Shutterstock.com
Bio-Betriebe sind im Durchschnitt größer als konventionelle und werden von jüngeren Betriebsleitern geführt, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt. Entsprechend dem Wachstum der Produktion haben sich die Einzelhandelsumsätze von Bio-Produkten in der EU zwischen 2015 und 2020 verdoppelt. Dies sind einige der wichtigsten Schlussfolgerungen des gestern von der Europäischen Kommission veröffentlichten Berichts zum ökologischen Landbau.
Die vier Länder mit den größten ökologisch bewirtschafteten Flächen in der EU sind Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Zusammen haben sie 59% der Ökoflächen der EU (52% im Jahr 2012). Der größte Anteil an der ökologisch bewirtschafteten Fläche in der EU war Dauergrünland (42%), gefolgt von Grünfutter (17%), Getreide (16%) und Dauerkulturen wie Obst, Oliven und Wein (11%). Trotz des erheblichen Wachstums macht die ökologische Tierproduktion immer noch einen kleinen Anteil aus, je nach Sektor zwischen 1% und 7%.
Im letzten Untersuchungsjahr 2020 erhielten 61,6% der ökologisch bewirtschafteten EU-Flächen spezifische ökologische Stützungszahlungen aus der GAP (durchschnittlich 144 Euro/ha) und 79 Euro/ha nationaler Kofinanzierung. Biobauern in Gebieten mit naturbedingten Benachteiligungen könnten zusätzliche Unterstützung erhalten. Weitere Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums unterstützten auch die Entwicklung der ökologischen Erzeugung, einschließlich Investitionen in ökologische Landbauverfahren und Beihilfen für die Vermarktung von Biolebensmitteln. In der neuen GAP (ab 2023) ist der Anteil der Landwirtschaftlichen Flächen (LF), die eine GAP-Förderung für den ökologischen Landbau erhalten, höher.
Die Nachfrage nach Biolebensmitteln war während der COVID-19-Pandemie besonders groß, was auf die stärkere Aufmerksamkeit der Verbraucher für Gesundheitsfragen und den höheren Lebensmittelkonsum zu Hause zurückgeführt wird. Aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen wie die Lebensmittelinflation wirken sich jedoch auf die Kaufkraft der EU-Verbraucher aus und beeinflussen auch die Nachfrage nach Bio-Produkten.
Quelle: aiz.info
Veröffentlichungsdatum: 24. Januar 2023