Eine geringere Kartoffelproduktion in der gesamten Zone der NEPG und geringe Auswirkungen der Inflation haben bisher zu recht guten Freikaufpreisen für die Erzeuger geführt. Höhere Vertragspreise und zusätzliche Risiken bei der Kartoffelerzeugung haben bereits verschiedene Folgen für den gesamten Kartoffelsektor gebracht und werden dies auch weiterhin tun, von den Saatguterzeugern über den Einzelhandel bis hin zu den Verbrauchern.
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Wie die Vereinigung North Western European Potato Growers (NEPG) in einer Pressemitteilung feststellt, könnten höhere Vertragspreise zu einer größeren Kartoffelanbaufläche und zu größeren Vertragsmengen führen. Saatgut-, Stärkekartoffel- und Speisekartoffelerzeuger könnten teilweise von ihrer derzeitigen Produktion auf die Erzeugung von Kartoffeln für Pommes Frites und Chips umstellen.
Diese Entwicklungen könnten zu erheblichen Ungleichgewichten in dem gesamten Kartoffelsektor führen.
Geringere Produktion und bisher wenig Auswirkung der Inflation auf die Nachfrage und den Absatz von verarbeiteten Kartoffeln
Die endgültigen Zahlen zu Anbaufläche, Ertrag und Produktion zeigen, dass trotz einer größeren Anbaufläche im Vergleich zu dem Vorjahr (512.400 ha, also ein Fortschritt von 2,9 % (+ 14.421 ha)), niedrigere Erträge pro Hektar (-6,3 %) zu einer Gesamtproduktion von 21,69 Millionen Tonnen (- 5,3 %, also ein Rückgang um 1,2 Millionen Tonnen) geführt haben.
Die Nachfrage nach Kartoffeln ist gut und die verarbeitenden Betriebe in ganz Nordwest-Europa sind begierig, Kartoffeln zu kaufen, während die Verarbeitungsanlagen voll ausgelastet sind.
Schlussfolgerungen:
Die Kosten für die Saatgutproduktion sind gestiegen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Käufer die Preise für Saatgut erhöhen werden. Dies könnte zu einer geringeren Saatgutproduktion in der Saison 2023 führen. Der Saatgutsektor könnte mindestens 5.000 ha verlieren, was in dem Frühjahr 2024 Engpässe und höhere Preise für die Verbraucher bringen würde. Auch hier muss das Problem von dem Sektor und nicht nur von den Saatgut- und Konsumprodukterzeugern gelöst werden...
Quelle: NEPG
Veröffentlichungsdatum: 01. Februar 2023