Besitzer eines Apfelbaumes kennen das: Wenige Wochen nach der Ernte werden die Äpfel schrumpelig. Die anfangs knackigen Früchte werden weich. Verbraucher, die jetzt Äpfel aus dem Rheinland kaufen, werden feststellen, dass die Früchte immer noch knackig sind. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
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Der Erhalt der Knackigkeit ist auf optimale Bedingungen bei der Lagerung der Äpfel zurückzuführen. Die im Herbst geernteten Äpfel wurden in sogenannten ULO-Lagern aufbewahrt. Die Abkürzung ULO steht dabei für Ultra Low Oxygen. In diesen Lagern ist es durch entsprechende technische Maßnahmen möglich, den Sauerstoffgehalt der Luft in den Lagerräumen zu reduzieren. Der Sauerstoffgehalt kann ebenso gesteuert werden wie der Kohlendioxidgehalt. Denn die verschiedenen Apfelsorten haben unterschiedliche Ansprüche an eine optimale Lagerung. Was für die eine Sorte gut ist, kann für die andere Sorte schädlich sein.
Durch die Regulierung des Sauerstoff- bzw. Kohlendioxidgehalts der Lagerluft werden die Äpfel in einen künstlichen Winterschlaf versetzt. Die Atmungsaktivität sinkt ab, so dass die Früchte fest und knackig bleiben.
Sorten, die sich besonders gut für eine Langzeitlagerung eignen, sind beispielsweise Elstar, Jonagold, Braeburn, Pinova oder die säuerliche Sorte Topaz. Viele direktvermarktende Apfelerzeuger bieten bis in den Sommer hinein eigene Äpfel in hervorragender Qualität an.
In den kommenden Wochen werden im Lebensmitteleinzelhandel zunehmend Äpfel aus Übersee vermarktet. Der Transport über Tausende von Kilometern ist nicht notwendig, um frische Äpfel auf den Markt zu bringen. Die Verbraucher haben es in der Hand, mit dem Kauf heimischer Äpfel, die zwar gelagert werden müssen, Klimaschutz zu leben. Trotz Lagerung haben die heimischen Äpfel einen deutlich günstigeren CO2-Fußabdruck als Importe aus Übersee.
Quelle: RLV
Veröffentlichungsdatum: 27. Januar 2023