Der deutsche E-Commerce konnte 2022 nicht an die hohen Vorjahresumsätze anknüpfen. Nominal, also ohne Inflationsbereinigung, fiel der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce im Gesamtjahr 2022 um 8,8 Prozent auf 90,4 Mrd. Euro nach 99,1 Mrd. Euro im Vorjahr.
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Der Anteil des E-Commerce mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn (inkl. Lebensmittel, aber ohne Apotheken-Umsätze) ging 2022 auf 11,8 Prozent zurück (2021: 14,3 Prozent). Betrachtet man nur den Anteil am Nonfood-Handel, liegt der Marktanteil des E-Commerce mit 15,4 Prozent ebenfalls unter den im vergangenen Jahr erzielten rund 20 Prozent.
„Auch der Online-Handel nimmt die Krise wahr. Die merkliche Kaufzurückhaltung, vor allem bei nicht unmittelbar notwendigen Dingen, zeigt die aktuelle Verunsicherung der Menschen verbunden mit gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Auswahl, Verfügbarkeit und Transparenz im Onlinehandel werden von den Kunden gerade jetzt geschätzt und die Zufriedenheit mit dem Kauf im Netz ist so hoch wie nie. Verbessern sich Rahmenbedingungen und Konsumstimmung, wird der E-Commerce daher weiter überdurchschnittlich wachsen“, ist sich Gero Furchheim, Präsident des bevh, sicher.
Der Onlinehandel startete 2022 zunächst robust mit zweistelligen Wachstumsraten und fiel bei Kriegsausbruch in der Ukraine schlagartig ins Negative. Umsätze mit alltäglichen Bestellungen von Lebensmitteln, Beautyprodukten oder Medikamenten, die in der Pandemie verstärkt in den E-Commerce gewandert sind, sind hingegen stabil geblieben. „Wer den E-Commerce während der Lockdowns für tägliche Bedarfe genutzt hat, kauft auch in Zukunft weiter online ein“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim bevh.
Prognose: E-Commerce bleibt neues Normal im Handel
Der bevh erwartet, dass die Vorteile des digitalen Einkaufens, wie Service, Transparenz und Verfügbarkeit, dazu beitragen, dass der E-Commerce wieder etwas stärker als der Gesamtmarkt wächst. Aktuell geht der Verband für 2023 von einem Wachstum von 4,8 Prozent für den E-Commerce mit Waren aus.
Quelle: bevh
Veröffentlichungsdatum: 30. Januar 2023